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Stiller Protest auf einer Wuhlebruecke am Kienberg: Gruen sind Heuschrecken; sie fressen unsere Natur leise und gierig auf - 2017 -

Inhalt

IGA 2017 Berlin: Naturzerstörung im Namen der Natur

Wuhleteich mit Kienberg - 15. Juni 2014 Das den Gaerten der Welt zugeschanzte Gebiet um Kienberg und Wuhletal soll mit einem 2 m hohen, bestachelten Metallzaun 2015 eingezaeunt werden
Lageplan des IGA 2017 Berlin-Geländes, 169 ha - 1 Million 690 tausend Quadratmeter, davon werden 127 ha frei zugängliches Gelände der Bevölkerung weggenommen Das Flaechenkonzept von 2013 fuer die IGA 2017 Berlin sieht eine voellige Verschandelung und Zerstoerung des Landschafts- und Naturgebietes Kienberg-Wuhletal vor Logo der Buergerinitiative Kienberg-Wuhletal - 100 Prozent Kienberg-Wuhletal - Rettet unsere Natur - IGA 2017 zerstoert sie nur

IGA 2017 Berlin: Vorne hui - hinten pfui!

NEIN! zur Einzäunung ab Oktober 2014!
NEIN! zur Natur- und Landschaftszerstörung!
NEIN! zur Geldverschwendung!
Fazit: NEIN! zur IGA "VOR ORT" im Kienberg-Wuhletal-Gebiet
JA! zu mehr Grün in Berlin! - Statuten der IGA-Ausrichter erfüllen!
JA! zu Versickerungsflächen, um den Grundwasserkörper unter Berlin aufzufüllen!
JA! zu frei zugänglicher Naherholung und Biotopverbund!
Fazit: JA! zur IGA dezentral in ganz Berlin!

Im noch heute gültigen Landschaftsplan für den Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf von 1994 steht:
Das Wuhletal [geplantes IGA 2017 Berlin-Gelände] ist vor jeglicher weiterer Bebauung zu bewahren.
[Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz Berlin: Landschaftsprogramm / Artenschutzprogramm 1994 Erläuterungsbericht]

Dessen Einzäunung und Bebauung für die IGA 2017 Berlin soll aufgrund eines privatrechtlichen Vertrages erfolgen - gegen geltendes Baurecht.

Durch Einzäunung und Umwandlung der ursprünglichen in gestaltete Natur wird ein für Berlin einmaliger Naturschatz und Landschaft zerstört und 300.000 Anwohner von der Naherholung sowie Ausflügler und Naturfotografen aus diesem beliebten Berliner Ausflugsgebiet ausgeschlossen.

Gleichzeitig bereitet die IGA 2017 Berlin den Boden für „gehobenen Wohnungsbau” = Luxuswohnungsbau, also Gentrifizierung (Mietervertreibung).

Das knapp halbjährige Event IGA 2017 Berlin sowie die kaum zu reparierende Natur- und Landschaftszerstörung kostet uns Steuerzahler über 100 Millionen Euro, die wegen Berlins klammer Kassen zu weiterem Finanzierungsrückstau bei Infrastruktur-, Verwaltungs- und Sozialaufgaben führen.

Die IGA 2017 Berlin ist der letzte Baustein zur Privatisierung der größten und schönsten Berliner Parkanlagen durch dessen Übertragung auf die privatrechtlich organisierte Grün Berlin Stiftung. Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum hat diesem Deal, den manche als Landraub bezeichnen, bereits zugestimmt.

Wir bezahlen also dieses knapp halbjährige Event IGA 2017 Berlin mit
  • Zerstörung eines wertvollen Natur- und Landschaftschatzes

  • Bezahl-Naherholung und steigenden Wohnungsmieten

  • über 100 Millionen Euro Steuergelder

  • Privatisierung unseres großen Schatzes an Stadtgrün
    (über 600 ha = über 6 Millionen Quadratmeter)

Zukünftiges IGA 2017 Berlin-Gelände - früheres Naturschutzgebiet, mit 2 FFH-Arten eigentlich Natura 2000-Gebiet

s. auch Spaziergang im Wuhletal - Es geht um den Erhalt dieser Landschaft / Präsentation


