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Kleingärten erhalten!




Stand der Bearbeitung: 18.11.2014
Zuletzt bearbeitet: 28.1.2015



s. auch Gemeingut Kleingärten – Kleingärten erhalten!



Mindestens 10 gute Gründe für den Erhalt unserer Kleingartenanlage und auch aller anderen Anlagen dieser Stadt

Susanne Fünfstück, KGA Zur Linde, Treptow





Mindestens 10 gute Gründe für den Erhalt unserer Kleingartenanlage -und auch aller anderen Anlagen dieser Stadt


1. Der Kleingarten als Ort der Gesunderhaltung

Ganz gleich, ob berufstätig oder nicht, ob gerade Mitte Zwanzig oder Mitte Fünfzig (wie ich) – die Gärtnerin und der Gärtner haben immer etwas, worauf sie sich freuen können. Das ganze Jahr über, jeden Tag aufs Neue. Das hält gesund und glücklich. Und leistungsfähig, vor allem dann, wenn höchste Leistung gebraucht wird.


2. Der Kleingarten als Familienort
Hierist der Platz, wo auch größere Familien regelmäßig zusammen-kommen können, über 3 oder 4 Generationen hinweg. Hier können die Kleinsten die Welt entdecken, und die Uroma macht nebenan ein Nickerchen


3. Der Kleingarten als Bildungs- und Erfahrungsort
Dass Holz schwimmt, wie unreife Brombeeren aussehen, wie lebenswichtig Wasser ist, wo die Kartoffel herkommt, wie der Frühling erwacht und was der Frost bewirkt – diese Liste der Erkenntnisse ließe sich ewig fortsetzen. Und natürlich geht es nicht nur um (früh-)kindliche Bildung. Auch in späteren Lebensabschnitten ist das Lernen im Garten wichtig und vergnüglich zugleich.


4. Der Kleingarten als Ort gesunder Ernährung


Der Kleingarten als Ort gesunder Ernährung
Ausdauernder Spinat (Fagopyrum cymosum): Einfach die zarten Triebspitzen abschneiden, in Öl dünsten, dazu evtl. etwas Schafskäse zerlassen und mit Brot essen.


5. Der Kleingarten als Ort pflanzlicher Vielfalt
Der Kleingarten bietet mehr Artenvielfalt als alle anderen Anlagen öffentlichen Grüns. Gerade weil die KleingärtnerInnen mit ihrer Zuwendung nicht geizen müssen – anders als die Stadtgärtner – ist Platz und Gelegenheit für ein ganzjähriges Grünen und Blühen. Das beginnt mit den ersten Christrosen und Krokussen, aber auch Hornveilchen und Taubnesseln, und endet spät im Jahr mit Chrysanthemen, Skabiosen, Herbstastern, dem Sedum und der Vielzahl weiterer Pflanzen, die wir in unsere Gärten geholt haben.


Der Kleingarten als Ort pflanzlicher Vielfalt


6. Der Kleingarten als Lebensraum für Tiere
Im Garten sind mir Beobachtungen vergönnt, die ich sonst nur beim Wandern in abgelegenen Gegenden machen konnte: Der Hochzeitstanz der Igel, die Lebensweise der Eidechsen, die Schlafgewohnheiten von Wildbienen und Vieles mehr.


Der Kleingarten als Lebensraum für Tiere


7. Der Kleingarten als Ort sozialer Beziehungen
Der Mann auf dem Bild ist mein Nachbar. Er fühlt sich im Garten so wohl wie ich. Auch wenn die Kontakte zu ihm nicht so eng sind, wie zu den mir gleichaltrigen Gartenfreundinnen, ist es doch schön, ihn zu sehen und zu sprechen. Wir reichen uns gegenseitig die verschiedenen Früchte übern Zaun und tauschen uns Neuigkeiten aus. Er kennt viele alte Gartenfreunde und ist sehr hilfsbereit. Aber da ist er keine Ausnahme. Dort wo jemand Unterstützung braucht, greifen die Nachbarn zu, und wo jemand krank ist, kümmern sie sich sofort. Die ältesten Spartenmitglieder sind schon über 90 Jahre alt und ich kann mir gut vorstellen, hier in der Gemeinschaft unbesorgt steinalt zu werden.


8. Der Kleingarten als grüne Lunge der Stadt
Wie beeinflussen Klein- gärten das Stadtklima? Ist ihre Wirkung größer oder kleiner im Vergleich zu öffentlichen Grünflächen? Ich kann die Frage nicht beantworten, bin mir aber sicher, dass Gärten mit vielfältiger, üppiger Bepflanzung diese Aufgabe zuverlässig erfüllen.


9. Der Kleingarten als identitäts-stiftender Ort
Die KGA Zur Linde besteht inzwischen 127 Jahre. Die Enkelin eines der Gründungsväter ist noch Pächterin eines Gartens. In und an der Laube meines Gartens, und natürlich im Garten selbst, habe ich die Spuren der Vorgängerfamilien gefunden. Sie alle haben sich mit Fleiß, Mühe, Einfallsreichtum und hoffentlich viel Freude diesem Stückchen Land verbunden, haben gesät und geerntet und sich behauptet.


10. Das Kleingartenwesen als Wirtschaftsfaktor
Auch diese aktuellen Zahlen kenne ich nicht, wohl aber meine privaten Ausgaben. Die Laube konnte so nicht bleiben, wie ich sie übernommen hatte, der dürre Sandboden musste und muss dringend verbessert werden, die Gartenscheren sind allerweil zu erneuern, in den Beeten sind Lücken zu füllen… und schließlich sammele ich ja kein Geld, sondern alte Rosen.


Kleingärtnerinnen und Kleingärtner – Menschen aus der Mitte der Gesellschaft

Es gibt sicher noch mehr gute Gründe und noch mehr Fotos, auch ist die Ordnung in dieser Aufzählung eher willkürlich als mit Bedacht vorgenommen. Aber klar ist, die Kleingärtnerinnen und -gärtner sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die Gesellschaft im Kleinen, wenn man so möchte. Sie sind bodenständig und natur-verbunden – und sie sind an der Zukunft interessiert! Sie dürfen nicht entwurzelt werden.



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