IGA 2017 Berlin: Naturzerstörung im Namen der Natur
IGA 2017 Berlin: Vorne hui - hinten pfui!
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NEIN! zur Einzäunung ab Oktober 2014!
NEIN! zur Natur- und Landschaftszerstörung!
NEIN! zur Geldverschwendung!
Fazit: NEIN! zur IGA "VOR ORT" im Kienberg-Wuhletal-Gebiet
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JA! zu mehr Grün in Berlin! - Statuten der IGA-Ausrichter erfüllen!
JA! zu Versickerungsflächen, um den Grundwasserkörper unter Berlin aufzufüllen!
JA! zu frei zugänglicher Naherholung und Biotopverbund!
Fazit: JA! zur IGA dezentral in ganz Berlin!
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Im noch heute gültigen Landschaftsplan für den Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf von 1994 steht:
Das Wuhletal [geplantes IGA 2017 Berlin-Gelände] ist vor jeglicher weiterer Bebauung zu bewahren.
[Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz Berlin: Landschaftsprogramm / Artenschutzprogramm 1994 Erläuterungsbericht]
Dessen Einzäunung und Bebauung für die IGA 2017 Berlin soll aufgrund eines privatrechtlichen Vertrages erfolgen - gegen geltendes Baurecht.
Durch Einzäunung und Umwandlung der ursprünglichen in gestaltete Natur wird ein für Berlin einmaliger Naturschatz und Landschaft zerstört und 300.000 Anwohner von der Naherholung sowie Ausflügler und Naturfotografen aus diesem beliebten Berliner Ausflugsgebiet ausgeschlossen.
Gleichzeitig bereitet die IGA 2017 Berlin den Boden für „gehobenen Wohnungsbau” = Luxuswohnungsbau, also Gentrifizierung (Mietervertreibung).
Das knapp halbjährige Event IGA 2017 Berlin sowie die kaum zu reparierende Natur- und Landschaftszerstörung kostet uns Steuerzahler über 100 Millionen Euro, die wegen Berlins klammer Kassen zu weiterem Finanzierungsrückstau bei Infrastruktur-, Verwaltungs- und Sozialaufgaben führen.
Die IGA 2017 Berlin ist der letzte Baustein zur Privatisierung der größten und schönsten Berliner Parkanlagen durch dessen Übertragung auf die privatrechtlich organisierte Grün Berlin Stiftung. Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum hat diesem Deal, den manche als Landraub bezeichnen, bereits zugestimmt.
Wir bezahlen also dieses knapp halbjährige Event IGA 2017 Berlin mit
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Zerstörung eines wertvollen Natur- und Landschaftschatzes
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Bezahl-Naherholung und steigenden Wohnungsmieten
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über 100 Millionen Euro Steuergelder
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Privatisierung unseres großen Schatzes an Stadtgrün
(über 600 ha = über 6 Millionen Quadratmeter)
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Diese Seite ist Teil der Planungen für das zuküftige IGA 2017 Berlin-Gelände
Stand der Bearbeitung: 27.9.2014
In dem neuen Stammsitz der IGA Berlin 2017 GmbH, der vom Tempelhofer Columbiadamm am Tempelhofer Feld wegen der Verlegung der IGA 2017 Berlin an den Stadtrand der Stadt nach Marzahn-Hellersdorf an den Blumberger Damm verlegt wurde, war am 26. September 2017 die Öffentlichkeit eingeladen. Als erstes stolperte sie beim Betreten der Halle über eine Seilbahn-Kabine, in der man vom heute noch wiesenreichen Jelena-Santic-Friedenspark am U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße in Hellersdorf mit der noch zu bauenden Seilbahn über sensible Biotope des Wuhletals über den Kienberg in die heutigen Gärten der Welt auf der Marzahner Seite des Stadtbezirks schweben kann.
Im hinteren Teil der Halle ziert eine Plakatausstellung mit Informationen zu den Plänen der IGA Berlin 2017 GmbH zur Schaffung einer neuen Parkerlebnislandschaft um den Kienberg.
Den Auftakt macht der Berliner Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Michael Müller. Er stimmt die Anwohner in Marzahn-Hellersdorf und auch die übrigen Berliner schon auf das Event ein, indem er ihnen Stolz einbläst:
Das wird ein besonderes Jahr, wenn 2017 auf der Internationalen Gartenausstellung (IGA) in Marzahn-Hellersdorf und an dezentralen IGA-Orten internationale Landschaftsarchitekten, Garten- und Landschaftsgestalter, Pflanzenproduzenten, Kunst- und Kulturschaffende einen "Garten der Zukunft" schaffen.
Wer will sich da nicht geschmeichelt fühlen? - Doch halt! WER gestaltet den "Garten der Zukunft"? Sind es Naturschützer, die immer wieder in Werbeaussagen mit ihrem "Einfluss" herausgestellt werden? Der gärtnerische Berufsstand, der Milliarden Euro mit einer solchen Schau verdient. Dieses Gewinnstreben wird von Künstlern flankiert und kaschiert Künstler haben die Aufgabe, der Schau zum Erfolg zu verhelfen. Die Natur dient höchstens als kontrastreiche Kulisse.
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Inhaltsverzeichnis
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Viele, viele Male leuchteten mir Pfeile und das IGA 2017 Berlin-Logo auf Straßenpflastern und im Wuhletal entgegen. Sie wiesen den Weg zur IGA-Markthalle. Bei Normalbürgern schreitet die Polizei ein und verlangt deren Entfernung. Sind solche Werbemaßnahmen erlaubt?
Das Besprühen von Straßen, wie es hier mit Schablonen erfolgt ist, ist eine genehmigungspflichtige Sondernutzung öffentlicher Flächen.
Unabhängig vom Erfordernis einer Sondernutzungserlaubnis stellt diese Werbeform vor allem eine Verunreinigung der Straße dar, welche zusätzlich mit Beseitigungspflichten geahndet werden kann. Das heißt, dass die Verursacher – neben einer Ahndung der ungenehmigten Nutzung als Ordnungswidrigkeit – auch mit einer seitens der Stadt Göttingen auferlegten Reinigungspflicht der betroffenen öffentlichen Flächen rechnen müssen.
http://www.pressemeldung-niedersachsen.de/goettingen-bespruehen-der-strasse-stellt-sondernutzung-dar-12143/
Dies ist nicht nur in Göttingen, sondern auch meines Wissens nach in Berlin geltendes Recht. Immer dann, wenn eine die Straße zu anderen als verkehrlichen Zwecken genutzt wird, ist eine entsprechende Sondernutzungserlaubnis erforderlich. Dies gilt ausdrücklich auch für die Sprühschablonenwerbung.
Da niemand behindert wird, könnten die Verursacher in dem Glauben gehandelt haben, dass diese Maßnahme erlaubt ist. Oder sie haben eine Genehmigung. Und überhaupt: Wer wird sich schon so haben - bei einem so großen Ereignis, als dass es die IGA Berlin 2017 GmbH feiert - die Willkommensveranstaltung zur grünen IGA-Welt.
Auf diese lasse ich mich ein - und fühle mich bei Interviews und Vorträgen in der Markthalle und Gesprächen mit Mitarbeitern wie auf einer Kaffeefahrt. Die IGA 2017 Berlin wird in den höchsten Tönen angepriesen und gelobt - und das sollen wir Kunden ihnen abkaufen und dann berauscht und glückselig nach Hause gehen.
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Als Attraktionen werden
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Seilbahn, die das Wuhletal und den Kienberg quert und in den Gärten der Welt ihre Endstation hat. Das nennt sich gute Verkehrsanbindung und Verzahnung der beiden Bezirksteile Marzahn und Hellersdorf!