Stand der Bearbeitung: 24.8.2014



In Zeiten der Haushaltsdefizite und knapper Kassen soll statt auf dem Tempelhofer Feld im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf ein Erlebnis- und Grünflächenpark im Rahmen der IGA 2017 auf durch dubiose Art mit um ein Natur- und Landschaftsgebiet erweiterten Flächen, die mit mindestens 7 von 34 Berliner Zielarten überdurchschnittlich viel für den Biotopverbund Berlin-Brandenburg aufweisen, der Gärten der Welt entstehen. Das hat der Berliner Stadtentwicklungs- und Umwelt-Senator Michael Müller im September 2012 beschlossen, obwohl man lieber auf

die Übernahme von Grünflächen in das eigene Fachvermögen verzichten [möchte], da die Sparzwänge jedwede Ausdehnung kostenträchtiger Flächen eindämmen denn sie erfordern zu hohe Folge- und Pflegekosten. Eine nachträgliche Umweltreparatur, [die von den IGA-Veranstaltern versprochen wird], ist zu vermeiden, zumal sie nur beschränkt funktioniert und mit erheblichen Kosten verbunden ist .
Quelle: Cloos: Landschafts-und Artenschutzprogramm für die ganze Stadt
Die Bezirksverordneten in Marzahn-Hellersdorf wurden davon überrascht, dass ihr Stadtrat Christian Gräff kurzerhand Nägel mit Köpfen machte und mit der Grün Berlin GmbH, dessen Geschäftsführer Christop Schmidt in Personalunion mit dem gleichen Posten bei der IGA 2017 Berlin ist, einen Nutzungsvertrag auf unbestimmte Zeit, aber mindestens 20 Jahre, über Erweiterungsflächen zu den Gärten der Welt abschloss: Der vollkommen intransparante und ohne jede vorherige Information der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf und der Öffentlichkeit erfolgte Beschluss des Bezirksamts den Kienberg, den Jelena-Santic-Friedenspark und Teile des Wuhletals an die Grün Berlin GmbH über den Zeitraum der IGA 2017 hinaus zu verpachten...
Quelle: http://de-de.facebook.com/kienbergfueralle

Inhaltsverzeichnis

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Erreichbarkeit des Kienberg-Wuhletal-Gebietes

Der schönste Teil des Wuhletals ist mit der U-Bahnlinie U5, die über den Alexanderplatz fährt, vom U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße, den die IGA Berlin 2017 GmbH gern in Gärten der Welt umbenennen möchte, bequem zu erreichen.
Mit dem Auto fährt man bis zur Hellersdorfer Straße Ecke Feldberger Ring. Die Straße ist verkehrsmäßig überlastet. Um zur IGA 2017 Berlin einen Parkplatzsuchverkehr in der reinen Wohngegend zu vermeiden, ist die Einführung eines Parkraumbewirtschaftungssystems geplant, was die ohnehin schon relativ arme Bevölkerung ein Stück Einkommen und Lebensqualität wegnimmt.

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Ort des Geschehens: Das Wuhletal, ein beliebtes Berliner Wander- und Ausflugsziel

Im Süden wird das Wuhletal mit Wuhleteich in das IGA 2017 Berlin-Gelände, den erweiterten Gärten der Welt, mit einbezogen. Dort fließt die Wuhle, ein kleines, umfangreich mit Aufbau Ost-Geldern (Mittel für den wirtschaftlichen Aufbau in Ostdeutschland) und finanziell aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), also mit unseren Steuergeldern, sowie durch tatkräftige, ehrenamtliche Mitarbeit der Anwohner für 5 Millionen Euro renaturiertes Flüsschen, das seine Quelle in den Ahrensfelder Bergen hat und in Köpenick in die Spree fließt. Beiderseits an den Ufern führt der erlebnisreiche 15,4 km lange Wuhletal(Rad-)Wanderweg entlang, der zu den bedeutendsten und längsten des Bezirks Marzahn-Hellersdorf zählt. Auf seiner Webseite schreibt der Berliner Senat unter der Überschrift Flora & Fauna:
Ein Spaziergang durchs Wuhletal ist lohnenswert, denn es gibt dort mehr als 250 Arten an Farn- und Blütenpflanzen und viele Tierarten, darunter 23 geschützte bzw. gefährdete Arten wie Feldhase [Zielart], Mauswiesel, Bisam und Schermaus. Am "Tag der Artenvielfalt" im Jahr 2004 wurden im Wuhletal 776 Tierarten gezählt. Zwei Drittel aller für Berlin beschriebenen Vogelarten leben in der "Grünen Mitte" von Marzahn-Hellersdorf. Viele davon stehen auf der Liste der aussterbenden Tierarten.
Mehr zum Wuhle-Wanderweg: Kurzfilm (10 Minuten)

