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Stiller Protest auf einer Wuhlebruecke am Kienberg: Gruen sind Heuschrecken; sie fressen unsere Natur leise und gierig auf - 2017 -

Inhalt

IGA 2017 Berlin: Naturzerstörung im Namen der Natur

Wuhleteich mit Kienberg - 15. Juni 2014 Das den Gaerten der Welt zugeschanzte Gebiet um Kienberg und Wuhletal soll mit einem 2 m hohen, bestachelten Metallzaun 2015 eingezaeunt werden
Lageplan des IGA 2017 Berlin-Geländes, 169 ha - 1 Million 690 tausend Quadratmeter, davon werden 127 ha frei zugängliches Gelände der Bevölkerung weggenommen Das Flaechenkonzept von 2013 fuer die IGA 2017 Berlin sieht eine voellige Verschandelung und Zerstoerung des Landschafts- und Naturgebietes Kienberg-Wuhletal vor Logo der Buergerinitiative Kienberg-Wuhletal - 100 Prozent Kienberg-Wuhletal - Rettet unsere Natur - IGA 2017 zerstoert sie nur

IGA 2017 Berlin: Vorne hui - hinten pfui!

NEIN! zur Einzäunung ab Oktober 2014!
NEIN! zur Natur- und Landschaftszerstörung!
NEIN! zur Geldverschwendung!
Fazit: NEIN! zur IGA "VOR ORT" im Kienberg-Wuhletal-Gebiet
JA! zu mehr Grün in Berlin! - Statuten der IGA-Ausrichter erfüllen!
JA! zu Versickerungsflächen, um den Grundwasserkörper unter Berlin aufzufüllen!
JA! zu frei zugänglicher Naherholung und Biotopverbund!
Fazit: JA! zur IGA dezentral in ganz Berlin!

Im noch heute gültigen Landschaftsplan für den Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf von 1994 steht:
Das Wuhletal [geplantes IGA 2017 Berlin-Gelände] ist vor jeglicher weiterer Bebauung zu bewahren.
[Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz Berlin: Landschaftsprogramm / Artenschutzprogramm 1994 Erläuterungsbericht]

Dessen Einzäunung und Bebauung für die IGA 2017 Berlin soll aufgrund eines privatrechtlichen Vertrages erfolgen - gegen geltendes Baurecht.

Durch Einzäunung und Umwandlung der ursprünglichen in gestaltete Natur wird ein für Berlin einmaliger Naturschatz und Landschaft zerstört und 300.000 Anwohner von der Naherholung sowie Ausflügler und Naturfotografen aus diesem beliebten Berliner Ausflugsgebiet ausgeschlossen.

Gleichzeitig bereitet die IGA 2017 Berlin den Boden für „gehobenen Wohnungsbau” = Luxuswohnungsbau, also Gentrifizierung (Mietervertreibung).

Das knapp halbjährige Event IGA 2017 Berlin sowie die kaum zu reparierende Natur- und Landschaftszerstörung kostet uns Steuerzahler über 100 Millionen Euro, die wegen Berlins klammer Kassen zu weiterem Finanzierungsrückstau bei Infrastruktur-, Verwaltungs- und Sozialaufgaben führen.

Die IGA 2017 Berlin ist der letzte Baustein zur Privatisierung der größten und schönsten Berliner Parkanlagen durch dessen Übertragung auf die privatrechtlich organisierte Grün Berlin Stiftung. Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum hat diesem Deal, den manche als Landraub bezeichnen, bereits zugestimmt.