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Aussichtsbauwerk Wolkenhain, ein mit Plastik"gewebe" eingehülltes Stahlgerüst
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Wassergärten, ein aus zwei Tiefbrunnen gespeiste Wasserfläche mit Wasserfällen
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Kienbergterrassen, an denen wahrscheinlich Wein angebaut werden soll
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IGA-Campus mit Umweltbildungsprogramm für Kitas und Schulen und Workcamps für Jugendliche
herausgestellt.
Als Meilensteine offeriert die IGA Berlin 2017 GmbH dem verehrten Publikum
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Gärten der Welt
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Englischer Garten (wird gerade in den jetzigen Gärten der Welt gebaut)
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Freilichtbühne / Amphitheater, das ebenfalls in der Erweiterungsfläche am Blumberger Damm außerhalb de Kienberg-Wuhletal-Gebietes errichtet werden soll
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Besucherzentrum
Beim Besucherzentrum frage ich mich, welches ist gemeint? Das am zukünftigen Haupteingang Blumberger Damm oder das im Jelena-Santic-Friedenspark gegenüber dem U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße?
Im Zuge der Parkerweiterung schafft das neue Besucherzentrum eine angemessene Infrastruktur für die stetig steigenden Besucherzahlen... Von den Wettbewerbsteilnehmern wurde ein städtebaulich und architektonisch besonders anspruchsvoller Entwurf erwartet, der den besonderen funktionalen Anforderungen sowie dem notwendig sensiblen Umgang mit den umgebenden Parkräumen gerecht wird.
Hier werden 1800 Quadratmeter angegeben, Siegerentwurf von WW+s.a.r.l., Esch/Alzette, Luxemburg. Das Besucherzentrum im Jelena-Santic-Friedenspark soll 1700 Quadratmeter groß werden; den Gewinner des Siegerentwurfs habe ich vergessen. Hoffentlich gefällt der Siegerentwurf nicht nur der exklusiven Jury und Landschaftsplanern, sondern auch dem zahlenden Publikum...
Da sich alle anderen Meilensteine der IGA 2017 Berlin in den Erweiterungsflächen am Blumberger Damm befinden und dort ebenfalls ein Besucherzentrum errichtet wird, nehme ich an, dass dieses gemeint ist.
Unter der Überschrift Programmatik stellt die IGA Berlin 2017 GmbH sechs Themenbereiche vor, u.a. Natur erleben, was sich so liest:
Umweltbildungsangebote und der IGA-Campus am Kienberg laden zukünftig ein, Natur neu zu erleben. Mit der IGA Berlin 2017 soll damit der Blick auf eine Natur-Parklandschaft eröffnet werden, die das Verhältnis von Stadt und Natur für Jung und Alt neu auslotet.
Natur erlebt man hier wirklich neu - mit künstlichen Angeboten...
In einer Abbildung wird eine beeindruckende Fassadenbegrünung am Hochhaus gezeigt - aber nicht selbt initiiert. Schade. DAS würde ich mir von einer IGA wünschen, kein Schmarotzertum, sondern das, was in den Statuten der IGA-Ausrichter steht: Durch Schaffung von neuem Grün die Lebensqualität der Stadtbewohner verbessern. Die Hochhäuser rund um die Gärten der Welt könnten mit einer Dachbegrünung attraktiver und einen Beitrag zur Stadtökologie und der Biologischen Vielfalt leisten. Warum lese ich davon nichts, wo doch diese Ausstellung im Namen der Natur agiert? Ist da nur die Kulisse, die großenteils zerstört wird, Programm?
An Schmarotzertum erinnert mich auch das, was als erste Vorstellung des "kuratierten" Kunstprogramms geboten wird, das Ausfragen nach besonderen Orten, Lieblingspflanzen, Speisen, die bezirkstypisch sind...
Exkurs: Was bedeutet "kuratiert"? Ich schaue in den Fremdwörterduden. Dort gibt es das Adjektiv nicht. Das einzige, was ich passend finde, da es hier nicht um Pflege und Heilung geht, ist "Kuratel", veraltet für Pflegschaft, Vormundschaft, woraus sich die Redewendung "Unter Kuratel stehen" = Unter strenger Aufsicht, Kontrolle stehen, also einfach: Unter der Knute stehen abgeleitet hat.
Draußen bewegen ist der IGA Berlin 2017 GmbH ein wichtiges Anliegen:
Mit der IGA sollen vielfältige Bewegungsmöglichkeiten für alle Interessengruppen geschaffen werden und somit ein Fokus auf zukunftsorientierte Sport- und Freizeitkultur gelenkt werden.
Wird darum der vorhandene Ballplatz im Jelena-Santic-Friedenspark (und später höchstwahrscheinlich auch der Skateplatz) von der IGA Berlin 2017 GmbH gleich als erstes vernichtet und bereits im Oktober 2014 eingezäunt? Sind diese Sportplätze nicht zeitgemäß und zukunftsorientiert? Sind sie es nur, wenn für deren Nutzung bezahlt werden muss?
Die IGA Berlin 2017 GmbH leitet ihre Informationen mit einer Suggestivfrage ein, wohlwissend, dass Berlins Plattenbausiedlungen in Marzahn-Hellersdorf von sehr viel Grün umgeben ist: Natur in der Großwohnsiedlung und Umweltbildung direkt vor der Haustür? Bisher gab es diese in Berlin sehr seltenen Naturorte und Umweltbildung vor der Haustür kostenfrei. Was sonst im städtischen Raum kaum möglich ist, schafft nun die IGA Berlin 2017: Sie will lebendige Stadtnatur in Plastiknatur verwandeln und dieses mit Natur- und Umweltthemen für Kinder und Jugendliche verbinden, um diesen die Wichtigkeit deren Erhalts nahezubringen. Spielerisch sollen die Kinder Naturgeheimnisse entdecken und sie respektieren lernen. Die Umweltbildung von Kindern liegt der IGA 2017 Berlin GmbH besonders am Herzen. Und dafür bietet sich ihre Show in einem Natur- und Landschaftsraum aus Sicht der Profiteure besonders gut an. Die IGA Berlin 2017 will uns Berliner Bürgerinnen und Bürgern, die unser Grün lieben, auch den Blick für unsere Naturschönheiten öffnen und unser Verhältnis von Stadt und Natur neu ausloten.
Es gilt, die wertvollen Biotope zu erhalten, Naturräume neu erfahrbar und vorhandene Potenziale sichtbarer zu machen.
Wandelt sich jemand vom Saulus zum Paulus? Aus einer Leistungsschau des gärtnerischen Berufsstandes, die eine Internationale GartenBAUausstellung (IGA) darstellt, wird ein Naturpark?? Warum soll dann diese wundervolle Landschaft Kienberg-Wuhletal überhaupt in die Gärten der Welt integriert werden? Wer die Natur wirklich schätzt, käme gar nicht auf die Idee, ein Gebiet mit mindestens 7 Zielarten und 2 FFH-Arten einzuzäunen und diesen Tieren das Leben schwer zu machen, anstatt eine solch tolle Entwicklung der Natur, die der NABU zusammen mit Anwohnern erreicht hat, zu schützen, zu behüten und zu unterstützen.
Die IGA Berlin 2017 will uns Dinge einreden, die wir nicht brauchen, sondern schon lange wissen und schätzen.