Der Niederungsbereich der Wuhle ist im Landschaftsprogramm als Vorranggebiet für den Bodenschutz ausgewiesen worden. Folgende Maßnahmen sind vorgesehen: Quelle: Bezirksamt Marzahn von Berlin: Bebauungsplan XXI-19. http://www.berlin.de/imperia/md/content/bamarzahnhellersdorf/stadtplanung/festgesetb/begruendungen/xxi_19.pdf?start&ts=1305534488&file=xxi_19.pdf
Teil der Übersicht der festgesetzten Bebauungspläne - Ortsteil Marzahn, gelesen: 13.8.2014. http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/verwaltung/bauen/stapl_marzfest.html
Zum Biotop- und Artenschutz stellt der Landschaftsplan fest: Der Niederungsbereich der Wuhle wird im Landschaftsprogramm als Artenreservoir und Verbindungsbiotop gekennzeichnet. Dieser Bereich sollte vorrangig der Entwicklung von Arten feuchter und nasser Standorte (Feucht- und Nasswiesen, Bruchwälder, Gräben, Landseen) dienen und eine Verbindungsfunktion für Arten der Gewässerränder und Böschungen übernehmen. Quelle: Bezirksamt Marzahn von Berlin: Bebauungsplan XXI-19. http://www.berlin.de/imperia/md/content/bamarzahnhellersdorf/stadtplanung/festgesetb/begruendungen/xxi_19.pdf?start&ts=1305534488&file=xxi_19.pdf
Teil der Übersicht der festgesetzten Bebauungspläne - Ortsteil Marzahn, gelesen: 13.8.2014. http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/verwaltung/bauen/stapl_marzfest.html

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Ort des Geschehens: Der Kienberg, ein bewaldeter Schuttberg mit Aussichtsplattform - 8. Juni 2014

Das Kienbergplateau in 102 Meter Höhe hat eine Aussichtsplattform und gute Sichtachsen. Diese erlaubten eine gute Rundsicht auf die Umgebung - auch ohne einem künstlichen Wolkenhain. Sie wurden freigehalten, bis die Planung zur IGA 2017 Berlin in Marzahn-Hellersdorf einsetzten, vgl. Fahrradtour-Video (6 Minuten, 24 Sekunden) vom 13. Dezember 2012:
https://www.youtube.com/watch?v=g3qWf1z-K3c
Zu diesem Zeitpunkt wurden auch noch die Mülleimer geleert, die Wiesen von Baumbewuchs freigehalten, die Aufstiege gepflegt, und es gab KEINEN Vandalismus.

Fünf Sichtachsen und ausgewählte Wege ermöglichen weite Ausblicke und interessante Spaziergänge. Der Berg ist dicht bewachsen, vor allem mit Gehölzen ferner Herkunft, z.B. Robinie und Eschenahorn, aber auch einheimische Pioniergehölze wie Pappeln und Weiden bilden die Bestände.
http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/verwaltung/natur/kienberg.html

Der Senat hatte ein naturverträgliches Entwicklungskonzept, bevor die IGA 2017 Berlin-Pläne diese verdrängten und durch ein IGA-Waldentwicklungskonzept, das eine umfangreiche Abholzung der Neophyten und damit Vertreibung hunderter Brutvögel vorsieht, ersetzt wurden: Im Laufe der Jahre sollen einheimische Gehölze wie Eichen und Birken durch Freischneiden gefördert werden, die es geschafft haben, auf dem Schuttberg mit der geringen Erddecke, wo auch das Berliner Schloss begraben sein soll, Fuß zu fassen. Zudem sollen auch die vorhandenen Wildwiesen offengehaltem werden und zusammen mit Staudenfluren und Gebüschen die landschaftliche Vielfalt und gefährdete Tierarten gefördert werden.