Wir bezahlen also dieses knapp halbjährige Event IGA 2017 Berlin mit
  • Zerstörung eines wertvollen Natur- und Landschaftschatzes

  • Bezahl-Naherholung und steigenden Wohnungsmieten

  • über 100 Millionen Euro Steuergelder

  • Privatisierung unseres großen Schatzes an Stadtgrün
    (über 600 ha = über 6 Millionen Quadratmeter)

Flora (Pflanzenarten) des zukünftigen IGA 2017 Berlin-Geländes - Neophyten


Stand der Bearbeitung: 22.4.2015

s. auch:
Warum? - Werbung mit Neophytenhatz für die großzügigen Baumfällungen verschont nicht heimische Gehölze wie Weiden, Eichen, Birken und Heckenrosen



Parks und Straßenbäume prägen in Deutschland das Stadtbild. Bis zur Hälfte aller dieser Bäume sind Neophyten. Den Hauptanteil nehmen dabei Platanen, Robinien und fremdländische Linden ein. Ebenfalls zu den am häufigsten verwendeten Park- und Straßenbäumen in Deutschland gehört mit 3 bis 8 Prozent die Roßkastanie. Sie stammt vom Balkan. Lange Zeit galt sie in Deutschland als "ökologische Wüste". Das änderte sich schlagartig, als die Kastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella) eventuell als neue Art auftauchte oder vermutlich aus Asien nach Europa kam, höchstwahrscheinlich durch Menschen verschleppt. Ihre einzigen Feinde sind Blau- und Kohlmeisen, die aber wegen der schnellen Entwicklung der Larven keinen erheblichen Einfluss auf die Besiedlungszahlen haben. Außer der weißen Rosskastanie minieren sie auch die Pavie und im Umfeld der Kastanien den Berg-Ahorn.

Erst ab einer Bedeckung von mehr als 30 Prozent durch Neophyten gilt der Zustand eines Lebensraumes als "nicht mehr ausreichend", wenn sich der Lebensraumtyp im Anhang I befindet.

Eine Gartenausstellung IST eine Neophytenschau, denn die meisten Pflanzen in unseren Gärten stammen aus den ostasiatischen Gebieten und Nordamerika sowie aus Nordafrika.

Besonders in jüngerer Zeit - durch Beschleunigung der Züchtungsverfahren und eine globalisierte Vermarktung - kann nicht übersehen werden, dass eine Vielzahl der in einen Garten eingebrachten Pflanzen nicht mehr als heimisch zu bezeichnen sind. Solche Arten spielen als in die Ökosysteme einwandernde sogenannte Neophyten zunehmend eine Rolle.
Quelle: Broschüre des BDG - Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.: Artenvielfalt. Biodiversität der Kulturpflanzen in Kleingärten. STUDIE [2003 - 2006]. S. 15
Da sie nicht ursprünglich bei uns vorkommen und nach 1492 eingeführt wurden, gelten sie als nicht einheimisch. Alle Pflanzen, die auswildern und mehr als 25 Jahre ohne menschliches Zutun überleben konnten, gelten als etabliert (eingebürgert). Diese Pflanzen sind mit unserem ursprünglichen Ökosystem inzwischen derartig verflochten, dass ihre Ausrottung ein großes Loch in dem ökologischen Gefüge, also dem Zusammenspiel der Pflanzen- und Tierarten, reißen würden.

Seitdem die Grün Berlin GmbH circa 70 Hektar Zusatzflächen zu den Gärten der Welt in Marzahn-Hellersdorf für die IGA 2017 Berlin erhalten hat, versucht sie, die selbst Pflanzen aus aller Herren Länder zeigen wird, eine Hysterie gegen Neophyten (Neubürger unter den Pflanzen) zu entfachen.

