Inhalt |
IGA 2017 Berlin: Vorne hui - hinten pfui! |
NEIN! zur Einzäunung ab Oktober 2014!
NEIN! zur Natur- und Landschaftszerstörung! NEIN! zur Geldverschwendung! Fazit: NEIN! zur IGA "VOR ORT" im Kienberg-Wuhletal-Gebiet |
JA! zu mehr Grün in Berlin! - Statuten der IGA-Ausrichter erfüllen!
JA! zu Versickerungsflächen, um den Grundwasserkörper unter Berlin aufzufüllen! JA! zu frei zugänglicher Naherholung und Biotopverbund! Fazit: JA! zur IGA dezentral in ganz Berlin! |
Im noch heute gültigen Landschaftsplan für den Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf von 1994 steht:
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s. auch
Gefährdet die Umgestaltung des Kienberg-Wuhletal-Gebietes für die IGA 2017 Berlin die Gesundheit von Mensch und Tier?
Kurzinformation zum Kienberg-Wuhletal-Gebiet, dem geplanten IGA Berlin 2017-Gebiet / 25.11.2014
Die IGA 2017-Info-Box - die im BSR-Orange leuchtende Provokation im Wuhletal
IGA-Herbsttour am 26. September 2014 - Willkommensveranstaltung zur grünen IGA-Welt (2017 in Berlin)
Kleiner Einblick in die Planfeststellungsunterlagen zum Bau der Seilbahn
IGA 2017 Berlin - Baustellenführung zum Baustart am Kienberg und Biesdorf-Marzahner-Grenzgraben am 12. Dezember 2014
Stand der Bearbeitung: 27.9.2014
Das zukünftige IGA 2017 Berlin-Gelände um Kienberg und Wuhleteich ist reich strukturiert und ökologisch besonders wertvoll, wie sogar der Senat auf seiner Webseite http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/verwaltung/natur/kienberg.html feststellt. Sie strahlt nicht nur auf Tiere eine äußerst hohe Attraktivität aus, sondern auch auf Menschen. Die Berliner Waldzeitung schreibt unter der Überschrift Studie zeigt: Deutsche mögen Wildnis:
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15 Rehe wurden schon vor 13 Jahren im Marzahner Teil des Wuhletals gezählt, heute sind es 4 Gruppen. Sie leben im Dickicht des 102 Meter hohen Kienberges . Das Gebiet hat sich naturschutzmäßig positiv weiterentwickelt. Hier sind nun über 800 etwa 30jährige Bäume markiert und sollen "entnommen“ werden. Es bleibt kaum etwas von den wertvollen Lebensräumen für Flora und Fauna und der Deckung für Rehe übrig. Teilweise wurden schon Eichen und Pappeln neben Robinien und Eschenahornen, als Neophyten, also Neuankömmlinge von der IGA beschimpft und verunglimpft, die als etabliert gelten und VOR den IGA-Plänen nur durch Rückschnitt den heimischen Baumarten mehr Raum eingeräumt werden sollte, z.B. ohne Rücksicht auf brütende Schwanzmeisen gefällt. Ersetzt werden die Lücken durch "Waldbilder", also kleinen Baumgruppen, illuminierter Aussichtsplattform, die man nachts noch vom Alexanderplatz sehen kann, Seilbahnstation, Sichtachsen, Sommerrodelbahn, Hangrutsche, Kienberg-Terrassen, Kienberg-Stiege usw sowie einer breiten Feuerwehrstraße, wobei bisherige regendurchlässige Schotterweg versiegelt wird und sich in Asphalt verwandelt. Im Namen der Natur?
Außer der Vogelart Schwanzmeise sehen hier Naturschützer den Lebensraum vieler Vögel, darunter einer nennenswerten Zahl Rote Liste-Arten, in Gefahr.
Das jetzt noch auf dem Kienberg liegende Totholz ist eine potenzielle Nische für unzählige Rote Liste-Arten, die mit Auslichtung des Waldes ihren Lebensraum verlieren. Das Totholz stört eine Blümchenschau und soll entfernt werden.
