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Stand der Bearbeitung: 15.8.2015
Zuletzt bearbeitet: 30.10.2015
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5.8.2015
Hallo liebe Menschen,
neulich war ich im Treptower Park und wollte dort grüne Wiesen, Wege am Wasser und schöne alte Bäume genießen.
Doch was fand ich dort? Bauzäune, Bagger, Sand u. Steinhaufen, denn hier soll touristisch erschlossen werden u. was braucht man dafür? ..Beton!
Was mich dann aber total "begeisterte", ist ein neuer "sehr kindgerechten und sicher pädagogisch wertvoller" Spielplatz.
Ich habe ihn fotografiert und die Fotos findet Ihr unten.
Dieser Spielplatz ist bei den derzeitigen Temperaturen [höher als 30 Grad] m.E. sogar lebensgefährlich, denn es gibt nirgens Schatten und durch den Asphalt wird das Gelände zusätzlich erhitzt. Dafür mußten große Rasenflächen und viel Bäume geopfert werden. Nur ein kleiner Grünstreifen mit Spielgerät blieb übrig.
Was ist das nur für eine Zeit geworden, in der nur noch Betonköpfe regieren?!
Unsere armen Kinder und Enkel!
Beste Grüße
SB
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Offizielle Informationen zur Neugestaltung des Parks
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6.8.2015
Liebe S.,
ich kann Deiner Kritik nur voll und ganz zustimmen! Die Bilder, die Du von dem Spielplatz in Treptow gemacht hast, sind wirklich schrecklich.
In Schöneberg, am sogenannten Monumentenplatz, wurde letztes Jahr ein Spielplatz eingeweiht, der im Bebauungsplan als öffentliche Grünfläche dargestellt ist. Nachdem man dahinter den Vorstadtwald (die Anwohner nannten ihn Zauberwald) für den Bau von teuren Eigentumswohnungen abgeräumt hatte, dachte ich naiverweise, man würde anschließend wenigstens diese Restfläche bepflanzen. Irrtum: Stattdessen wurde die Fläche komplett mit teuren Steinen bepflastert, lediglich eine ausgesparte Restfläche wurde mit einem Spielplatz (im Grunde ist es ein großer Sandkasten) ausgestattet.
Laut Berliner Morgenpost kostete die Anlage insgesamt 1,1 Millionen Euro (Stadtumbau-West- und Efre-Mittel). Außerhalb des Spielplatzes wurden neue Bäume gepflanzt, eine Sorte, die wahrscheinlich nie viel Schatten abwerfen wird. Vor allem wird es ein paar Jahre dauern, bis sie den armen Kindern und den Familien einen gewissen Schutz vor der Sonne gewährt. Auf der Spielfläche selber befinden sich keine Bäume.
Liebe S., ich finde genau wie Du, dass dieser Spielplatz (wie der im Treptower Park) bei den derzeitigen Temperaturen lebensgefährlich ist. Rundherum eine Steinwüste und kein Schatten nirgendwo!
Die grüne Stadträtin und ihre grüne Fraktion haben die Eröffnung des Spielplatzes wie erwartet euphorisch gefeiert. Es gibt einen weiteren Spielplatz in der Nähe, der ebenfalls mit erheblichen Mitteln saniert und mit Hilfe von Pflastersteinen "aufgewertet" wurde.
Ich finde auch, dass diese Gesellschaft ein Problem hat: Dass sie trotz aller Sonntagsreden der Politiker über den Wert der Natur ein gestörtes Verhältnis zur Natur hat. Die Natur soll hauptsächlich Kulisse sein und sie muss vor allem pflegeleicht sein. Ich hoffe aber, dass es nicht so bleibt und dass wir dazu beitragen können, dass sich das ändert.
In diesem Sinne, herzliche Grüße
EA
Spielplatz am Monumentenplatz in Berlin-Schöneberg |
Grünfläche zur "Kompensation" der übermäßigen baulichen Dichte |
Spielplatz |
7.8.2015
Hallo Ihr Lieben,
die Baumaßnahme an der Eylauer Straße (Am Lokdepot), zu der der kritisierte Spielplatz am Monumentenplatz gehört, war sehr umstritten. Die Kritik und die Einwände der BürgerInnen wurden aber wie üblich weggewogen und die Maßnahme (mit geringen Veränderungen) durchgesetzt. Der rote auffällige Gebäuderiegel erhielt von seinen Kritikern die Beinamen "Rotes Elend" oder "Rotes Monster".