Anlässlich einer Studie zur Artenvielfalt der Kulturpflanzen in Kleingärten schreibt der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) zu laut Bundesamt für Naturschutz (BfN, 2006) als invasiv charakterisierten Neophyten: Der Umgang mit diesen Pflanzen muss diskutiert werden. Die Nennung solcher Arten soll keinesfalls Anlass dazu geben, diese radikal aus Kleingärten zu entfernen.
Quelle: Broschüre des BDG - Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.: Artenvielfalt. Biodiversität der Kulturpflanzen in Kleingärten. STUDIE [2003 - 2006]. S. 45
Und die Naturschutzorganisation NABU stellt fest: Untersuchungen von Mitarbeiterinnen des NABU-BFA Botanik aus Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern zeigten, dass gerade in großen anthropogen wenig gestörten Landschaften nur wenige Neophyten zum Problem werden.
Quelle: https://www.nabu.de/ratgeber/neobiota_branschweig.pdf - WAS MACHT DER HALSBANDSITTICH IN DER THUJAHECKE?
Heimische und fremde (etablierte) Arten bilden zusammen ein komplexes Ökosystem. Das hindert die IGA 2017 GmbH nicht daran, eine Hexenjagd auf Bäume wie Robinie und Eschenahorn zu veranstalten; denn damit begründet sie die Hexenjagd auf die Bäume und den Kahlschlag für ihren "behutsamen" Waldumbau (Entfernen von 800 bis 1000 Bäumen) und die damit einhergehende Vernichtung von Lebensraum mit u.a. über 40 Brutvogelarten (mehr als ein Viertel der in Deutschland vorkommenden Arten) und Großsäugern wie Rehe, Füchse und der Zielart Feldhase.

Inhaltsverzeichnis

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Robinie / Falsche Akazie / Scheinakazie (Robinia pseudoacacia)

Invasionsbiologischer Steckbrief zur Robinie: http://www.neobiota.de/12627.html
In Deutschland steht die Robinie NICHT auf der "Schwarzen Liste" der invasiven Neophyten.

In der Begründung des Bebauungsplans xxi 19 vom 29. März 1999 für Kienberg und Wuhletal wird von einem Investor als Ausgleichsmaßnahmen verlangt, dass aus Gründen des Biotop- und Artenschutzes Laubbäume verwendet werden, die sowohl standortgerecht und gebietstypisch sind als auch den besonderen Anforderungen im städtischen Raum genügen und sich im vorhandenen Landschaftsraum bewährt haben. Aufgezählt wird neben Hainbuche, Esche, Traubeneiche, Stieleiche und Ulme die Robinie (Robinia pseudoac.)
Eine Robinie hat einen Wert von wenigstens 1000 Euro, was außer der Funktion für ökologische Systemdienstleistungen, die unsere Lebensgrundlage bilden, an öffentlichem Vermögen vernichtet wird.
Quelle: http://lve-baumschule.de/robinia-pseudoacacia

