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IGA 2017 Berlin: Vorne hui - hinten pfui! |
NEIN! zur Einzäunung ab Oktober 2014!
NEIN! zur Natur- und Landschaftszerstörung! NEIN! zur Geldverschwendung! Fazit: NEIN! zur IGA "VOR ORT" im Kienberg-Wuhletal-Gebiet |
JA! zu mehr Grün in Berlin! - Statuten der IGA-Ausrichter erfüllen!
JA! zu Versickerungsflächen, um den Grundwasserkörper unter Berlin aufzufüllen! JA! zu frei zugänglicher Naherholung und Biotopverbund! Fazit: JA! zur IGA dezentral in ganz Berlin! |
Im noch heute gültigen Landschaftsplan für den Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf von 1994 steht:
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Stand der Bearbeitung: 28.8.2014
Zur Einstimmung:
Auf Druck von privaten Investoren kann billig erworbenes Grünland in profitables Bauland umgewandelt werden und massenhafte Bebauung ohne Rücksicht auf die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in der Nachbarschaft durchgesetzt werden. Droht das auch dem neuen Gelände, das der Grün Berlin GmbH als IGA 2017-Gelände überlassen wird?
Das IGA 2017 Berlin-Gelände liegt am östlichsten Stadtrand von Berlin. Aus Steglitz mitten in Berlin fahre ich mit dem Auto eine knappe Stunde dorthin nach Marzahn-Hellersdorf - zu verkehrsarmen Zeiten, also sonntags, nachts oder früh um 5 Uhr. Zu anderen Stunden muss ich mindestens die doppelte Zeit für die 25 km durch die Stadt einrechnen.
Ich tauche dann in einen sehr grünen Stadtbezirk ein, wo sechsstöckige Hochhäuser klein und niedlich wirken. Etwa 300.000 Einwohner leben hier, nicht besonders zahlungskräftig und in der Sozialstatistik eher ein Schlusslicht. Widerstand gegen große Pläne, die nachteilig für die Anwohner sind, ist hier kaum zu erwarten. Deshalb war es für die IGA 2017 Berlin-Vertreter umso überraschender, dass sich hier - ausgerechnet hier! - eine Bürgerinitiative gebildet hat, die Widerstand gegen die IGA-Pläne zur Einzäunung und Naturzerstörung ihres Naherholungsgebietes Kienberg-Wuhletal leistet.
Das ist nicht das einzige Übel, das die dortigen Anwohner erwartet. Politiker haben "Großes" mit dem Bezirk vor, Schlagwort: Marzahn 2030. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als GENTRIFIZIERUNG, also Vertreibung des angestammten Mietklientels, weil die Bewohner ihre Mieten nicht mehr bezahlen können, die jetzt noch günstig sind.
Die Plattenbauten sollen nicht nur durch die IGA 2017 Berlin-Schau, die Bezahl-Naherholung schafft und möglicherweise auch Luxuswohngsbau nach sich zieht, aufgewertet werden, sondern auch durch die geplante Ansiedlung von Künstlern und Gewerbe. Nach den Künstlern kommen die Studenten, und diese ziehen das zahlungskräftige Klientel in den nun angesagten Bezirk nach. In Berlin sind die Mieten in den letzten Jahren um 20 Prozent gestiegen und von den Neubauten waren 80 Prozent Luxuswohnungsbau mit Wohnflächen von nicht unter 100 Quadratmeter, eher weit darüber.
In einer Berliner Abendschau vom 24. August 2014 hören sich die geplanten Veränderungen für Marzahn positiv an - wie üblich bei geplanten Gemeinheiten. Die IGA 2017 Berlin GmbH färbt auch alles schön, was sie an Naturzerstörungen vorhat: "Warten Sie's ab. Hinterher ist alles besser!" beschwört sie ihre Kritiker. Ein Beispiel:
Herr Schmidt, Geschäftsführer der IGA Berlin 2017 GmbH, durfte sich in der Abendschau zu "Marzahn 2030" äußern:
Es gibt in anderen Großstädten wie Paris, Moskau und London Probleme mit den Stadträndern. Das Thema Großstadt und Stadtrand soll bewältigt werden. Berlin hätte die Chance, u.a. mit der IGA zu gewinnen. Haben wir richtig verstanden? Gibt es Probleme mit den Marzahnern, weil sie am Stadtrand wohnen - wie in Paris, Moskau und London?
Dreimal dürfen Sie raten! In Marzahn gibt es überhaupt keine Krawalle und auch so gut wie keine Kriminalität. Aber sie werden in ein schiefes Licht gerückt - und die IGA 2017 Berlin wird die Bürger vor ihren nicht vorhandenen Problemen retten, aber ihnen welche schaffen. Sie werden nämlich ihres Naherholungsgebietes beraubt und die wenigsten haben Geld für Eintritt übrig. Hier werden soziale Probleme gezüchtet.