In einem Kasten erklärt die IGA Berlin 2017 GmbH, dass die Gärten der Welt weiterhin eintrittspflichtig bleiben werden und die "weiterentwickelten Landschaftsräume" auch nach Ende der IGA 2017 Berlin dauerhaft erhalten werden sollen und sie darum schon jetzt einen Vertrag zur 20jährigen Nutzung des Geländes mit dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf abgeschlossen hat. Verschwiegen wird, dass dieser Vertrag mindestens um weitere 10 Jahre verlängert werden kann. Aus dem Naturgebiet Kienberg und Wuhletal wird ein Naturpark (wie das Schöneberger Sündgelände, das nur über bestimmte Eingänge betretbar ist?), der nach der IGA wieder kostenfrei zugänglich sein soll. Es wird nicht gesagt, dass der Zaun wieder abgebaut wird. Und nicht erwähnt wird, dass die Gärten der Welt mit dem Kienberg dauerhaft verzahnt werden sollen.
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Oben auf dem großen Foto ist der Kienberg bewaldet, so wie ich ihn kenne. Aber das Foto unten, das leicht zu übersehen ist, das musste ich mir mehrmals anschauen. Ist das wirklich der Kienberg? Irre ich mich? Der Kienberg ist eine einzige Lichtung mit einigen Bäumen. Dass das Waldentwicklungskonzept einen Kahlschlag bewirkt, konnte ich mir vorstellen - aber die Auswirkungen, wie ich sie auf der Animation erblicke, übertreffen meine Erwartungen!
So soll die langfristig angestrebte breitere Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren aussehen, die Spaziergänger und Fußgänger zu Gesicht bekommen sollen? Und die IGA Berlin 2017 GmbH verweist mit Stolz darauf, dass an diesem Konzept BUND, NABU (mit IG Wuhletal), Grüne Liga, Berliner Landesbeauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege und Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz e.V. sowie Wissenschaftler der TU Berlin und der TU Dresden, von denen ich noch nie eine namentliche Erwähnung gefunden habe und die auch bei der Veranstaltung zum Waldentwicklungskonzept - obwohl angekündigt - sich nicht öffentlich outeten, daran mitgewirkt haben. Der waldähnliche Kienberg soll in eine Kulturlandschaft umgestaltet werden.
Naturschützer versuchen, mich zu überzeugen: "Mit der IGA 2017 Berlin wird alles besser, weil sie pflegend in das Wuhletal und den Kienberg eingreift." Ich würde zu gern mit ihnen übereinstimmen, aber sie können mich nicht überzeugen. Was ich zu sehen und zu hören bekomme, jagt mir kalte Schauer über den Rücken, und ich bekomme eine Gänsehaut, so gruselig finde ich die Aussichten auf die IGA 2017 Berlin. Ich hoffe aber, dass ich mich irre und sie recht haben, wenn die IGA am falschen Ort, genannt vor Ort, also Kienberg-Wuhletal-Gebiet (im Gegensatz zu dezentral in ganz Berlin) wirklich nicht zu vermeiden / verhindern ist.
Kienbergterrassen
Hier sollen Streuobstwiesen, die schon vorhanden sind, aber nicht mehr gepflegt wurden, seitdem Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Michael Müller die IGA 2017 Berlin von Berlin-Tempelhof nach Marzahn-Hellersdorf verlegt hat, an den Kienbergterrassen "neu entstehen" (!). Außerdem sollen zur Steigerung des Artenreichtums fugenreiche Natursteinmauern und Gehölzsäume, die es schon gibt, "entwickelt" werden. Es werden durch Aufschichten von Steinen Rückzugsräume füe Zauneidechsen geschaffen, die nicht auf dem Kienberg leben. Das kommt nicht von mir, sondern darüber informiert die IGA 2017 Berlin GmbH auf ihrem Plakat.
In einem Kasten auf dem Plakat äußert Christoph Schmidt, der Geschäftsführer der Grün Berlin GmbH und in Personalunion der IGA Berlin 2017 GmbH, dass die vielen Grünräume Berlins Möglichkeiten bieten, diese Räume als Erholungs- und Naturräume zu gestalten.
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Die Tour führte einmal um den Kienberg herum.
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An den Wegen fällt mir auf, dass sie verbreitert wurden. Rücksichtslos wurde alles abgemäht. Ich vermisse die selten gewordene Wegwarte, auch bekannt als blaue Blume der Romantik, die Menschen zu vielen Sagen, Erzählungen und Lieder inspirierte und wo Kaiser Friedrich der Große die vermahlene Wurzel als Kaffee-Ersatz (Zichoriekaffee) empfahl. Sie ist die Grundlage, aus der Chicoree gezüchtet wurde. Zählen solche interessanten, wilden Schönheiten nichts?
Unser kompetenter Führer, der geduldig Fragen beantwortete, zeigte auch Planungsideen, u.a. am Biesdorf-Marzahner-Grenzgraben ein Bild von dem Gartenband. Die Gartenkabinette dürfen "nur" einen Meter bis an das Wasser heranreichen. So hat der Götterbaum mit der großen, gelben 1 auf seiner Rinde die Chance, stehenbleiben zu dürfen.
Ansonsten fühlte ich mich wie auf einer Kaffeefahrt, wenn ich mit IGA-Mitarbeitern sprach oder in der IGA-Markthalle Interviews oder Vorträgen lauschte. Alles, was die IGA vorhat und tut, wird in den höchsten Tönen angepriesen und gelobt. Und ICH sollte DAS ihnen abkaufen...
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Die beiden Holländerinnen sind extra aus den Niederlanden angereist, um hier "Unkraut-Bier" zu brauen. Unter Unkräutern sind hier Heilkräuter zu verstehen. Das Bier wurde mit Kamille gebraut.
Dass sie in einer geschützten Grünanlage ihr Labor aufbauen sollten, ist vermutlich nur damit erklärlich, dass es ein IGA 2017 Berlin-Projekt ist. Die Kräuter der Wiese könnten als zum Thema passende Kulisse gedacht sein.
Auch das Projekt des zweiten Künstlers wurde im Wiesenpark platziert, allerdings auf der Wiesenfläche, die bereits für den Rummel, der sich Umwelt- und Plattenfest nannte, geschoren wurde.
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Ich schaute mir die Stelltafeln an und durfte eine verschlossene Kartensammlung mitnehmen, in denen ich Kunstwerke des kuratierten Künstlers vermutete. Ganz falsch lag ich nicht; es waren aber nicht die Kunstwerke, von denen einige ausgestellt waren, sondern Fotos, auf deren Rückseite Fragen gestellt wurden. Solche wie:
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Pflanzen Sie Gemüse selbst an? Welche Kräuter lieben Sie am meisten?
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Gibt es für Sie ein Lieblingsgericht, das Sie mit Ihrem Wohnort verbinden?
Und so wird weiter gefragt
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nach meinem Lieblingsort und meiner Lieblingspflanze und welche Pflanze ich vermisse
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welche Grünanlage in Marzahn-Hellersdorf ich besonders gelungen finde
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wo ich gerne picknicke und was ich da gern verspeise
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ob ich mir eine Grünplanung als geschichtliche Erinnerung vorstellen kann
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wo ich in Marzahn-Hellersdorf das Gefühl habe, an einem anderen Ort zu sein
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wo sich der Nutzen des öffentlichen Raums in den letzten Jahren positiv verändert hat
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wo die versteckten Schönheiten Marzahn-Hellersdorfs sind
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wo mein Lieblingsspaziergang mit einer markanten Skulptur ist
Da frage ich mich: Ist DAS ein Kunstprojekt? Oder ist das ein Aushorchen der Anwohner? Soll ich der IGA Berlin 2017 GmbH meine Lieblingsorte, versteckte Schönheiten und Lieblingsspaziergänge verraten, damit diese mir auf billige Weise mein Wissen für ihre Zwecke, also zur Steigerung der Attraktivität, abnimmt und umsetzt, um damit zu punkten und mehr eintrittszahlende Besucher anzulocken, und erholungssuchende Anwohner womöglich ihre kostenlose Erholung verlieren? Ist das die Art einer IGA-liken Bürgerbeteiligung?