gefrevelter Robinienstamm
Foto: Sabine Büttner
gefrevelter Robinienstamm
Foto: Sabine Büttner
gefrevelter Robinienstamm
Foto: Sabine Büttner
gefrevelter Robinienstamm
Foto: Sabine Büttner
Diese Fotos wurden am Dienstag, dem 29. Juli 2014, im Jelena-Santic-Friedenspark in Berlin-Marzahn aufgenommen, wo Anfang 2015 die Bauarbeiten für die IGA 2017 Berlin beginnen sollen. In diesem von Amsterdamer Landschaftsarchitekturbüro B + B gestalteten, mit einem 1. Preis gekrönten Park und Heimat der FFH-Art des streng geschützten Großen Feuerfalters, für dessen Arterhalt jeder EU-Staat eine besondere Verantwortung trägt, sollen eine 1700 Quadratmeter große Empfangshalle (IGA-Jargon: "Auftakt"), eine Seilbahnstation am U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße (soll in "Gärten der Welt" umbenannt werden, ein Belvedere (das hier an der gefrevelten Stelle entstehen könnte), Panoramaschaukeln, Sportplätze, ein Marktplatz sowie ein Busparkplatz hineingebaut werden.
Aus Wikipedia : Wie die von Kowarik [dieser Berliner Professor unterstützt IGA-Pläne] zitierten Untersuchungen zeigen, ist die Gewöhnliche Robinie in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet ein Baum, der die Waldregeneration nach „katastrophalen“ Störungen wie Waldbränden oder Kahlschlägen einleitet. Sie zählt aufgrund ihrer Einführung nach 1492 in Europa zu den Neophyten. Nach Europa wurde sie im frühen 17. Jahrhundert durch Jean Robin von Virginia nach Paris eingeführt. Die Gewöhnliche Robinie wird heute auf einem breiten Standortspektrum gezielt angebaut und verwildert auch. Sie gilt als etabliert (eingebürgert). Wegen ihrer attraktiven Blütenstände wurde sie als Ziergehölz angepflanzt. Sie ist eine Bienenweide. Imker wissen ihren reichen Nektargehalt mit einem hohen Zuckerwert zu schätzen. Sie blüht noch im Juni, wenn die Hungerzeit der Bienen aufgrund von Blütenarmut beginnt. Ihr Holz wird in vielfältiger Weise genutzt. ... Widersinnigerweise werden echte Neubürger direkt anlässlich der IGA 2017 eingeführt, beispielsweise die Rotahorne, die auf dem Mittelstreifen der Hellersdorfer Straße neu angepflanzt wurden und auf die keine Hexenjagd gemacht wird.
gefrevelter Robinienstamm
Foto: Sabine Büttner
WER WAR DAS???
  • Sehen so die Pflegemaßnahmen der Grün Berlin GmbH aus?
  • Sind das schon vorbereitende Maßnahmen für das Belvedere zur IGA [2017]?
  • Wird hier gezielt Vandalismus eingesetzt, um Zäune zu rechtfertigen?
Liebe Leute, achtet auf unsere Natur und helft mit, sie zu erhalten und zu beschützen!!!!
Natur bedeutet Leben und Gesundheit für uns alle!!!!
Achtet bitte darauf, dass so etwas nicht mehr passiert!!!!
gefrevelter Robinienstamm
Foto: Sabine Büttner
Spuren von Autoreifen führen zu dieser Tat direkt neben einem Fuß- und Radweg in einem Park, wo die Wege nur für Fußgänger- und Fahrradverkehr angelegt worden sind. (Ganz links: Autoreifen, rechts daneben: Kinderwagen, ganz rechts etwa bei den Beinen: die rechte Autoreifenspur)
Kommentar: Dieser Stamm ist zum Tode verurteilt, denn er ist von Wasser- und Nährstoffversorgung abgeschnitten. Darüberhinaus gefährdet er Leib und Leben von Spaziergängern, Kindern und deren Hunden in diesem gut besuchten Park; denn er kann unvermittelt - ohne Vorwarnung! - umfallen.
Eine solche verwerfliche Freveltat zeugt von höchster Verantwortungslosigkeit und Verachtung des Lebendigen!
Angelika Paul
s. auch a href="https://www.facebook.com/LaraMeltemi/posts/477202289048991

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Allgemeines zu Pflanzen und Bienen

Ein jedes Lebewesen braucht Nahrung. Sorgen wir also für ein kontinuierliches Angebot an blühenden Pflanzen. Jede Lücke kann folgenschwer für das Biologische Gleichgewicht unserer Umwelt sein.

7 Hummelarten, circa 250 bis 290 Solitärbienenarten und die Honigbiene teilen sich die Blütenpracht Berlins. Eine Unterbrechung dieses Blütenbandes würde unweigerlich den Tod vieler Wildbienen bedeuten. Ein Imker kann seinen Bienen fehlenden Nektar durch Zuckerwasser ersetzen, aber nicht den Pollen. Der Mangel dieser eiweißreichen Nahrung führt stets zu einer Schwächung des Bienenstaates und zu einer Verringerung der Honigerträge, wobei Robinie und Linde zu den Hauptlieferanten zählen. Wildbienen sind häufig auf bestimmte Pollenarten spezialisiert (oligolektische Bienen), ohne den sie nicht überleben und nicht ihre Art (und die Pflanzenart) erhalten können. Dabei handelt es sich um Wildpflanzen, die wegen der IGA Berlin 2017 im Kienberg-Wuhletal-Gebiet neben den Gärten der Welt weitgehend ausgerottet werden, um durch aus ökologischer Sicht nahezu wertlose Züchtungen ersetzt zu werden.