Durch solche Maßnahmen wird dieses Landschaftsgebiet in seiner Bedeutung für die Umwelt, insbesondere für die dauernde Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, der Artenvielfalt, des Klimas, des Wasserhaushalts, der Reinhaltung der Luft, der Bodenfruchtbarkeit, des Landschaftsbildes sowie der Erholung von etwa 300.000 Anwohnern zuzüglich Ausflüglern stark beeinträchtigt.
Zudem steht der Boden des bewaldeten Schuttberges (hier liegt das Berliner Stadtschloss) in Verdacht, kontaminiert zu sein. Durch Freilegung der Schadstoffe wird der Lebensraum zusätzlich beeinträchtigt, die biogeochemischen Stoffkreisläufe können durch toxische Wirkungen gestört werden, die Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften und die Nutzungsfunktionen werden eingeschränkt.
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Mit unseren Steuergeldern soll Natur zerstört und öffentliches Grün privatisiert werden. Da zwei FFH-Arten in dem Gebiet Kienberg-Wuhletal vorkommen, wo die IGA 2017 Berlin ausgerichtet werden soll, hätte dieses Gebiet eigentlich den Status eines Natura 2000-Gebietes erhalten müssen. Diesen kann es nun nicht mehr erhalten, weil die Meldefrist abgelaufen ist. Tja. Ist es denn nun sozusagen Freiwild, das der freien Verwendung offensteht als sei das Gelände ein unerschlossenes Areal auf einem Reißbrett?
Das Wuhletal wurde im Rahmen verschiedener Förderprogramme (z.B. EFRE, Stadtumbau Ost usw.) gestaltet und renaturiert. Das Flüsschen Wuhle und seine angrenzenden Gewässer sind Teile des Gewässerentwicklungskonzeptes Wuhle. Naturschützer und Anwohner haben mit sehr viel Herzblut und Eigenleistungen Dämme errichtet, um die Feuchtgebiete vor dem Trockenfallen zu bewahren. Zu den nach § 30a BlnNatSchG geschützten Biotopen gehören Röhrichtbestände [Biotopschutz / Röhrichtschutzprogramm Berlin] und u.a. ruderale Begleitbiotope wie ruderale Grasfluren und Grünlandbrachen, womit Lebensstätten für viele Vögel, Falter und Käfer, darunter viele Rote Liste-Arten geschaffen wurde. Ein Netz von attraktiven Wander- und Radwegen wurde für die Bevölkerung angelegt.
Im Laufe der Jahre hat sich hier eine wunderschöne Landschaft mit vielen Pflanzen- und Tierarten,
darunter 30 bedrohte Vogelarten und sehr seltenen Tagfaltern, darunter FFH–Arten wie Großer Feuerfalter ,sowie Säugetiere wie Reh, Fuchs und Feldhase entwickelt. Der Feldhase ist eine
Da Großsäuger eine Blümchenshow stören und Anpflanzungen fressen und mit einem 2 m hohen, bestachelten Metallzauns eingesperrt werden, können sie nicht entkommen und werden als
jagdbares Wild voraussichtlich abgeschossen – selbst, wenn Lücken für Wildwechsel im Zaun gelassen werden sollten.
Parteien und Naturschutzorganisationen bemühten sich um die Unterschutzstellung des ökologisch höchst wertvollen Kienberg-Wuhletal-Areals als Landschafts- und Naturschutz- bzw. Natura 2000-Gebiet, darunter 1996 die Grünen und Ende 2011 der NABU. Leider stoßen sie damit beim Senat auf taube Ohren.
Für die IGA 2017 Berlin wurden GRW- Mittel zur touristischen Erschließung genehmigt mit der Bestimmung, dass alle
daraus finanzierten Bauten auch nach der IGA 2017 Bestand haben. Jedoch sind alle diese Maßnahmen weder schön, touristisch besonders attraktiv, noch nachhaltig sinnvoll. Sie zerstören und entstellen die Natur, und Gäste, Natur- und Wanderfreunde, werden zukünftig weg bleiben. Handelt es sich um Fördermittelmissbrauch? Denn diese Landschaft wurde durch Fördermittel (u.a. auch von der EU) durch ein Wander- und Radwegesystem für einen sanften Naturtourismus und als Naherholungsgebiet erschlossen.