Misstrauen ist angesagt. Schließlich hat die IGA Berlin 2017 GmbH nun schon
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Einige Bereiche des Kienbergs und des Wuhletals bedürfen ... einer Qualifizierung im Sinne der Landschafts- und Biotopentwicklung, welche im Rahmen der IGA Berlin 2017 verwirklicht werden können.
Christian Gräff, Bezirksstadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf im Grußwort auf der Ausstellungstafel
Auf dem Plakat wird nur von Bauzäunen gesprochen, um der Verkehrssicherungpflicht bei Bauvorhaben nachzukommen, was insbesondere den Kienberg betrifft - wie herausgestellt wird. So wurde auch ursprünglich nur angekündigt, dass lediglich der Weg neben dem Biesdorf-Marzahner Grenzgraben gesperrt werden soll. Daraus ist nun auch eine Absperrung des gesamten Wuhletals und Kienbergs im Bereich des zukünftigen IGA 2017 Berlin-Geländes geworden (im wesentlichen die dunkler gehaltenen Flächen auf dem Plakat vor dem neu entstehenden englischen Garten in den Gärten der Welt - ganz links. Der dunkelste rundliche Teil ist der bewaldete Kienberg, umgeben vom Wuhletal. Ganz rechts: der Jelena-Santic-Friedenspark).
Die Bautätigkeiten sollen nun konzentriert erfolgen und mit Beginn der IGA 2017 Berlin enden.
Bis dahin werden auf dem Kienberg und im Wuhletal wertvolle Aufenthalts- und Naturerfahrungsmöglichkeiten entstanden sein, die dauerhaft nach Ende der Ausstellungszeit bleiben.
Christoph Schmidt in Drei Fragen an IGA-Geschäftsführer Christoph Schmidt zum anstehenden Baubeginn
Also wird nichts zurückgebaut, wie früher versprochen wurde. Wertvollste Aufenthalts- und Naturerfahrungsmöglichkeiten bieten Kienberg und Wuhletal JETZT!
Terminplan
Laut Terminplan soll erst im März 2015 die Bauzeit in Wuhletal und am Kienberg beginnen. Bis dahin läuft noch die Planungsphase. Dies betrifft im einzelnen:
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Auftakt Hellersdorf
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Wuhletal
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Kienbergterrassen
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Kienberg
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Wuhlesteg
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Wolkenhain
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Naturschutzstation
Und trotzdem werden Erholungssuchende bereits ab Oktober 2014 von ihrem Naherholungsgebiet ausgeschlossen. WARUM? Warum wird so überstürzt fast das gesamte Gebiet eingezäunt und für Anwohner und Ausflügler unzugänglich gemacht und die Großsäuger wie Reh, Fuchs und Feldhase schon jetzt eingesperrt?
Bauphase: Herbst 2014 bis Sommer 2015
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(Steht nicht im ausgehängten Terminplan):
Großflächige Einzäunung des Wuhletals und somit Trennung der Bezirksteile Marzahn und Hellersdorf, die nun nur noch über große Umwege erreichbar sind; dabei die IGA Berlin 2017 GmbH unter dem Motto GRW-Mittel generiert, dass die beiden Bezirksteile besser verbunden werden. Für die Anwohner bedeutet das: Die ehemals kostenfreie Durchwegung kann nicht mehr genutzt werden; und die nach mehreren Jahren fertige neue Durchwegung ist nur noch über ein einziges Tor im heutigen Jelena-Santic-Friedenspark (zukünftiger Auftakt Hellersdorf) nutzbar und eintrittspflichtig. - Ist DAS eine verbessernde Infrastukturmaßnahme? Die Menschen, also Anwohner und Ausflügler, haben keinen Vorteil, die Tiere haben keinen Vorteil, denn sie verlieren ihr Ökoverbundsystem mit Brandenburg. WER hat denn nun einen Vorteil? Verstehe einer die Welt...
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Rückbau der Betonplatten am Wuhleteich
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Entwicklung von Flachwasserzonen und Röhrichtstreifen
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vorbereitende Bodenarbeiten zur Errichtung des Wuhlesteges aus Stahl**, der flach über dem Boden verlaufen und die Bezirksteile Marzahn und Hellersdorf stärker verbinden soll
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Schaffung und Wiederherstellung von Lichtungen auf dem Kienberg (sprich: massive Baumfällungen)
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Gehölzentnahme auf dem Kienberg zur Vorbereitung des Aussichtsbauwerks ":Wolkenhain" aus Stahl**, eingehüllt in Plastik"gewebe"*
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Der Fußweg entlang des Biesdorf-Marzahner-Grenzgrabens zum kleinen, aber feinen Galerie-Café wird gesperrt.
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Bis zur IGA-Infobox im Wuhletal bleibt der (Rad-)Wanderweg von der Cecilienstraße aus vorerst frei.
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Einen Zugang bis direkt zum Wuhleteich mit seinem kniehohen Wasser ist nicht mehr möglich.
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Teile des Jelena-Santic-Friedensparks werden gesperrt, um das Fundament für den Wuhlesteg legen zu können.
Die Entenbrücke (Ulmenstege) bleibt vorerst frei zugänglich.
Als einziger der Wegeverbindungen durch das Wuhletal bleibt der Betonweg neben den Fernwärmerohren immer frei - vor, während und nach der IGA 2017 Berlin.
*Plastik - Wie umwelt- und naturfreundlich ist Plastik?
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6 Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen jährlich ins Meer. Dort haben eine Verweildauer:
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Plastiktüten: 1 - 20 Jahre
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aufgeschäumte Plastikbecher / Weißblechdosen: 50 Jahre
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Aluminiumdosen: 200 Jahre
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Einwegwindeln / Plastikflaschen: 450 Jahre
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Angelschnüre: 600 Jahre
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Wo ist eine reißfeste Plastikplane anzusiedeln? Zwischen Einwegwindeln und Angelschnüren, also zwischen 450 und 600 Jahre, ehe sie in feinste Teile zerfallen sind. Plastik ist nicht biologisch abbaubar, sondern wird als "Plankton" von Meerestieren aufgenommen, die daran verhungern - oder, wenn die Plastikteile größer sind, ersticken können. Da Menschen, die kein Plastik essen, das Ende der Nahrungskette bilden, nehmen sie über ihre Kost Plastik auf. Nahezu alle Menschen haben Plastik im Blut - auch Vegetarier.
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**Stahl - Wie gut ist der ökologische Fußabdruck von Stahl?
In erzeugten Produkten stecken etwa 93 Prozent Abfall. Beim Abbau der Rohstoffe entsteht Abraum; für den Transport und die Verarbeitung wird Energie verbraucht, für deren Erzeugung wiederum Brennstoffe. Die Luftverschmutzung ist erheblich. Der Wasserverbrauch enorm. Auch Hilfsstoffe tragen zur Umweltverschmutzung bei.
Kann man unter solchen Umständen behaupten, Umwelt und Natur hochzuhalten und für sich beanspruchen, Kindern und Jugendlichen Umwelt- und Naturverständnis nahezubringen?