An die Stelle von Wald, Wiese und Heide, die früher für ausreichende Pollen- und Nektarnahrung der Bienen und anderer Insekten sorgten, sind in der Stadt Brachen, Parks, Friedhöfe, Straßenbäume und Gärten / Kleingärten getreten. Viele Pflanzen aus fremden Ländern haben sich hier eingelebt, gelten als etabliert und helfen, im Nahrungsangebot der blütenbesuchenden Insekten Lücken zu schließen Die Vernichtung aller nach 1492 eingeführten Pflanzenarten (Neophyten) würde große Lücken in die heutige Biologische Vielfalt reißen.

Da diese dramatisch auf der Erde abnimmt, aber unsere biologische Lebensgrundlage darstellt, hat die UN die Dekade 2011 bis 2020 zum Jahrzehnt der Biodiversität ausgerufen - was aber die IGA Berlin 2017 GmbH nicht die Bohne zu interessieren scheint. Jedenfalls kann ich nicht bemerken, dass die Biologische Vielfalt von Kienberg und Wuhletal - anders als behauptet - in die Gestaltung des Sommerevents mit einfließt. Z.B. ersetzt eine mit Naturplatten verkleidete Betonmauer die jetzige Trockenmauer in Gabionen (Steinkörben), die vielen Wildbienenarten und anderen Nützlingen als Rückzugs-, Brut- und Nahrungsraum dienen. Ich sehe vor allem Zertörung der Natur und Vernichtung von hochpotenten Lebensräumen.

Götterbäume

Invasionsbiologischer Steckbrief zum Götterbaum: http://www.neobiota.de/12657.html: Der Götterbaum steht in Deutschland NICHT auf der Schwarzen Liste.
Bestehende Bestände auszurotten, ist ausgesprochen schwierig:

Bekämpfungsmaßnahmen stellen einen Eingriff in einen Lebensraum dar, der auch zu Beeinträchtigungen des Biotops und der vorhandenen Arten führen kann... Gegenmaßnahmen sind vor allem deshalb aufwändig, weil sich der Baum nach dem Fällen vegetativ durch Ausbildung von zahlreichen Wurzelschösslingen und Stockausschlägen rasch wieder regenerieren kann.

Goetterbaeume werden auf dem Kienberg geringelt, also um den ganzen Stamm die Rinde abgeschaelt - Sie sollen absterben
Foto: Sabine Büttner
Alle Götterbaum-Fotos wurden am Donnerstag, dem 8. August 2014, geschossen.


Goetterbaeume werden auf dem Kienberg geringelt, also um den ganzen Stamm die Rinde abgeschaelt - Sie sollen absterben

Foto: Sabine Büttner
Wenn man auf die Fotos klickt, erkennt man in der Vergrößerung deutlich die Ringelung. Da alle Versorgungsleitungen der Bäume sich direkt unter der Rinde befinden, bewirkt deren Abschälen am lebendigen Baum dessen Absterben. Die IGA 2017 Berlin GmbH als Verantwortliche für diese Tat, mit der sie einen "Waldumbau" einleiten will, hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die Bäume haben ihr Todesurteil kompensiert und massenhaft Schösslinge gebildet. Durch diese dilettantische Maßnahme wurde also der Baum am Kienberg nicht ausgerottet, sondern kräftigst vermehrt.