Der noch heute gültige Landschaftsplan von 1994 schließt jede weitere Bebauung dieses Geländes ausdrücklich aus.
Zudem gibt es ein Urteil vom 27. September 1990 des Bundesverwaltungsgerichtes (BVerwG) – 4C4487 (grundsätzlich gilt ein Urteil bis in alle Ewigkeit) ist offenbar der IGA 2017 GmbH nicht bekannt oder wird missachtet: Im Falle einer landschaftsgerechten Neugestaltung ist die Herstellung eines Zustandes verlangt, der den vorher vorhandenen Zustand in weitest möglicher Annäherung fortführt, d. h. in gleicher Art, mit gleichen Funktionen und ohne Preisgabe wesentlicher Faktoren des optischen Beziehungsgefüges.
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Dieser Zaun, der Ende 2014 / Anfang 2015 errichtet werden soll, sperrt die großen Säugetiere ein und die Menschen aus. Er schneidet 300.000 Anwohner aus den umliegenden Wohngebieten sowie Wanderer, Radwanderer, Freizeitsportler und Naturfotografen von dem schönsten Teil des Landschafts- und Naturgebiets des von Ahrensfelde bis Köpenick reichende Wuhletal ab.
2012 hat der Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Michael Müller (SPD), die Verlegung des ursprünglich angemeldeten Siegerentwurfs zur IGA 2017 kurzerhand vom Tempelhofer Feld abgezogen und in einen der grünsten Bezirke Berlins, Marzahn-Hellersdorf, verlegt. Übertragen wurde das Gebiet um den Kienberg mit Wuhleteich und Wuhleauen sowie dem Jelena-Santic-Friedenspark gegenüber dem U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße, das die beiden Bezirkshälften verbindet, in einer Nacht- und Nebelaktion durch Bezirksstadtrat Christian Gräff (CDU), Leiter der Abteilung Wirtschaft und Stadtentwicklung an die Grün Berlin GmbH, die damit die 43 ha großen Gärten der Welt um 60 ha in ihrem Stil erweitern wollen. Von diesem Deal wurde die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Nachhinein informiert, die solchen Ansinnen bis dato noch abgelehnt hatte. Damit ist die Perle von Marzahn-Hellersdorf praktisch privatisiert, denn die Grün Berlin-GmbH darf darin schalten und walten, wie sie will. Sie braucht also nicht Aufträge z.B. für die Gastronomie auszuschreiben und auf das ökologischste, regionalste und für den Gast günstigste Angebot zuzugreifen, sondern darf diese nach Gutdünken vergeben.
Nach dem Ende der IGA im Oktober 2017 soll die Grün Berlin GmbH vom Senat "aus steuerlichen Gründen" abgekoppelt und in eine – bereits vom Finanzsenator Ulrich Nußbaum abgesegnete – privatrechtliche Stiftung überführt werden, der die Gesellschaft die investiven Projekte überträgt. "Damit wäre die gesellschaftsrechtliche Entkoppelung vom Land Berlin sichergestellt". [Lagebericht der Grün Berlin GmbH 2011, S. 15]. Sodann ist die Privatisierung unserer größten und schönsten, bis dato frei zugänglichen Grün- und Parkanlagen vollzogen, und wir dürfen uns nur noch gegen Eintritt im Grünen aufhalten und uns erholen.
Die "Förderung der investiven Projekte durch das Land Berlin kann in der gewohnten Weise fortgeführt werden" [ebd. S. 23], also die Finanzierung aus Steuergeldern. Da der Gesellschaftsvertrag geheim ist, erfahren wir nicht, ob sie dann auch über die über 600 ha bis dato öffentlicher Grünflächen, also unser aller Eigentum, frei verfügen und diese an "Investoren" veräußern darf, so wie es Post und Bahn als privatisierte Staatsbetriebe handhaben. Denn die Stiftung soll "kostendeckend" wirtschaften und könnte sich und schwindelerregende Geschäftsführergehälter aus Flächenverkäufen finanzieren.