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Für die Erzeugung von 1 Kilogramm Stahl, müssen der Erde durchschnittlich acht Kilo Gestein und fossile Brennstoffe entnommen werden.
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Die Herstellung einer Tonne Stahl braucht 8.300 Kilowattstunden (kWh) Primärenergie.
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Die Stahlproduktion verursacht große Mengen giftiger Abwässer.
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Stahlproduktion geht mit riesigem Kohleverbrauch einher. Die Luftverschmutzung ist enorm.
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Nickel wird zur Stahlveredelung verwendet. Nickelproduktion schädigt die Umgebung der Hüttenwerke in weitem Umkreis.
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Riesige Mengen Wasser werden für die Herstellung von Stahl verbraucht.
Quelle (überwiegend): http://www.oekosystem-erde.de/html/rohstoffe.html
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Berlin ist IGA auf der IGA-Herbsttour im September 2014
Auf der IGA-Herbsttour im September 2014 wird erklärt, was sich die IGA Berlin 2017 GmbH unter diesem Slogan vorstellt:
Als erstes die Klassifizierung und Bewertung aller wichtigen Berliner Grünflächen, ihre Erreichbarkeit, ihr Pflegezustand, ihre Angebote für Jung und Alt. Daraus sollen regionale und thematische Routen entwickelt werden, z.B. Grünflächen entlang des Mauerweges. Zu deren touristischer Erschließung entsteht ein dauerhaftes Leitsystem. Dazu sollen geführte Routen zu Fuß, per Fahrrad oder Bus im Vorfeld der IGA auf das Event 2017 einstimmen.
Damit werden sämtliche Bezirksämter in Berlin beschäftigt, obwohl diese unter Personalknappheit leiden und Mühe haben, ihren laufenden Aufgaben gerecht zu werden.
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IGA-Infobox im Wuhletal: Ausstellung "Naturschutz und Umweltbildung" und Möglichkeit zu Gesprächen mit dem NABU, Bezirksgruppe Marzahn-Hellersdorf, Naturschutzstation Malchow, Vertreterinnen des Kleingartenvereins "Am Kienberg" e.V. und dem IGA-Team
Die vorhandenen Natur- und Landschaftsräume Kienberg und Wuhletal werden im Zuge der IGA 2017 Berlin in einen Naturpark verändert. In der IGA-Sprache heißt das "weiterentwickelt", denn nun werden die Naturräume durch Wegquerungen "erlebbar" gemacht. Die IGA Berlin 2017 GmbH verneint die Störung der Entwicklung von Brutvögeln und Schmetterlingsarten, sondern nennt als Ziel, die Artenvielfalt einheimischer Pflanzen und Tiere zu bewahren und zu fördern. Was damit gemeint ist, sagt sie nicht.
Meint sie damit die rücksichtslose August-Mahd an der Wuhle, wo die Raupenfutterpflanze für die FFH-Art Großer Feuerfalter mit dessen Eiern bis auf den Boden abgeschnitten wurden und sogar ausgerissen worden sein sollen?
Meint sie damit die rigide Vernichtung von Eschen-Ahorn, Götterbäumen und Robinien, die bei uns als etabliert gelten und zum Waldbestand des Kienbergs beitragen und 121 Brutvogelarten eine Heimstatt bieten? Meint sie damit die Rückführung des Kienbergs in eine Offenlandfläche wie in den 80er Jahren, als die Bäume gerade gepflanzt worden waren und noch Setzlinge waren?
Naturschutz im Mittelpunkt bedeutet laut Plakat im Info"pavillon", wie der Container hochtrabend bezeichnet wird, für die IGA Berlin 2017 GmbH, dass sie ihre landschaftsarchitektonischen Ideen an das Naturgebiet angepasst haben, sodass "wertvolle Feuchtgebiete erhalten bleiben und Umgestaltungen im Wuhletal auf weniger empfindliche Flächen verlegt werden".
Um nur Maßnahmen durchzuführen, die mit dem Naturschutz vereinbar sind, wurde 2013 eine Kartierung von Flora und Fauna vorgenommen. In dem durch Wasser geprägte Landschaftsraum, eine Besonderheit in Berlin, haben sich durch Anreicherung mit Nährstoffen durch den ehemaligen Klärwerksableiter des Klärwerks Falkenberg Neue Wuhle Brennessel und Kanadische Goldrute durchgesetzt. Auf dem Plakat wird behauptet, dass durch diese Pflanzen seltenere, empfindliche Arten mit geringen Nährstoffansprüchen verdrängt wurden. Ich sehe die Ursache des Artenwandels in dem Nährstoffeintrag. Auf magere Böden angewiesene Pflanzen kommen nicht mit fetten zurecht und geben auf. Statt dieser siedeln sich dann andere standorttypische Pflanzen, die mit den Bodenverhältnissen zurechtkommen, an.
Die geschmähte Heilpflanze Brennessel, die auch ausgezeichnet zur Pflanzenstärkung und zum Verzehr geeignet ist, ist Raupenfutterpflanze für circa 54 Schmetterlingsarten, u.a. für einige unserer schönsten Tagfalter wie Tagpfauenauge, Admiral, Distelfalter, Landkärtchen, C-Falter, Kleiner Fuchs, und die Goldrute ist Entwicklungspflanze für den Nachtfalter Goldruten-Blütenspanner sowie vier Wildbienenarten, deren Lebensraum mit dem Ausrotten dieser Pflanzen an diesem Ort verloren geht.
Hervorgehoben werden Weiden und gewässerbegleitende Staudensäume, die vielen Rote Liste-Arten Lebensraum bieten. Es wird nicht gesagt, dass besonderes Augenmerk auf den Erhalt dieser Lebensräume gelegt wird.
Arche-Parks mit Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen im Zusammenhang mit Naturschutzmaßnahmen sind innerhalb und außerhalb des zukünftigen IGA 2017 Berlin-Geländes geplant. Liebt die IGA Berlin 2017 GmbH Zäune, an denen Menschen entlanglaufen sollen? Denn die Weidetiere müssen eingezäunt werden, damit sie sich nicht mehr Raum nehmen als geplant. Auch Geflügel soll dabei sein.
Und das sind die Maßnahmen, auf die sich die IGA Berlin 2017 GmbH beruft, wenn sie darauf hinweist, dass sie damit zur Strategie der Biologischen Vielfalt beiträgt, die die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt in ihrer Broschüre Berlins Biologische Vielfalt. Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt. Begründung, Themenfelder, strategische Ziele beschreibt.
Manfred Schubert, der Geschäftsführer der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz, leitet mit den Erfolgen der Naturschutzverbände auf dem Plakat ein:
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Waldentwicklung auf dem Kienberg
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Beweidung von ausgewählten Flächen im Wuhletal
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naturnahe Pflege von Wiesenflächen
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Pflege- und Entwicklungsplan für Teile des Wuhletals
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Pflege- und Entwicklungsplan für Teile des zukünftigen Auftakts Hellersdorf
Sein Fazit: Diese naturschutzfachlichen Programme sind "hervorragend geeignet", die Biologische Vielfalt auf dem zukünftigen IGA-Gelände zu erhöhen.
Was blendet Manfred Schubert aus?