Geringelte Goetterbaeume auf dem Kienberg sind abgestorben - Vor ihrem Tod haben sie massenhaft Schoesslinge gebildet
Foto: Sabine Büttner
Geringelte Götterbäume haben kräftig Wurzelschösslinge gebildet

Geringelte Goetterbaeume auf dem Kienberg sind abgestorben - Vor ihrem Tod haben sie massenhaft Schoesslinge gebildet
Foto: Sabine Büttner
Götterbäume wurden 1740 aus China in Europa eingeführt. Seit 1780 wird der Götterbaum (Ailanthus altissima) als Zierpflanze in Berlin kultiviert. Sie sind hier wildwachsend anzutreffen und somit etabliert (eingebürgert). Er gilt als Bienenweide und sorgt für sehr würzigen Honig, wenn er in größeren Beständen vorkommt. Über den Umgang mit vorhandenen Populationen wird kontrovers diskutiert, es erscheint erforderlich, die weitere unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, da sie durch Verdrängung heimischer Arten die Biodiversität von Lebensräumen wie Magerrasen gefährdet. [Beim Kienberg handelt es sich aus ökologischer Sicht um einen Wald.]
Die Quelle Wikipedia bezieht sich auf eine Arbeit des Invasionsbiologen Ingo Kowarik: Götterbäume. pp 73-81 in Nentwig, W. (Hrsg.) Unheimliche Eroberer. Invasive Pflanzen und Tiere in Europa. Haupt, Bern, 2011]

Ein Götterbaum, der 4 bis 5 Meter groß ist, kostet zwischen 1000 und 1500 Euro.
Quelle: http://lve-baumschule.de/ailanthus-altissima
Es ist also ein Vermögen an öffentlichen Geldern, was hier so mir nichts dir nichts für ein Event vernichtet wird.

Der Austrieb der Götterbäume wird könnte nun mit dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat (Handelsname: Roundup) behandelt werden. Um die Schösslinge zum Absterben zu bringen, muss das Mittel hochkonzentriert eingesetzt und die Spritzung mehrmals wiederholt werden. Forscher warnen vor den schädlichen Folgen dieses nicht-selektiv wirkende Breitbandherbizids - auch auf den Menschen, wo es bei 70 Prozent der Deutschen im Urin nachgewiesen worden ist. Es gibt Studien, die Hinweise darauf geben, dass Glyphosat zellschädigend ist und Krebs auslösen kann.

Wie sich ein Gifteintrag des nicht-selektiv wirkende Breitbandherbizids auf dem kontaminierten Trümmerberg auf Flora und Faunareichtum sowie durch Auswaschung auf das Grundwasser und den Wasserhaushalt mit der Wasserflora des Wuhletals explizit auswirken wird, ist schwer vorhersagbar. Alles, wirklich alles, was ein Blatt hat und nur einige Spritzer vom wassergelösten Glyphosat abbekommt, geht ein, denn das Mittel wirkt über das Blatt und tötet so die Planze ab. Es sind Schädigungen auf verschiedene Ökosysteme sowie Gesundheitsrisiken nachgewiesen worden, s.
http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/glyphosat-auswirkungen
und
http://www.keine-gentechnik.de/dossiers/roundup-und-gentechnik-pflanzen/fakten-zu-roundup-und-glyphosat.html


Nur durch einen schmalen Spazierweg getrennt von dem Götterbaumvorkommen befindet sich der Nesselsee, ein Feuchtgebiet, das sich vom Wuhleteich bis zur Entenbrücke erstreckt.

Ist die massenhafte Vermehrung der Götterbäume auf dem Kienberg auf legale Weise zu stoppen?

Prinzipiell gilt, dass Gewässer, speziell auch Fließgewässer vor jeglichen Verunreinigungen, speziell toxischen, also giftigen Stoffen zu bewahren sind. Wenn die IGA 2017 GmbH also mit so einer chemischen Keule hier zuschlagen sollte, was sie verneint, kann das sehr problematisch werden, da ja auch durch Regenwasser diese Gifte in unsere Gewässer gelangen können.
Außerdem ist die Anwendung von Glyphosat (Roundup) auf frei zugänglichen Flächen wie dem Kienberg verboten.