Da das Gebiet einschließlich Wuhleniederungen und Wuhleteich mit einem etwa 2 m hohen, bestachelten Metallzaun eingezäunt werden soll, haben Tiere wie Rehe, Füchse, Feldhase (Zielart im Biotopverbund, also einer Art mit besonderer Bedeutung für das Gebiet und zumindest gefährdet) usw. keine Chance zu entkommen. Sie stören aber eine Blümchenschau und werden deshalb als jagdbares Wild voraussichtlich abgeschossen.
Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Turgut Altug (GRüNE) IV vom vom 20. Juni 2014
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Lasst Bilder sprechen! Den krassen Unterschied zwischen jetzigem Landschaftsgebiet und der zukünftigen IGA 2017 Berlin-Parklandschaft erkennt man durch Nebeneinanderstellung von heute und Animation von © geskes.hack Landschaftsarchitekten, VIC Brücken und Ingenieurbau, Kolb Ripke Architekten:
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Bei einer Nutzung als Gartenschaugelände werden Totholz, in dem besonders viele streng geschützte Rote Liste-Arten leben, und Unterwuchs, das u.a. Brut- und Rückzugsgebiet für Vögel ist, beseitigt. Schon aus diesem Grund verlassen störungsempfindliche Arten das Gebiet und es bleibt ein Laubwald ohne großes ökologisches Inventar übrig. Zusätzlich soll der Baumbestand stark ausgelichtet werden. Der Wald wird durch die Nutzung als IGA 2017 Berlin-Gelände völlig umstrukturiert und seiner ökologischen Funktion enthoben.
Viel Totholz, das neuerdings auch Biotopholz genannt wird, ist bemoost. Weder das Totholz noch das Moos wurden bei der Artenkartierung erfasst. Von den heimischen Moosarten sind fast die Hälfte am Aussterben. Viele Moosarten werden ausgerottet, bevor sie erforscht sind. Hier müssen sie einem Event weichen, wenn sie nicht als Dekoration zur Unterstreichung des gestalteten Areals missbraucht werden.
Der Boden wird in größeren Bereichen durch Tritt oder Anlage von Wegen und Bauwerken verdichtet. Nicht nur durch den Wegebau, sondern am Kienberg sind zahlreiche Attraktionen geplant, mit denen die geschaffenen Waldlücken geschlossen werden. Das Aussichtsbauwerk "Wolkenhain", ein mit Plastik"gewebe" eingehülltes Stahlgerüst, ist nur die Spitze des Hohns von einem naturnahen Waldumbau. An dessen ökologischen Fußabdruck mag ich gar nicht denken. Mit Blick auf Natur-, Umwelt- und Landschaftsschutz dürfte er verheerend ausfallen. Entstehen soll am Kienberg zudem eine Seilbahnstation, ein Café, eine Hangrutsche, eine Sommerrodelbahn, die Kiezstiege, die Kienbergterrassen und eine Feuerwehrstraße sowie einem Wald-Abenteuerspielplatz für Kinder, wo sie sich auf einem 1 ha-großen Areal, das durch eine Benjeshecke (Totholzverwertung) umgegrenzt ist, nach Herzenslust austoben dürfen. Das Gebiet hat die Mindestgröße, damit dafür Fördergelder eingeworben [abkassiert] werden können.
Werden sich Vögel und andere Tiere dort so richtig wohl fühlen und wird dieses Konzept zur angestrebten Artenvielfalt beitragen?
30 Jahre durften die Bäume auf dem Kienberg wachsen. Mit 30 Jahren fangen sie an, ökoloigisch wertvoll zu werden. Was in Sekunden ausgelöscht und vielleicht durch Neuanpflanzungen ersetzt wird, kann diesen Wert nicht im mindesten erreichen.
Der vogelreiche Kienberg wird für die IGA 2017 Berlin nahezu abgeholzt. Es sollen lediglich sogenannte Waldbilder stehenbleiben. Verbrämt wird dieses Vorhaben mit einem "Waldentwicklungskonzept", zu deren Vorstellung am 25. August 2014 eine Infoveranstaltung von der IGA 2017 Berlin angeboten wurde.
Eine solche Aktion betrachtet die IGA 2017 Berlin GmbH als "Bürgerbeteiligung".