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Die Umzäunung des Gebiets sorgt für eine Unterbrechung des ökologischen Bandes mit Brandenburg. Zielarten, von denen wenigstens 7 im Kienberg-Wuhletal-Gebiet vorhanden sind, werden gestört oder in diesem Gebiet ausgerottet
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Die Hauruck-Aktion am Kienberg ist alles andere als eine behutsame Waldentwicklung und nimmt Brutvögeln den Brutraum
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Totholz mit vielen Rote Liste-Arten, das an seinem Platz bis zur Humusbildung verbleiben muss, wird umgelagert oder vernichtet
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Der Wald mit seinen wichtigen ökologischen Eigenschaften, die mit den 30jährigen Bäumen jetzt zum Tragen kommen, und seinen Ökosystemdienstleistungen wird Mensch und Tier genommen
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Die Seilbahn ist ein verheerender Eingriff in das Landschafts-, Natur- und Erholungsgebiet
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Der Stahl-Steg quer durch das Wuhletal und dessen neue Durchwegung stellen einen massiven Eingriff in das vorhandene reiche Ökosystem dar und verschandelt die Landschaft
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Die mit Plastik"gewebe"* ummantelte Stahlkonstruktion, genannt Wolkenhain, soll Tag und Nacht beleuchtet sein. Sie soll bis zum Alexanderplatz leuchten, also 10 Kilometer weit und irritiert nicht nur Nachtfalter
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usw. usw. usw., s. Planungen für das zukünftige IGA 2017 Berlin-Gelände
Das Interview mit Manfred Schubert (keine wörtliche Widergabe)
Frage: Es gilt, vielfältige Aspekte des Naturschutzes in dem den Gärten der Welt überlassenen Flächen zu berücksichtigen. Wie wird das bei Planung und Realisierung der IGA 2017 Berlin umgesetzt?
Christoph Schmidt, der Geschäftsführer der IGA Berlin 2017 GmbH, stellt in seiner Antwort die Vielfältigkeit des Landschaftsraumes neben den Gärten der Welt mit Kienberg und Wuhletal heraus und betont, dass es das Ziel der IGA ist, "unzuträgliche Eingriffe zu vermeiden".
Tja, sind Worte das gleiche wie Taten? Ob er unter "unzuträgliche Eingriffe" etwas anderes als ich versteht?
Was antwortet Manfred Schubert darauf?
Die Naturräume, die sich über Jahrzehnte entwickelt haben, sind unbedingt zu erhalten. Aber nicht alles ist schutzwürdig. Dafür sei der Kienberg ein gutes Besipiel. Teilbereiche sollten dort freigelegt werden, um Freiflächen und bewachsene Flächen im Wechsel zu erzielen.
Frage: Mit Naturschutzverbänden in Verbindung zu treten, ist bei solchen Planungen mittlerweile Standard. Oder gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten?
Manfred Schubert lobt, dass Naturschutzverbände frühzeitig integriert wurden und Änderungsvorschläge einbringen konnten. Und sie sogar außer über Pflanzen und Tiere auch über Catering und Nachhaltigkeit sprechen konnten.
Kommentar: Ich bin hocherfreut, dass eine kleine Gruppe über eine Planung in einem Gebiet sprechen kann, wo der Bebauungsplan jegliche Bebauung verbietet. Eine solche Großplanung erfolgt normalerweise über viele Jahre, es werden Flächennutzungspläne und Bebauungspläne erstellt und ausgelegt, auf die die Bevölkerung Einfluss nehmen kann. Wo ist das alles hier? Das ganze Vorhaben wird der Bevölkerung, die keine Internationale GartenBAUausstellung (IGA) an diesem Ort haben will, übergestülpt.
Der Frager, den ich nicht identifizieren kann, wendet sich nun an Christoph Schmidt und will wissen, welche Impulse von den Naturschutzverbänden kamen.
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Lage des Stegs verändern
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Wuhleteich nicht vergrößern
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IGA-Campus woanders hinbauen
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Bildung gemeinsamer Arbeitsgruppen, die den Planungsprozess begleiten
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Einsatz einer externen Baubegleitung während der Umsetzungsphase
Upps! EXTERNE Baubegleitung? Warum dürfen die Naturschützer mitPLANEN, aber die Ausführungen NICHT überwachen? Da ist doch was faul! Ist da was faul? Wie eine Beruhigungspille klingt, dass das externe Büro - unangemeldet - die Baustellen besuchen darf. Damit wird suggeriert, dass das mit der Überwachung klappt. Kann man das annehmen, wenn ein externes Büro finanziell von seinem Auftraggeber abhängig ist? Könnte es nicht vielmehr sein, dass es beide Augen zudrückt, wenn etwas Ungereimtes / Unrechtes passiert? Wird hier alles mit rechten Dingen zugehen?
Christoph Schmidt wird gefragt, wie die langfristige Pflege und die naturnahe Entwicklung der neuen Parklandschaft nach Ende des Events gesichert ist.
Durch ein Pflege- und Managementkonzept sollen die geschaffenen Werte über die IGA 2017 Berlin hinaus bewahrt werden, und es soll dafür gesorgt werden, dass die Identifikation der Bürger mit diesem Park gesteigert wird. Die Unterstützung der Naturschutzverbände wird weiterhin gebraucht.
Könnte es also sein, dass nichts zurückgebaut wird, wie anfangs versprochen? Soll das erlauchte Publikum dem Rattenfänger von Hameln auf den Leim gehen?
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Mit drei Stelltafeln erzählt anschaulich die KGA Am Kienberg die Geschichte ihrer Entstehung seit 1983 in einer Zeitleiste, Fotos aus der Entstehungsgeschichte und dem heutigen quirligen Vereinsleben, das dem sozialen Zusammenhalt förderlich ist. Diese schöne Kleingartenanlage mit ihren breiten Rasenwegen steht allen Besuchern offen. Anlässlich der IGA 2017 Berlin pflanzt sie zusammen mit der TU Berlin 200 Obstbäume, historische Sorten, und leistet somit einen hervorragenden Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt.
Seit 200 Jahren gibt es das Kleingartenwesen, das aus der Not heraus geboren wurde und gegen Gelüste der Politik zu deren Vernichtung verteidigt werden musste und muss. Heute stehen wir wieder an einem Punkt, wo die meisten Kleingartenanlagen in Berlin ernsthaft gefährdet sind. Die KGA Am Kienberg gehört dazu, konnte aber bisher sich erfolgreich behaupten. Ursprünglich sollte sie noch größer werden; aber das Wuhletal, auf das nun die IGA 2017 Berlin zugreift, hat sich für eine gärtnerische Nutzung als ungeeignet erwiesen.
Kleingartenanlagen fördern sozialen Zusammenhalt
Kleingartenanlagen sind gesundheitsfördernd
Kleingartenanlagen sind Trittsteine zum Erhalt der Biologischen Vielfalt
Kleingartenanlagen gehöhren zur Daseinsvorsorge
Mehr s. Entwicklung der Kleingartenflächen in Berlin und Gemeingut Kleingärten - Kleingärten erhalten!
Aus den unzähligen Aspekten, die für den Erhalt von Kleingartenanlagen sprechen, wo die meisten nicht auf privatem Grund, sondern auf öffentlichem Land errichtet sind und damit wie die Parkanlagen zu unseren Gemeingütern für die Naherholung, Gesunderhaltung und als letztes Rückzugsgebiet von Tieren darstellen, hat sich die IGA Berlin 2017 GmbH drei herausgesucht, mit denen sie eine Übereinstimmung sieht: Gärtnern und Natur erleben in der Stadt, Erholung im Grünen, Oasen in einer dicht bebauten Metropole.
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Die Einzäunung ab Ende Oktober ist im untersten Teil der Abbildung (zwischen Eule und Frosch) durch die schwache rote Linie zu erkennen. Die umfasst den gesamten Kienberg, das Wuhletal mit Wuhleteich sowie den südlichen Teil des Jelena-Santic-Friedensparks, in dem sich der Ballspielplatz mit Fußballtor und Korbballnetz befindet. Dadurch wird Kindern ihre Spielmöglichkeit genommen.