Aufgrund seines busch- und waldartigen Charakters und seiner Nähe zum Wuhletal ist der Kienberg für den Naturschutz ein wichtiges Gebiet. Er ist u.a. ein Brutrevier für gefährdete Vögel wie die Dorngrasmücke.
http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/verwaltung/natur/kienberg.html

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Das der Grün Berlin GmbH, Betreiber der Gärten der Welt, überschriebene Gebiet

Das fragliche 60 ha große Gelände liegt gegenüber dem U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße, der schnell vom Alexanderplatz erreichbar ist. Das an ökologischen Nischen und Naturaussstattung reiche Gelände Kienberg, eine bewaldete 102 m hohe Anhöhe mit Blickachsen,Wuhletal und Wuhleteich, das im neuesten Landschafts- und Artenschutzprogramm des Senats als Schwerpunkt für Kompensationsmaßnahmen geplant war, sowie Jelena–Santic Friedenspark mit Wiesen, die einer artenreichen Tierwelt mit vom Aussterben bedrohten Arten Lebensraum bieten,[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/stadtgruen/gruenanlagen/de/gruenanlagen_plaetze/marzahn/rohrbruchpark/index.shtml] ist ein sehr beliebtes Naherholungsgebiet, nicht nur für Marzahn–Hellersdorfer. Es wird zur Naturbeobachtung, für Sport (Joggen, Wandern, Spaziergänge) und andere Freizeitgestaltungen sowie zur Entspannung und als soziale Kontaktstelle genutzt. Für etwa 300.000 Anwohner ist dieses, bisher kostenfreie Naherholungsgebiet unverzichtbar.
Doch unter dem Deckmantel einer IGA, die im 08-15 Stil wie zu Kaisers Zeiten, wo dramatische Umweltprobleme in heutigem Ausmaß unbekannt waren, als Leistungsschau des gärtnerischen Berufsstandes daherkommt und Natur- und Landschaftsschutz nur als Feigenblatt benutzt und nicht in zeitgemäßen Maße zur Abmilderung unserer Umweltprobleme umsetzt, wird den Marzahnern das alles für mehrere Jahre, wenn nicht für imer genommen bzw. durch die geplante Umgestaltung in eine völlig neue Park- und Erlebnislandschaft zerstört. Damit wird zugleich die Wohn- und Lebensqualität dauerhaft deutlich gemindert, führt aber zur "Aufwertung" des Wohngebietes und damit zu Mietsteigerungen. Im Rahmen der IGA 2017 wird der bisher kostenfreie Sozialraum spätestens im Jahr 2015 für die Schau 2017 großräumig eingezäunt und verliert an Attraktivität wegen der mangelnden Zugänglichkeit. Trotz mehrfacher Bitten und Forderungen von Anwohnern wurden diesen keine vertraglichen Vereinbarungen über den Rückbau der Einzäunung vorgelegt.
Die zu erwartenden Eintrittsgelder können sich nur sehr wenige Marzahner leisten, was zu einer weiteren Ausgrenzung und Diskriminierung von sozial schwächeren Menschen/Familien führt. Natur- und Umweltschutz ist unterdessen zu einem rein kommerziellen Geschäftsfeld verkommen.
Liegt unter der freundlichen Maske der IGA eine fiese Fratze verborgen?
Umfangreiche Baumaßnahmen sind hier geplant, die als "behutsame Eingriffe" vermarktet werden:

Diese Bauwerke müssen dann auch nach der IGA laut Grün Berlin GmbH und Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Umwelt, Christian Gräff, vor Vandalismus geschützt werden. Bleiben die Zäune doch – entgegen anders lautender mündlicher Versicherungen – oder zumindest teilweise stehen, laufen hier dann überall Wachschutzleute herum?
Ein schleichender Ausverkauf des schönsten, ökologisch wertvollsten Naturraumes und zugleich des beliebten und kostenfreien Naherholungs- und Sozialraumes ist zu befürchten. Auf neueren Karten ist das gesamte Gebiet schon jetzt den Gärten der Welt zugeordnet und der U-Bahnhof "Neue Grottkauer Starße“ soll schon jetzt dauerhaft in "Gärten der Welt“ umbenannt werden.

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Erweiterungsfläche: der Jelena-Santic-Friedenspark - heute und zukünftig

Der Jelena-Santic-Friedenspark wird von Anwohnern gern genutzt
Der Jelena-Santic-Friedenspark wird von Anwohnern gern genutzt Der Jelena-Santic-Friedenspark wird von Anwohnern gern genutzt

Der 9 ha große Jelena-Santic-Friedenspark war eine Brachfläche und wurde auf Initiative des Bezirksamtes Hellersdorf nach einem Entwurf des Amsterdamer Büros B + B gestaltet, das die Ausschreibung eines landschaftsplanerischen Ideen- und Realisierungswettbewerb gewann. Vom 60 m hohen Plateau hat man eine gute Aussicht auf das gesamte Wuhletal, den Wuhleteich und den Kienberg.