Diese Veranstaltung konnte ich aus zeitlichen Gründen nicht besuchen, aber mir wurde davon von einer Anwohnerin berichtet:
Nein, nein! Ich suche im Internet nach Informationen und erfahre etwas mehr:
Übrigens ist Fällung von Bäumen und Rodungen von Sträuchern und Büschen für Eigeninteressen keine Ausnahme bei der IGA 2017 Berlin. Die Zeitung jot-we-de berichtet über verschiedene Fäll- und Rodungsaktionen im Wuhle-Bezirk:
http://www.jotwede-online.de/archiv/0814/roden.html
Obsthänge am Kienberg mit vielen verschiedenen historischen Apfelsorten An den zukünftigen Kienberg-Terrassen soll Wein wachsen. |
Gabionen (Steinkörbe) als Wegbegrenzung am Kienberg-Südfuß neben dem Biesdorf-Marzahner Grenzgraben, dessen begleitender Weg zum Hintereingang der Gärten der Welt führt, beherbergen eine vielfältige, wärmeliebende Insektenwelt. |
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Ja, man muss den Menschen doch vertrauen können. Die IGA 2017 Berlin GmbH beteuert immer wieder, dass sie mit Wissenschaftlern der TU Berlin und der TU Dresden zwecks Erstellung eines Waldentwicklungskonzepts zusammenarbeiten. Was ist da dran?
Ich recherchiere und finde bei der Piratenpartei, Sitzung 18. März 2014, einen Hinweis: Am Kienberg sollen Saumbiotope gefestigt werden; dazu machen die TU Berlin und die TU Dresden einen Workshop.
[Quelle: http://wiki.piratenpartei.de/BE:Marzahn-Hellersdorf/BVV/Protokolle/Sitzung/2014-03-18]
Hmm. Hmhm...
Ich finde eine Ausschreibung für ein Semesterprojekt (SP7,8,9, Studium bis Imma-Jahrgang 2009, Landschaftsarchitektur, Prof. Hermann Kokenge, WMA's) der TU Dresden, das die Katze aus dem Sack lässt:
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Nirgends in der Landschaft wachsen Pflanzen aus dem Gartencenter, die nur fürs Auge gezüchteten sterilen Plastikpflanzen gleichen. Deutlich wird das im Koniferenland vieler "moderner" Vorgärten, aus denen uns spießige Pedanterie, Kälte, Starrheit, in tödlicher Korrektheit gepflegt, der immer gleiche Pflanzengulasch anspringt.
Die wenigsten Koniferen haben sich bei uns etabliert (sind eingebürgert), vgl. http://www.botanik-bochum.de/html/pflanzenbilder_koniferen.htm, werden aber bei einer Gartenbauausstellung wie die IGA 2017 Berlin eine große Rolle spielen.
Moderne Parkanlage mit Waldbildern (Bäume) - So was von gepflegt! |
Moderne Vorgartengestaltung mit Neophyt - Verdient dies den Namen Garten? |
Freilandbiotop IGA-like - Offenlandflächen für mehr Artenvielfalt schaffen! - Aufwärmplatz für Eidechsen |
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Die Flächen entlang dem Biesdorf-Marzahner-Grenzgrabens enthalten "noch viel Gestaltungspotenzial" Die Schilf- und Röhrichtbestände werden dem Gartenband weichen müssen. Statt der lebendigen Natur, die den Kindern und Jugendlichen nahegebracht werden soll, werden diese dann 20 Quadratmeter große Gartenkabinette zu sehen bekommen.
Für diese Pläne mussen viele 30jährige Bäume, die gerade einen ökologischen Wert entwickeln, müssen mit ihrem Leben büßen. Sie werden gefällt. Im Vorfeld wurden Weiden schon stark beschädigt.
An dessen Seite zu den Gärten der Welt soll der IGA-Campus entstehen, ein Ort, an dem Kindern und Jugendlichen Natur nahegebracht werden soll.
An der gegenüberliegenden Seite des Weges befindet sich der Südhang des Kienbergs, der jetzt schon Streuobstwiesen hat, die aber seit Bekanntwerden der IGA 2017 Berlin-Pläne nicht mehr gepflegt werden. So will die IGA Berlin 2017 GmbH nun hier Streuobstwiesen anlegen, aber auch die Kienbergterrassen mit Weinreben. Und eventuell auch die Sommerrodelbahn.