Nur zwei Monate später nach den obigen Aufnahmen vom 29. Juli 2014 haben sich die Schösslinge des Götterbaums bis an den schmalen Weg vermehrt, der diesen Bestand von dem Feuchtgebiet Nesselsee trennt, das mit einem dichten Röhrichtbestand bewachsen ist.
Die toten Götterbäume strecken hinten links auf dem Foto ihre Äste in die Luft.
Das Foto stammt vom 27. September 2014.

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Eschen-Ahorn (Acer negundo)

Steckbrief zum Eschen-Ahorn aus invasionsbiologischer Sicht: http://www.neobiota.de/12658.html:
Angesichts seiner Kurzlebigkeit und Konkurrenzschwäche sind seine Auswirkungen wohl geringer als häufig angenommen wird.

Ein Eschenahorn kostet um die 1000 Euro. Quelle: http://lve-baumschule.de/acer-negundo

Eschen-Ahorn Eschen-Ahorn mit Nummernplakette markiert

Generell sind alle Eschen-Ahorne am Kienberg hochgradig gefährdet. Sie haben samt und sonders mit ihrem Abholzen zu rechnen.
s. auch Hexenjagd auf den Eschenahorn / Die Neophytenlüge der Naturschützer

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Seid willkommen, fremde Arten (Neophyten und Neozoen)!

Quelle: Bernd Brunner in Süddeutsche Zeitung Nr. 20, 26.1.2015, Seite 16

Siehe auch: Prof. Dr. Ingo Kowarik: Leiter der Fachtagung zur Zukunft der Berliner Stadtnatur Sonnentau und Götterbaum 2007

Ist das Eindringen von Tieren und Pflanzen in neue Lebensräume wirklich so schlimm? - Ein britischer Biologe plädiert für mehr Gelassenheit Der Beitrag setzt sich mit Neuankömmlingen von Arten, also als Neophyten und Neozoen bezeichnete Pflanzen und Tiere, die nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus (1492) in eine Biosphäre eingeschleptt wurden, und kommt zu dem Schluss: Mehr Gelassenheit bitte! Unter den invasiven Arten ist die Spezies Homo sapiens eine der erfolgreichsten. Die Touristen des Yellowstone-Nationalparks in Amerika können heute neben Bison-Herden verwilderte Dromedare beobachten, die im 19. Jahrhundert in den Kontinent verschifft wurden. Soll man diese nichtheimische Art ausrotten oder nicht? Die Vorfahren dieser Tiere bewohnten in Urzeiten Amerika, bevor sie sich über die geschlossene Landbrücke nach Asien aufmachten, um sich dort - unter anderem - zu den heutigen Dromedaren zu entwickeln. Der britische Pflanzenbiologe Ken Thompson wehrt sich in seinem 2014 erschienenen Buch Where do camels belong? [Wohin gehören Kamele?] gegen die reflexartige, unkritische Verdammung von Tieren und Pflanzen, die sich neue Lebensräume erobern - jene Arten, die oft invasiv genannt werden. Solche Arten können nach Ansicht dieses Biologen sogar die Biologische Vielfalt steigern, wenn es ihnen gelingt, sich zu etablieren - also dauerhaft hier anzusiedeln. Einzelbeispiele, die Probleme machen, repräsentieren nicht die Gesamtheit eingeführter Arten.