Die Marzahner wünschen preisgünstigen Wohnraum sowie die Vernetzung von Natur und Wirtschaft.
Die Poltiker haben die Vision für Marzahn 2030: Wohnung, Erholung, Tourismus und Wirtschaft sollen das Image von Marzahn prägen, worauf intensiv hingearbeitet wird.
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Der U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße ist für die IGA-Macher verlockend; denn er hat eine Anbindung an den Alexanderplatz. Darum ist er ein Ort der Begierde zur touristischen Erschließung des Bezirks Marzahn-Hellersdorf. Er liegt in Hellersdorf - und mit einer Seilbahn könnte er diesen Bahnhof mit den Gärten der Welt hinterm Kienberg auf der Marzahner Seite verbinden. Das ist prima! Oder?
Die Sache hat verschiedene Haken. Die Seilbahn überquert ein Naturgebiet, das ein Vogelparadies ist. Hier sammeln sich die Vögel nicht nur zum Vogelzug im Herbst, und es ist mit Vogelschlag zu rechnen.
Aber nicht nur das: Der U-Bahnhof ist nicht für Besuchermassen ausgelegt. Er müsste umgebaut werden.
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Zu Rushhour-Zeiten ist die Kreuzung Hellersdorfer Straße Ecke Feldberger Ring schon heute überlastet und kann nicht noch mehr Verkehr, wie er mit einer Gartenausstellung verbunden ist, aufnehmen. Platz für einen IGA-Besucher-Parkplatz für Pkw gibt es in dieser Gegend überhaupt nicht. Es werden zwar im nahen Brandenburg Stellplatz-Flächen gesucht, doch die Brandenburger nehmen es mit dem Umweltschutz ernst und winken ab. Es würde auch ein weiter Shuttle-Verkehr nötig sein, der den Besuchern gleich zu Anfang die Lust am Besuch der Ausstellung nimmt. Ungelöste Probleme tun sich auf, die IGA-Macher als "Herausforderung" bezeichnen.
Für das Parken der Reisebusse wird der Skateplatz, der Fußballplatz und die Tischtennisplatte den Jugendlichen weggenommen. IGA-Vertreter behaupten: Er wird nicht genutzt. Sie müssen frühmorgens dagewesen sein, wenn die Jugendlichen und Kinder in der Schule sind. Wenn ich dort auftauche, habe ich gesehen, dass die Plätze genutzt werden.
Hinzu kommt noch: Stört das höhere Verkehrsaufkommen den Betrieb der Freiwilligen Feuerwehr, deren Gebäude direkt neben dem zukünftigen Haupteingang steht?
Die Skateanlage für die Jugendlichen soll ebenso wie deren Fußballplatz und Tischtennisanlage dem Busparkplatz für die IGA 2017 Berlin weichen |
IGA 2017 Berlin-Träume: Busparkplatz statt kostenfreie Skate-Anlage für Jugendliche |
Parkraumbewirtschaftung ist wegen der IGA 2017 Berlin für diesen Ortsteil geplant, um die reine Wohngegend vom IGA 2017 Berlin-Parkplatzsuchverkehr freizuhalten. Den Anwohnern wird versprochen, dass sie weiterhin kostenlos parken dürfen. Wie soll das gehen, wenn alle anderen Berliner, die in einer Parkraumbewirtschaftungszone wohnen, eine Vignette kaufen müssen, um nicht bei jeder Ankunft Parkplatzgebühren zahlen zu müssen? Das verstieße ja gegen das Prinzip der Gleichbehandlung. Will die IGA Berlin GmbH, die von Steuergeldern lebt, den Anwohnern die Tickets spendieren? Und selbst wenn sie es für 2017 täte, was kommt danach?
Und verhält sie sich auch so großzügig gegenüber den Besuchern der Anwohner? Oder werden soziale Kontakte eingeschränkt bzw. bezahl-abhängig gemacht? Bisher gibt es - trotz der Hochhäuser - überhaupt kein Parkplatzproblem im Bezirk.
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Mit der IGA 2017 Berlin steigen bald die Mieten. Aber diese Ausstellung wird nicht der einzige Preistreiber sein. Künstler sollen angesiedelt werden. Diese Habenichtse machen den Bezirk salonfähig und dienen der Politik als Wegbereiter für die Gentrifizierung. Den Künstlern folgen die Studenten. Und diese wiederum ziehen zahlungskräftiges Klientel nach sich.
Schafft die IGA 2017 Berlin wirklich Kunst, oder schmarotzt sie an den vorhandenen Strukturen, die sie für ihre Leistung beansprucht?
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