Der Park ist gleichzeitig Teil eines langfristig geplanten und schrittweise realisierten übergeordneten Grünzuges, dem Trianonpark, der von Ahrensfelde bis nach Köpenick reicht, wo er im Köpenicker Forst aufgeht.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Jelena-%C5%A0anti%C4%87-Friedenspark

Im Talraum liegt der Hasenpfuhl mit Wiesen und einzelnen Gehölzgruppen, ein Bereich mit wertvoller Naturausstattung.

Quelle: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/stadtgruen/gruenanlagen/de/gruenanlagen_plaetze/marzahn/rohrbruchpark/index.shtml

Der Hasenpfuhl ist aus einer mit Grundwasser vollgelaufenen Baugrube entstanden. Gern wird der Jelena-Santic-Friedenspark von Menschen jeden Alters genutzt. Auf dem Ballplatz mit Toren, quergespanntem Netz und Korb für Korbball spielen die Kinder, dort, wo zukünftig der Markt das Geld den Leuten aus der Tasche ziehen soll, wenn die IGA 2017 Berlin da ist. Am anderen Ende des Parks hinter dem Friedenszeichen ist ein Fußballplatz, Tischtennisplatte und ein Skateplatz, wo Jugendliche ihre Kräfte träinieren und ihre Geschicklichkeit erproben. Die IGA Berlin 2017 GmbH meint, die Plätze werden nicht genutzt; sie müssen wohl vormittags dort gewesen sein, wenn die Kids die Schulbank drücken. Ich komme als Nicht-Anwohner nicht jeden Tag vorbei und treffe trotzdem Kinder und Jugendliche an. Aber wenn man keinen sieht und die Plätze als ungenutzt abstempelt, kann man natürlich den Jugendlichen ihre kostelosen Sporttreffpunkte wegnehmen und stattdessen einen Busparkplatz hinbauen.

Jelena-Santic-Friedenspark - Die Skateanlage soll fuer die IGA 2017 Berlin zum Busparkplatz umfunktioniert werden
Jelena-Santic-Friedenspark - Die Skateanlage soll für die IGA 2017 Berlin zum Busparkplatz umfunktioniert werden
Busparkplatz statt Skateanlage im Jelena-Santic-Friedenspark zur IGA 2017 Berlin
Busparkplatz statt Skateanlage im Jelena-Santic-Friedenspark zur IGA 2017 Berlin

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Erweiterungsfläche: der Wiesenpark - heute und zukünftig

Wiesenpark mit Spielplatz Wiesentraum aus Robiniestaemmen und Kienberg im Hintergrund Wiesenpark - Hoelzernes Sofa

Darüberhinaus nimmt die IGA 2017 GmbH den 23 ha großen, von einem Berliner Landschaftsarchitekturbüro gestalteten, mit einem 1. Preis eines internationalen landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs ausgezeichneten und mit Steuergeldern bezahlten Wiesenpark als nördliche Zusatzfläche („Erweiterungsfläche”) in Anspruch. Dieses bezaubernde Areal sollen Grabpflanzungen und Friedhofsgärten, Bürgergarten, interkulturellen Gärten, Urban Gardening, essbare Stadt, Low Budget-Gärten und ein verkehrsungünstig gelegenes Schulgartenprojekt entstellen. Heute schmücken diesen Park noch künstlerisch gestaltete Hingucker und Liegewiesen, die attraktiven Spielplätze „Blauer Wuhl” für jüngere Kinder sowie „Wiesentraum” für ältere Kinder und Jugendliche, die sich in einer Abenteuerlandschaft mit 200 Robinienstämmen austoben können.
Bei den neu ins Gebiet platzierten Themengärten stellt sich die Frage, ob sie den Zeichen der Zeit genügen und mit naturnahen Elementen angelegt und als beispielhaft vorgestellt werden, also ob Dach- und Fassadenbegrünung, Wildstauden, Vogelschutzgehölze, Blumenwiese, Wildgehölzhecke, Streuobstwiese, Gartenteich und Kleinstlebensräume wie (Tot-)Holzstapel, Steinhaufen, Wasserstellen, Vogel- und Insektennisthilfen, gemulchter Boden, giftfreies Gärtnern integriert sind.