Der Biesdorf-Marzahner-Grenzgraben wird im Namen der Natur sein Gesicht stark verändern - rechts: Gartenband, links: Kienbergterrassen mit Weintraubenhängen |
Im Vorfeld der IGA 2017 Berlin ist beispielsweise der Stamm dieser Weide gebrochen |
Die in Deutschland selten gewordene Wegwarte wird wohl dem Gartenband weichen müssen |
Diese markierte Baumgruppe wird wohl den Kienberg-Terrassen zum Opfer fallen |
Der Biesdorf-Marzahner-Grenzgraben mit Hochhaeusern |
Diesen Eschenahorn, der wegen seiner verschmolzenen Stämme schon unter die Baumschutzverordnung fällt, werden wir zur IGA 2017 Berlin sicherlich nicht wiedersehen |
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Das Wuhletal wurde mit vielen Millionen Euro aus Fördertöpfen wie EFRE und Stadtumbau Ost erfolgreich renaturiert und hat sich zu einem beliebten Naherholungsgebiet der Anwohner sowie zum Ausflugsmagneten entwickelt. Mensch und Tier finden hier ein auskömmliches Nebeneinander. Sogar FFH-Arten wie der Große Feuerfalter (ein Schmetterling) und die Vogelart Wachtelkönig, die EU-weit höchsten Schutzstatus genießen, haben sich hier angesiedelt, wodurch dieses Gebiet eigentlich ein naura 2000-Gebiet ist, aber nicht nachgemeldet wird. Warum nicht? Ist eine IGA 2017 Berlin wichtiger als der Erhalt der Biologischen Vielfalt, der hier für Berliner Verhältnisse einmalig ist? Der Naturreichtum dieses Gebietes um Kienberg und Wuhleteich zeigt sich auch darin, dass hier neben unzähligen nach der Vogelschutzrichtlinie geschützte Vogelarten auch mindestens 7 Zielarten vorkommen, die dieses Gebiet zum Biotopverbund mit Brandenburg prädestinieren.
"Natur nicht wegrationalisieren" - Darin sind sich alle Naturschützer einig und auch Frank Beiersdorf (Die Linke), umweltpolitischer Sprecher seiner Fraktion im Bezirksparlament Marzahn-Hellersdorf, kritisiert die Planungen. Denn diese sehen eine Seilbahn sowie Wege- und Brückenverbindungen im sensibelsten Teil des Wuhletals vor. Die Berliner Naturschutzverbände bedauerten bei Vorstellung des Planungsentwurfs, dass die Chance für eine internationale Gartenausstellung mit einer klaren Naturschutzorientierung schlecht bis kaum genutzt worden ist. Für ein 24-Stunden-Leuchte-Plastik-Wolkenschloss, andere Spielereien und Bespaßung der Leute werden Lebensräume von vielen auf der Roten Liste stehenden Vogelarten vernichtet.
Katrin Lompscher, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende DIE LINKE und Sprecherin für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen fand sogar:
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Lasst Bilder sprechen! Den krassen Unterschied zwischen jetzigem Landschaftsgebiet und der zukünftigen IGA 2017 Berlin-Parklandschaft erkennt man durch Nebeneinanderstellung von heute und Animation von © geskes.hack Landschaftsarchitekten, VIC Brücken und Ingenieurbau, Kolb Ripke Architekten:
s. auch IGA-Herbsttour September 2014 - Attraktionen |
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Der Wiesenpark wurde als Festgelände Eisenacher Strasse genutzt, aber das ist sehr viele Jahre her. Zur Vorbereitung der IGA 2017 Berlin wird aus dem mehr oder weniger naturbelassenen Park, in dem u.a. die Feldlerche ein Zuhause gefunden hat, wieder ein Festgelände, das die inzwischen entwickelte Natur platttreten wird.
Doch keine Sorge! Ich lerne von Anja Sorges, der Geschäftsführerin des NABU Berlin, dass ab Anfang / Mitte August Bodenbrüter wie die Feldlerche nicht mehr von Großveranstaltungen betroffen ist und es also keine artenschutzrechtlichen Bedenken gegen die Veranstaltung gibt. Müllbelastung zu vermeiden und Besucherströme zu lenken, liegt in der Macht des Bezirkes.