Ihr könnt Euch vorstellen, wie überrascht ich war, als ich durch Zufall erfuhr, dass dieses Bauwerk den Architekturpreis 2015 (verliehen vom Bundesbauministerium und der Bundesarchitektenkammer) erhalten hat. Begründung:
"Das Bauwerk im Herzen Berlins zeichnet sich durch seine einzigartige architektonische Bauweise und dem perfekten Zusammenspiel von Wohnraum, Natur und Fabrikcharakter aus".
Frage an die Preisverleiher: Wo bitte, gibt es bei dem Bauwerk Natur? Der Wald, den die Anwohner als Zauberwald bezeichnet haben, ist bis auf den letzten Baum vernichtet, die Betonrampe sieht martialisch aus, der Vorplatz, der als Grünfläche im B-Plan eingezeichnet war, ist eine Steinwüste - mit einem Spielplatz darin. Es stimmt, dass einige Bäume gepflanzt wurden, aber Bäume werden auch entlang von Straßen gepflanzt.
Wenn man sich die anderen ausgezeichneten Bauwerke ansieht, fällt auf, dass fast die Hälfte aussieht, als hätte man Bunker aus dem 3. Reich saniert und für Wohnzwecke umgebaut. Das sagt meiner Meinung nach etwas aus über die preisverleihenden Architekten und Bundesbeamten, die diesen Stil erstklassig finden.
Hier der Link zu den Architekturpreisen 2015:
http://www.swprojekt.de/index.php/de/8-news/325-20-06-2015-architekturpreis-fuer-das-objekt-am-lokdepot
Herzliche Grüße an Euch alle
EA
7.8.2015
Hallo EA,
danke für den Hinweis. Das ist einmal ganz abgesehen von der beschränkten ästhetischen Sichtweise schon ein starkes Stück. Dass Architek_innen so denken ist ja bekannt; vom zuständigen Ministerium aber muss mehr verlangt werden, als ein fachidiotisches Bekenntnis zu vermeintlich schönen Häusern. Schließlich wurde hier extrem "nachverdichtet", ohne dass dafür die Voraussetzungen vorlagen. Außerdem wurden die sozialen Belange der Bewohner der Hinterhäuser in der Eylauerstraße ignoriert indem ihnen die einzige Qualität ihrer Wohnungen - Licht, Luft und Sonne - geraubt wurde.
Gruß JS
7.8.2015
Einfach nur grausam und die Jurybewertung auch!
Nur weil vereinzelt etwas Grünes auf den Dächern steht, ist das nicht mit Natur gleichzusetzen.
Leider ist das wohl der aktuelle politisch gewollte Trend für unsere Stadt.
Vielleicht sollten wir mal ein gemeinsamens Groß-Event machen zum Thema:
Leben wir noch oder hausen wir schon?
oder
Seid Ihr nicht auch für artgerechte Menschenhaltung?
Liebe Grüße
SB
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7.8.2015
Guten Morgen Ihr Lieben,
Eure verständnisvollen Mails tuen echt gut.
In der heutigen Zeit fragt man sich wirklich:
Waren die Architekten auch mal kleine Kinder?
Wie und wo sind sie aufgewachsen?
Haben sie selber Kinder?
Oder hassen sie Kinder?
Hier wird im Zuge der IGA 2017 auch jede Menge Schaden angerichtet und ich habe eine riesige Angst, dass auf dem Kienberg, der ja inzwischen mit "formschönen, barrierefreien, wildtiergerechten und artenfördernden" [Jargon von IGA Berlin 2017-Befürwortern] Betonterrassen, Treppen, Bauwerken, Straßen usw. versehen wird, die neu angelegten Spielplätze auch so "kindgerecht" werden [wie auf dieser Seite dargestellt] und dafür große Wiesenflächen verschwinden.
Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße
SB
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Frage: Schon mal was vom Kinderspielplatzgesetz gehört?
Und gelten Gesetze nicht für Politiker?
Wenn doch, wären dann Bezirksamt und Senat wegen permanentem und vorsätzlichen fraktionsübergreifendem Verstoß gegen dieses Gesetz als kriminelle Vereinigung zu bezeichnen?