Neben Klimawandel und Vernichtung von Lebensräumen können vom Menschen absichtlich oder unabsichtlich per Schiff, Flugzeug, Bahn oder Lastwagen eingeführte Arten heimische Tiere oder Pflanzen verdrängen. Ein Beispiel ist das Drüsige Springkraut, das ausgerissen werden soll, um seine Verbreitung aufzuhalten. Für Thompson ist der Umgang mit dem Springkraut nur ein Beispiel für die grassierende Hysterie, wenn es um vermeintlich "invasive Arten" geht. Zwei Studien kamen zu einem differenzierteren Ergebnis, die in den Fachzeitschriften Biological Conversation und Applied Ecology erschienen sind: Zwar sei die Artenvielfalt niedriger, wo das Springkraut sich ausbreite. Aber insgesamt sei die Bedrohung gering; vor allem würden Arten verdrängt, die ohnehin weit verbreitet seien. Auch bestehe die Gefahr, dass sich lediglich andere invasive Arten ausbreiten, wenn man dem Springkraut zu Leibe rückt.
Thompson rät daher zu Gelassenheit im Umgang mit der Pflanze. Zumal ein Sieg auch bei großen Anstrengungen alles andere als ausgemacht ist.
Bei der Afrikanischen Teufelskralle ist es trotz hohen Geldaufwands und 100.000 ausgerissener Pflanzen in 20 Jahren nicht gelungen, sie auszurotten, sondern sie blüht munter weiter. Thompson nennt diverse Beispiele, auf die sich die einfache Logik von Invasion und Verdrängung, von Gut und Böse schlecht anwenden lässt.In vielen Fällen könne man noch nicht einmal genau auseinanderhalten, was "einheimisch" und was "fremd" sei. Und auch einheimische Arten könnten sich zuweilen ähnlich rasant ausbreiten wie invasive... In Amerika haben sich die äußeren Bedingungen geändert. Es wurden wachsende Abfallhalden geschaffen, was dazu führte, dass sich die Rabengeier auf 20 Millionen Exemplare vermehrten. Schwer abschätzbar sind die Folgen von Vernichtungskampagnen. Auf Hawaii wurden invasive Wildschweine und Kaninchen ausgerottet mit der Folge, dass sich einheimische Pflanzen zwar erholen konnten, aber gleichzeitig vermehrten sich fremde, leicht brennbare Grasarten derartig stark, dass Waldbrände zu verzeichnen waren. Anstatt jede Zuwanderung unter Generalverdacht zu stellen und sie sofort als "Invasion" zu brandmarken, empfielt Thompson, kühl nach ihrem Nutzen zu urteilen. ... ...
Vielleicht ist die idealisierte Vergangenheit, in der eine weithin unberührte Natur von fremden Pflanzen und Tieren überwältigt wurde, schlicht ein Mythos.
Die Kontinente Südamerika, Australien, Antarktis und Afrika bildeten einst den Super-Kontinent Gondwana. Erst nachdem dieser aufgebrochen war, entwickelten sich die Arten unabhängig voneinander. Die Evolution verlief aber nicht völlig verschieden, denn es gab Landbrücken. Zum Beispiel bildeten Großbritannien und Europa bis vor 8000 Jahren einen gemeinsamen Kontinent.

Es gab biologische Ursachen, die zur Veränderung von Flora und Fauna beitrugen. Vögel beispielsweise gehören zu den Verbreitern von Pflanzensamen in ihrem Verdauungstrakt oder Gefieder über Erdteile hinweg. Parasiten, Naturkatastrophen, Klimaveränderungen, Asteroidentreffen sorgten für das Verlöschen von Arten und das Hervorbringen neuer Arten. Die Vorstellung, dass Spezies in bestimmten Regionen "heimisch" oder "fremd" sind, entstand erst im 19. Jahrhundert; sie geht auf den englischen Botaniker Hewett Cottrell Watson zurück. Möglicherweise ist dies verbunden mit einer statischen Vorstellung des geographischen Vorkommens von Arten. Kann dies den historischen Bewegungen, die sich über Jahrmillionen oder zumindestens in hunderten von Jahren ergeben haben, gerecht werden? Um sein Überleben zu sichern oder zu erleichtern, hat der Mensch solche Allerweltsgeschöpfe wie Kuh und Hund oder auch Weizen als Neulinge in die Bioshäre eingeführt. Und er selbst hat sich ebenfalls in alle Regionen der Erde ausgebreitet - als invasive Art.

[Gekürzte Wiedergabe]

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