Schon zu DDR-Zeiten gab es ein Erntefest Hellersdorf und wurde auch in Nachwendezeiten weitergeführt, bevor dieser Bezirk mit Marzahn zusammengelegt wurde. In den Rahmen des Erntefestes wurde seit 10 Jahren das Umweltfest integriert.
Bis vor wenigen Jahren fand das Fest im seit 1997 bestehenden Stadtteilzentrum Helle Mitte statt, wo auch die Post ist, Restaurants, Kinos und einige Läden, zwischen den Häusern. Vor ein paar Jahren wurden Erntefest und Umweltfest samt der Bühne nach Altmarzahn verlegt. Die Bühne und die Bänke für die Zuschauer standen immer auf Kopfsteinpflaster, und die Natur nahm überhaupt keinen Schaden.
In diesem Jahr 2014 wird die Bühne auf der Wiese stehen und die Bänke wahrscheinlich auch. Zu befürchten ist, dass die Wiese danach kläglich aussehen wird.
Die Hintergründe der Verlegung des Umweltfestes, das nun örtlich getrennt vom Erntefest in Altmarzahn stattfindet, sind den Bürgern im Bezirk nicht bekannt. Die beiden Feste werden zeitgleich am 13. und 14. September 2014 veranstaltet.
Auch die Freiwilligenbörse, die Mitbürger als kostenlose Botschafter der IGA 2017 Berlin und Hilfskräfte wie Garderobenfauen für lau rekrutieren will, ist mit von der Partie beim "Plattenfest", in das das Umweltfest integriert ist, im Wiesenpark sowie dem Erntefest bzw. Fest der Stadtteilzentren und hofft auf maximalen Zulauf von Besuchern, wie es in der Broschüre Die guten Taten der Bezirksstadträtin für Jugend, Familie, Weiterbildung & Kultur Berlin Marzahn-Hellersdorf, Julia Witt, im Heft Nr. 62 vom 28.Mai 2014 steht.
Veranstalter des Umwelt- und Plattenfestes: Abt. Wirtschaft und Stadtentwicklung, Umwelt- und Naturschutzamt, Premnitzer Str. 13, 12681 Berlin-Marzahn, das eine Broschüre zum Erhalt und der Förderung der Biologischen Vielfalt herausgegeben hat:
Countdown 2010. Zwischenbilanz zur biologischen Vielfalt. Bezirk Marzahn—Hellersdorf von Berlin
Alles VERGESSEN? Oder nicht so ernst gemeint, weil jetzt Höheres ansteht???
[Mehr Informationen: Im Vorfeld der IGA 2017 Berlin - Verwüstung des preisgekrönten Wiesenparks]
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Es ist zu befürchten, dass die zurzeit vorhandene Infrastruktur dem zusätzlichen Besucheraufkommen nicht gewachsen ist.
Es stellt sich auch die Frage: Stört das höhere Verkehrsaufkommen den Betrieb der Freiwilligen Feuerwehr, deren Gebäude mit Wohnungen ursprünglich für die IGA 2017 Berlin aberissen werden sollten und direkt neben dem zukünftigen Haupteingang steht?
Mehr: Verkehrssituation Autoverkehr
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Was die IGA 2017 Berlin GmbH angesichts der immensen Naturzerstörungen ihren Ausstellungsbesuchern an Naturschutz lehren möchte, kommt dem blanken Hohn gleich.
Sie will ihren Gästen die knapper werdenden Ressourcen des Stadtnaturschutzes und des Stadtgrüns verdeutlichen, wozu sie selber in erheblichem Maße mit ihrer Ausstellungsfläche beiträgt. Denn eine Fläche mit FFH-Arten ist eigentlich ein Natura 2000-Gebiet, dessen ökologischer Wert nicht weniger wird, wenn es nicht als solches ausgewiesen wird, weil die Meldefristen abgelaufen sind. Der Rabe Ralf, die Verbandszeitung der Grünen Liga Berlin, schreibt in seiner Ausgabe vom Februar/März 2013:
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