WL
Gesetz über öffentliche Kinderspielplätze (Kinderspielplatzgesetz) vom 15. Januar 1979 (GVBl. S. 90) in der Fassung vom 20. Juni 1995 (GVBl. S. 388), geändert durch Art. XI des Gesetzes vom 17. Dezember 2003 (GVBl. S. 617)
Der Paragraph 7 lautet zum Beispiel:
Lage der Spielplätze
(1) Spielplätze sollen möglichst in angemessener Entfernung zur Wohnung liegen. Sie sollen von schädlichen Emissionen und Gefahrenquellen abgelegen oder, wenn dies nicht möglich ist, durch geeignete Abschirmungen oder andere Sicherheitsvorkehrungen abgegrenzt angelegt werden.
(2) Spielplätze sollen windgeschützt und in sonniger Lage angelegt werden. Beschattete Bereiche sind vorzusehen.
(3) Die Zuordnung von Spielplätzen zu Grünanlagen, Freizeiteinrichtungen und Sportanlagen ist anzustreben.
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19. Oktober 2015. Stadtentwicklungsamt spielt mit dem Feuer
Die absurde Entwicklung "Am Lokdepot" - auch hier gibt es eine kleine "soziale Zwischennutzung" (Andrej Holm) - wird durch die dort erreichten Ausnutzungskennziffern nachdrücklich unterstrichen. Geradezu grotesk muss besonders dieses Nachverdichtungs-Projekt erscheinen, wenn man am 11.10.2015 die Mitteilung erhält, dass dort von Ziegert-Immobilien ein 200 m² großes Penthouse für 1,1 Mio. € angeboten wird. - Wenn dort mal Feuer gelegt werden sollte - was ich als Protestaktion ausdrücklich ablehne - , wäre für mich dennoch ziemlich klar, wo die eigentlichen Brandstifter zu suchen sind.
Eine Kopie dieser E-Mail erhalten die zuständige Stadträtin, Frau Dr. Klotz, und ihr Stichwortgeber aus dem Stadtentwicklungsamt T-S, Herr Kroll.
JS
21.10.2015. Am Lokdepot: eine städtebauliche und soziale Fehlleistung
Der Artikel von Paul F. Duwe zeigt, dass der schmückende Wahlspruch des Tagesspiegels "rerum cognoscere causas" offenbar heute nicht mehr ernst genommen wird. Ansonsten hätte man erwarten können, dass die hochproblematischen Seiten von "Am Lokdepot" wenigstens gleich gewichtig dargestellt worden wären. Mit dem Bauwerk wird die gemäß Baunutzungsverordnung maximal zulässige bauliche Ausnutzung der Grundstücke ohne Not massiv überschritten. Ignoriert wurde von der Planung auch das Fehlen relevanter infrastruktureller Voraussetzungen gemäß dem Landschafts- und Artenschutzprogramm von SenStadtUm [Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt]. Schließlich interessierte sich der Autor auch nicht für die spekulativen Abläufe, die zu dieser Form von kosmetischer Stadtverschönerung führten. Die bezogen sich auf eine ehemalige Eisenbahnfläche, also eine Fläche die früher Gemeineigentum war, und wo, wenn sie wirklich bebaut hätte werden müssen, besser kommunaler Wohnungsbau hingehört hätte. Die hochpreisigen Wohnungen der UTB GmbH sind dagegen objektiv überflüssig, weil es diesbezüglich keinen wirklichen Bedarf gibt.
Der Kommentar bezieht sich auf:
Wohungsneubau. Postindustrielle Romantik
Darin heißt es u.a.
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Co-Housing - Offener Brief an Senator Geisel
Kommentar:
warum muss ich jenes prätentiöse Geschwätz lesen?
Es reicht doch, wenn man weiß, dass Tom Bestgen, (UTB Projektmanagement- und Verwaltungsgesellschaft mbH ) mit von der Partie ist. Der ist gemeinsam mit den Strategen des Stadtentwicklungsamtes Temp.-Schbg. [Tempelhof-Schöneberg] und dem Baukollegium der Senatsbaudirektorin für "Am Lokdepot" verantwortlich. Dort wurde den Leuten in den Hinterhäusern der gesamten Westseite der Eylauerstr. in X-berg [Kreuzberg] vorsätzlich durch eine in ihrer Gebäudehöhe kompromisslose zusätzliches Hinterhausbebauung Sonne und Aussicht geraubt. Dass auch da, weder die erteilte Baugenehmigung (nach § 34 BauGB) noch der B-Plan den gesetzlichen Voraussetzungen entsprachen, interessiert dieser Art von Philanthropen offenbar nicht.
Gruß J.
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