Zwei Gruppen Rehe werden eingeschlossen sowie die Zielart Feldhase, Fuchs und andere Großsäuger. Circa 300.000 Anwohner werden von ihrer Naherholung ausgeschlossen.
Außer der Durchwegung von Hellersdorf nach Marzahn, die Fußgänger und Radfahrer gern nutzen, u.a. um zum Galerie-Café zu kommen, ist unterbrochen; Kinder haben nun keine Möglichkeit des Naturerlebens vor Ort.
Dafür möchte doch aber gerade die IGA Berlin 2017 GmbH sorgen, aber auf ihre Weise. Den Eintritt zahlenden Kindern und Jugendlichen wird der IGA-Campus mit Themen- und Aktionsgärten zum Mitmachen geboten. Ein IGA-Klassenzimmer mit Umweltbildungsprogramm für Kitas und Schulen sorgt für Wissensvermittlung. Im internationalen IGA-Workcamp sollen Jugendliche aus aller Welt zusammen gärtnern, ernten, kochen und kommunizieren. Es könnte so schön, wenn..., ja wenn der Preis stimmen würde, der dafür bezahlt wird. Die ursprüngliche Natur gehört zu den wertvollsten Schätzen, die Berlin hat. Das Gold wird in Blech umgewandelt, mit dem dann die Kinder und Jugendlichen spielen können. Ist DAS erstrebenswert?
Der BUND schreibt in seiner Broschüre Wie helfe ich der Stadtnatur? Fakten, Tipps und Anregungen im Kapitel Grünanlagen und Brachen:
Brachen bieten ... Stadtkindern Raum zum Spielen. Hier können sie kreativ sein und selbstbestimmt Natur erfahren. Brachflächen sollten daher in den Städten Bestandteil der Grünstrukturen bleiben.
Und darüber hinaus:
Parkanlagen mit naturnah zusammenhängenden und vielfältig strukturierten Grünflächen sind oft wahre Hotspots der städtischen Biodiversität.
Das ist genau das, was Kienberg und Wuhletal bieten! Und dieses für Berlin einmalige Naturgebiet mit FFH-Arten wird von keiner Berliner Naturschutzorganisation verteidigt! Sondern im Gegenteil, es wird an seiner Umgestaltung in eine Park- und Erlebnislandschaft mit ökologischen Tüpfelchen ("im Namen der Natur") mitgearbeitet.
Fragen rund um die Zukunft der Stadtnatur und des Gärtnerns will die IGA 2017 Berlin in ihrer knapp halbjährigen Show beantworten. In der IGA-Bauinformation, Herbst 2014 bis Sommer 2015, springt mich das Schild mit der Aufschrift
Hier wächst was auf einem kurz geschorenen Rasen an. Links ragen die Hochhäuser vom Landsberger Tor auf, rechts hinter dem Wuhletal mit Wuhleteich der Fernsehturm und der Kienberg. Mir scheint, dass das Schild im Jelena-Santic-Friedenspark steht, der sich in den Auftakt Hellersdorf mit 1700 Quadratmeter großem Eingangsgebäude, der Seilbahnstation, Panoramaschaukeln, einem Markt, einem Sportparcour und einem Belvedere verwandeln soll. Was könnte also hier wachsen außer Wechselflor in den Blumenrabatten? Von seinen schönen Wiesen und der Ruhe in dieser Oase wird nichts mehr übrig bleiben.
Von solchen Schattenseiten der IGA 2017 Berlin lenkt das Grußwort Bezirksstadtrats für Wirtschaft und Stadtentwicklung im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf, Christian Gräff, geschickt ab:
... unser Bezirk wird 2017 Gastgeber der in der Bundeshauptstadt erstmals ausgerichteten Internationalen Gartenausstellung (IGA). Dies ist eine einzigartige Gelegenheit, den zahlreichen Gästen unseren wunderbar grünen Bezirk zu präsentieren.
Da muss einem ja als Bürgerin oder Bürger, Besucherin oder Besucher vor Stolz die Brust schwellen und ganz warm ums Herz werden. Und man ist bereit, Unbilden geduldig zu ertragen. Vor allem bittet der Stadtrat dafür auch sehr höflich um Verständnis. Und er verspricht dazu:
Der Kienberg und das Wuhletal werden nach der IGA Berlin 2017 wieder voll umfänglich, öffentlich und natürlich kostenfrei zugänglich sein und dann grüner und sicherer denn je nutzbar sein.
Ist das der Gretchensatz? Politiker lügen ja nicht, aber durch geschickte Wortwahl und Auslassungen lassen sie einen an Wolkenkuckucksheime glauben. Lieben wir sie dafür? Auf Veranstaltungen und Führungen wird steif und fest behauptet: Der Zaun verschwindet nach der IGA 2017 Berlin. Aber können sie das HIER LESEN?
Was bedeutet: "grüner"? Ist er grüner, weil mehr mit Kunstdünger und Pestiziden behandelter ("gepflegter") englischer Rasen zu sehen ist? Weil die Wildblumen wie der Rainfarn und die Königskerze fehlen? Weil unzählige Bäume abrasiert sind und durch einige Jungbäume ersetzt wurden?
Und was bedeutet: "und sicherer"? Kommt man nur durch bestimmte Eingänge ins Wuhletal und zum Kienberg, die abends verschlossen werden? Wird das Gelände bewacht wie das Tempelhofer Feld, wo häufig genug Besucher gegängelt werden?
Ich freue mich darauf, mit Ihnen weiterhin im Gespräch zu bleiben.
Ja, hier macht Christian Gräff ein freundliches Angebot. Ist das eine harmlose Floskel oder ernst gemeint? Sollen wir uns auf das Gespräch mit ihm freuen, wo er die Themen und das Ergebnis vorgibt? Ist DAS die Art der Bürgerbeteiligung, die er meint? Auf jeden Fall beginnt die Umsetzung der Gestaltungspläne in Kürze, damit sie bis zur Eröffnung der IGA 2017 Berlin vollständig umgesetzt sind.
Diejenigen, die sich um den Erhalt der Natur wegen der umfangreichen Baumaßnahmen sorgen, wird versichert, dass es eine ökologische Plan- und Baubegleitung gibt. Diese wird nicht etwa von Naturschutzverbänden vorgenommen, die beispielsweise für die erfolgreiche Renaturierung des Wuhletals und Kienbergs sich engagiert haben, sondern von einem externen Büro. Dürfte dieses nicht am meisten an einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit in Hinblick auf zukünftige Aufträge und seinen Einnahmen interessiert sein? Wie wertvoll sind dann "unangekündigte Baustellenkontrollen"?
In einem Nachwort antwortet der Geschäftsführer der IGA Berlin 2017 GmbH, Christoph Schmidt, Fragen zum Baubeginn. Unter anderem äußert er:
In den kommenden zwei Jahren wird mit Hochdruck an der baulichen Umsetzung des neuen Parks und der IGA-Ausstellung gearbeitet.
Des neuen Parks? Was verstehen Sie darunter? Entsteht hier in einer Betonwüste ein grünes Paradies? Mitnichten! Ein vorhandener wertvoller, artenreicher Natur- und Landschaftspark wird in eine nach aller Erfahrung artenärmere gestaltete Natur verwandelt!