Wiesenpark - Spielplatz Blauer Wuhl Wiesenpark mit Spielplatz Wiesentraum aus Robiniestaemmen

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Wuhletal und Kienberg: angestrebtes Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiet, mit 2 FFH-Arten eigentlich Natura 2000-Gebiet

Obwohl Anwohner und auch Naturschützer alle Einbauten sowie die Seilbahn sehr kritisch sehen bzw. ablehnen, besteht die Grün Berlin GmbH und IGA Berlin 2017 GmbH als einziger Profiteur auf diese "Attraktionen". Damit gefährdet sie die beiden bisher nachgewiesen FFH-Arten Großer Feuerfalter (Schmetterling) und Wachtelkönig (Vogel), die in Europa den höchsten Schutzstatus genießen. Zu DDR-Zeiten war das Gebiet Naturschutzgebiet. Dieser Status wurde mit der Eingliederung in die Bundesrepublik Deutschland abgeschafft. Es gab danach Bestrebungen seitens der Grünen und zuletzt 2011 des NABU Berlin, diesen Schutzstatus wieder zu erreichen, wird aber nicht mehr weiter verfolgt. Stattdessen arbeitet diese Naturschutzstation zusammen mit anderen etablierten Naturschützern an den IGA-Plänen zur Umwandlung dieses wertvollen Landschafts- und Naturgebietes in eine Parkerlebnislandschaft mit.

Dabei steht in der letzten und noch gültigen Landschaftsplanung von 1994 verantwortungsbewusst: Das Wuhletal ist vor jeglicher weiterer Bebauung zu bewahren... Bei der beabsichtigten Gestaltung des Wuhleraumes zu einer parkartigen Erholungslandschaft sind auch naturnahe Rückzugsgebiete für Flora und Fauna zu schaffen (Feuchtwiesen und Bruchwälder), die vor Übernutzung bewahrt werden müssen..
Diese Landschaftsplanung gilt NOCH HEUTE! An Aktualität hat diese Planung nichts eingebüßt. Das Wuhletal mit Kienberg hat sich zum für Berlin ökolologisch einmalig wertvollem Gebiet entwickelt.
Die Politik, die Grün Berlin GmbH und die IGA 2017 Berlin GmbH setzen sich offenbar über Recht und Gesetz hinweg!

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Wuhletal und Kienberg: Biotopverbundsystem

Für den Erhalt der biologischen Vielfalt spielt die Verbindung von Lebensräumen eine immens wichtige und wegen der zunehmenden Zerschneidung von Lebensräumen durch Straßen und Zäune eine immer wichtigere Rolle. Ehemals große, zusammenhängende Populationen werden immer stärker zersplittert und isoliert, sodass es relativ rasch zu genetischer Verarmung kommt. Damit erhöht sich die Gefahr, dass die genetische Anpassungsfähigkeit nicht mehr ausreicht, um auf veränderte Umweltbedingungen wie den Klimawandel reagieren zu können. Da auch ein Ausweichen aus andere Gebiete und eine Wiederbesiedlung des ehemaligen Lebensraumes kaum möglich ist, wurde der Biotopverbund als Schutzziel im Naturschutzgesetz verankert.

Brachflächen haben einen hohen ökologischen Wert und müssen zusammen mit anderen Lebensräumen verbunden bleiben oder wieder werden. Um ein Kriterium für die Zielsetzung eines Biotopverbundsystemes zu haben, hat der Senat die TU Berlin mit der entsprechenden Aufgabe betraut. Diese hat 34 Zielarten erarbeitet, auf deren Grundlage das Land Berlin ein Biotopverbundsystem mit dem Nachbarland Brandenburg erarbeitet.
s. auch: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen/naturschutz/biotopschutz/de/biotopverbund/index.shtml

Alle Gebiete, wo mindestens eine Zielart vorkommt, sollen in ein Biotopverbundsystem mit Brandenburg aufgenommen werden, um die Biologische Vielfalt, zu der auch die genetische Vielfalt zählt, zu erhalten.

In dem Gebiet Kienberg-Wuhletal, das nun die IGA 2017 Berlin für sich beansprucht, leben mindestens 7 der 34 Zielarten. Die Zielart Feldhase teilt sich laut Kartierung von 2013 zur Vorbereitung der IGA 2017 Berlin den Lebensraum mit den Zielarten Moorfrosch, Schwalbenschwanz und Gemeines Blutströpfchen (Schmetterlinge), Kurzflügelige Schwertschrecke und Blauflügelige Ödlandschrecke (Heuschrecken), Gebänderte Prachtlibelle sowie der Biber als potenzielle Art, der sich in dem Feuchtgebiet ansiedeln könnte. Eine pflanzliche Zielart ist in der Kartierung nicht genannt.

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