Strafen mich die Baumaßnahmen Lügen? Christoph Schmidt freut sich besonders auf die "Umsetzung der mit den Naturschutzverbänden gemeinsam erarbeiteten Pflege- und Entwicklungsziele für die Naturräume Wuhletal und Kienberg, u.a. zur Erhöhung der Artenvielfalt". Wobei er leider vergisst zu sagen, dass die Seilbahn, die Durchwegung und der Steg übers Wuhletal sowie der Wolkenhain nach wie vor umstritten sind. Die Naturschutzorganisationen halten aber still und vertreten nicht lautstark ihre Meinung. Warum nicht? Ist gegen Planvorhaben der IGA Berlin 2017 GmbH wider jede naturfachliche Vernunft kein Kraut gewachsen?
Als erstes kommt der Wuhleteich dran. Dessen betonierten Uferbefestigungen werden zurückgebaut und die Uferbereiche naturnah mit Flachwasserzone und Röhrichtstreifen entwickelt. Klingt gut. Nur WIE werden die Uferbereiche zurückgebaut, OHNE die vorhandenen geschützten Röhrichtbiotope zu schädigen, wenn nicht gar zu zerstören? Müssen dafür nicht schwere Baumaschinen ins Gelände fahren?
Der Aushub soll großenteils auf dem IGA 2017 Berlin-Gelände verbleiben. Es wird ein Erdwall entlang des Zaunes der Gärten der Welt aufgeschichtet, der begrünt werden soll und während der Bauzeit einen Lärm- und Sichtschutz verschafft.
Warum wird ein Sichtschutz geschaffen? Geht hier die zelebrierte Bürgernähe baden? Überlall werden Schaustellen bei Großbaustellen eingerichtet, hier bekommt der Bürger einen Sichtschutz vor die Nase gestellt. Warum darf der Bürger das Baugeschehen zur IGA 2017 Berlin, die ihm so gekonnt in einer IGA-Herbsttour untergejubelt wird, nicht selbständig und mit eigenen Schlussfolgerungen mitverfolgen?
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Der NABU macht mit einem Flyer seine Arbeit zum Biesenhorster Sand, eine Naturoase im Osten Berlins bekannt, auf die er zu Recht stolz sein kann. Genau wie im Wuhletal ist ihm hier entlang der Bezirksgrenze von Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf entlang der Trasse der U5, die auch am U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße (Tor zum zukünftigen IGA-Gelände) halt macht, bis fast zum S-Bahnhof Wuhlheide, von wo aus man (oder vom U-Bahnhof Biesdorf Süd) gut in das Naturgebiet, das unter Schutz gestellt werden soll, starten kann. Es brüten dort u.a. 33 Vogelarten, etwa so viel wie am Kienberg, das sind ein Viertel aller in Berlin nistenden Arten. Ich hoffe und wünsche dem NABU, dass der Senat hier mal wirklich mit seinen Versprechungen ernst macht und den Artenreichtum auf einer größeren Ruderalfläche zu erhalten hilft.
Außerdem lag die Mitglieder-Zeitung des NABU Berlin Natur in Berlin. Naturerlebnis und Naturschutz in Berlin, Ausgabe 3/2014 aus. Auf Seite 8 findet man dort einen Beitrag mit der Überschrift Im Schatten der IGA 2017 von Anja Sorges (Geschäftsführerin) und Carmen Baden. U.a. heißt es dort:
Trotz dieser Anpassungsmaßnahmen sind wichtige Rückzugsräume in Gefahr. Vor allem die geplante Seilbahn stört die geschaffene Biotopverbundfläche.
...
Der NABU hatte im Vorfeld des Wettbewerbs die aus seiner Sicht wichtigsten Kriterien für eine umwelt- und naturverträgliche Entwicklung des Ausstellungsgeländes formuliert. Dazu gehören der Verzicht auf die Seilbahn und die das Wuhletal überspannende Wege- und Brückenverbindung vom U-Bhf. Neue Grottkauer Straße...
Ich kann dazu nur flehen: Lasst Taten folgen!!! Es gibt nur noch selten in Berlin die so außerordentlich wichtigen sekundären Naturorte.
Auf ihre Kritik per Mail angesprochen, wurde diese verneint. Im Gegenteil, Anja Sorges hat ein Loblied auf die IGA 2017 Berlin gesungen, mir meine Bedenken zerstreuen wollen und mir auf meine Bitte hin untersagt, ihr Antwortschreiben - auch in Auszügen - zu veröffentlichen. Wie soll ich das denn verstehen? Steht sie nicht zu ihren Aussagen? Hat sie eine Gehirnwäsche mitgemacht? Oder geht es um viel Geld, wohinter der Naturschutz zurückstehen muss?
Auch der BUND, Freunde der Erde, engagiert sich bei vielen Projekten, auf die er in seinen Flyern hinweist:
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Naturschutztage an der Elbe 2014 - 25 Jahre Grünes Band / Netze des Lebens (das durch die Einzäunung von Kienberg und Wuhletal für die IGA 2017 Berlin den Biotopverbund mit Brandenburg unterbricht). Erfolge feiern / Voneinander lernen / Visionen entwickeln
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Transatlantisches Freihandelsabkommen: Wir sind so frei und sagen NEIN. EU-US Handelsabkommen stoppen! Natur und Umwelt, Demokratie und Rechte der VerbraucherInnen schützen (Warum geht das nur hier, und warum konnte nur auf dem Tempelhofer Feld gegen zerstörerische IGA-Pläne geklagt werden?)
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BUND-Jugend Berlin: Und jetzt noch die Erde retten! (Tja... Die jungen Leute werden am meisten unter den Folgen dieser Politik und Verhaltensweisen von Bürgern leiden müssen)
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Der BUND Berlin e.V. Engagiert / Kompetent / In Ihrer Nähe.
(Unter der Überschrift Im BUND Stärke zeigen heißt es u.a.:
Mit Kampagnen und Aktionen werben wir für mehr Umweltschutz und Lebensqualität. Und wir setzen uns für die Natur in Berlin ein: für den Erhalt der 400.000 Straßenbäume ebenso wie für den Schutz von bedrohten Tieren und Pflanzen oder die Sicherung der letzten Naturflächen.
... Ja, wirklich? Ich mache drei Kreuze, wenn ich das im Falle von Kienberg, Wuhletal und Jelena-Santic-Friedenspark noch erlebe!!!)
Die GRÜNE LIGA, Netzwerk ökologischer Bewegungen, die in ihrer Umweltzeitung Rabe Ralf meistens informative und kritische Artikel veröffentlicht und in ihrem Flyer Wir tun was, Mensch u.a. für Vielfalt für eine nachhaltige Zukunft wirbt (aber nur als bundesweite Vernetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen, nicht für biologische Vielfalt) verhält sich nach anfänglichem, lautstarkem Protest auffällig zahm. Diese Organisation, die auch jährlich das von 100.000 Menschen besuchte Berliner Umweltfestival organisiert und dort über Natur-, Klima- und Ressourcenschutz informiert, ist bei der Gestaltung der Umweltbildung des IGA-Campus involviert, wo 2000 bis 2500 Schulklassen erwartet werden.
Ist das nicht widersinnig, sich für den Erhalt der Umwelt und Natur einzusetzen und gleichzeitig ihre Zerstörung zuzulassen, um hinterher Menschen über die Wichtigkeit der Umwelt und Natur zu interessieren, zu sensibilisieren und zu mobilisieren?
Mehr zu den Umweltorganisationen
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Die Bürgerinitiative Kienberg-Wuhletal teilt ihre Sorgen zur IGA 2017 Berlin in Bildern mit:
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