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Der Berliner Gartentisch engagiert sich für den Erhalt von Kleingärten und Grünflächen in der Stadt, damit Berlin weiterhin eine attraktive Metropole bleibt. Machen Sie mit!



Kolonie Wiesbaden und die Cornelsenweg-Wiese in Berlin-Wilmersdorf:
Vernichtung für Luxus-Wohnungsbau?




Cornelsenwiese und Kolonie Wiesbaden werden bebaut = So wird frische Luft geklaut!
http://cornelsenwegwiese.de/




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Kolonie Wiesbaden, seit 1920, Hiobsbotschaft zum Aus

Kolonie Wiesbaden – bald Geschichte?

Liebe Gartenfreunde,

ich habe leider keine guten Nachrichten.

Wir erhielten vom Baustadtrat Herrn Schulte [Wilmersdorf] Informationen über die Erteilung eines Bauvorbescheides an die Deutsche Telecom. Daraufhin waren Herr Palm und Herr Gräfe beim Stadtentwicklungsamt und konnten Einsicht in den laufenden Vorgang zu unserer Kolonie nehmen.

Folgendes konnten Herrn Palm und Herr Gräfe ermitteln:

Am 08.04.2015 hat das Architekturbüro Römer & Partner einen Antrag auf Erteilung eines Bauvorbescheids für unser Koloniegrundstück im Namen des Grundstückseigners Deutsche Telekom gestellt.

Am 03.06.2015 wurde der Bauvorbescheid genehmigt. Er sieht drei Alternativen zur Bebauung vor, von denen die zweite genehmigt wurde.

Die erste Alternative sieht eine Bebauung ausschließlich auf dem Grundstück der DTAG [Deutsche Telekom AG] vor. Dieser wurde abgelehnt, da dieser im Widerspruch zum STEP 2025 steht. Statt 120 Wohnungen ließen sich nur maximal 50 Wohnungen bauen.

Die zweite und dritte Alternative berücksichtigen jeweils den landeseigenen Anteil (?Zipfelgrundstück? zur Kreuzung Mecklenburgische/Breite/Wiesbadener Straße) und mit und ohne Abriss des Telekomgebäudes. Beide Alternativen sehen eine Blockrandbebauung vor und erfüllen das Ziel von 120 Wohnungen aus dem STEP 2025.

Die dritte Alternative sieht jedoch eine übergreifende Bebauung des Straßenlands vor und wurde abgelehnt. Somit könnte nach Erstellung eines Bauantrags die zweite Alternative realisiert werden.

Für uns Kann das folgendes heißen:
  1. Die Parzellen, die auf dem Telekomgrundstück liegen, erhalten im kommenden Jahr ihre Kündigung zum 30.11.2016. Die Telekom oder ein Investor (der das Grundstück erworben hat) stellen einen Bauantrag und könnten Teile des genehmigten Plans dann ab 2017 realisieren.

  2. Die Parzellen, die auf dem landeseigenen Grundstück liegen, haben eine Schutzfrist bis 2020. Danach verkauft das Land Berlin das Grundstück an die Telekom oder den Investor, der dann entsprechend der genehmigten Planung auf diesem Grundstück weiterbaut.
Wie die Telekom nun weiterverfährt, versucht Herr Palm über den Liegenschaftsverwalter in Erfahrung zu bringen. Sobald uns weitere Informationen vorliegen, werde ich Sie umgehend informieren.

Viele Grüße
AM, Mail vom 7. September 2015

Die Kolonie Oeynhausen, circa 100 Meter entfernt, soll nach Willen der Behörden das gleiche Schicksal der Bebauung ereilen.

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Kolonie Wiesbaden am 18. Oktober 2015

Unweit der Kolonie Wiesbaden liegt die ebenfalls von Bebauung bedrohte Kolonie Oeynhausen.


Die Kolonie Wiesbaden in Berlin-Wilmersdorf hat eine lange Tradition. Es gbt sie seit 1920, also seit knapp 100 Jahren.

Auch diese Kolonie soll sterben - wie 50 Prozent der Kolonien in Berlin seit Kriegsende. Und das Ende der Fahnenstange ist damit noch nicht erreicht. In der investorengesteuerten Stadtentwicklung sollen sich für die Allgemeinheit wertvolle Grünflächen (z.B. Naherholung, Ökosystemdienstleistungen) in das Betongold für einige wenige verwandeln.

Der Staatskonzern verkauft unser Tafelsilber. Er ignoriert den Klimawandel mit zunehmenden Hitzetagen, wo jede Grünfläche zur Abkühlung der Stadt gebraucht wird.
s. auch Investorengesteuerte Stadtentwicklung in Berlin - Grund zur Freude?

In Kleingärten wird viel Gemüse angebaut, darunter auch viele historische Sorten, die als Genreservoir dienen (können), was besonders in Zeiten des Klimawandels wichtig werden wird.

Kleingärten bieten Kleinstbiotope wie Sträucher, die Tieren als Kinderstube, Nahrungsplatz und Rückzugsort dienen. - Die Höhle links im Apfelbaum ist ein besonders wertvolles Kleinbiotop, in der sich eine ganz spezifische und vom Aussterben bedrohte Lebensgemeinschaft angesiedelt haben kann. Höhlenbäume gibt es mehrere in der Kolonie Wiesbaden, ebenso wie wertvolle Totholzstrukturen, Lebensraum für die meisten besonders bedrohten Rote Liste-Arten.
Die Biologische Vielfalt zu erhalten, sollte uns allen - und besonders Politikern - am Herzen liegen, denn sie sichert unsere natürlichen Lebensgrundlagen.

Historische Lauben sind neben den historischen Obstsorten, die in Kleingärten erhalten werden, ein Kulturgut, die nicht unserem kulturellen Gedächtnis entrissen werden sollten.

Jeder Spaziergänger ist - nicht nur - hier eingeladen, sich zu bedienen und die knackigen Äpfel frisch vom Baum zu genießen.

Walnussbäume - wie hier in der Kolonie Wiesbaden - stehen unter strengem Schutz, den Politiker nicht aushebeln sollten.

Naturerlebnis für Kinder hautnah! Sie erleben hier die Jahreszeiten nicht nur durch das Beobachten der Blätter, sondern auch die Beendigung der Erntezeit nach Abräumen der Gemüsebeete.

Kleingärten sind nicht nur Kaltluftentstehungsgebiet und kühlen die aufgeheizte Stadt, sie fördern nicht nur den sozialen Zusammenhalt der Stadtbewohner, sondern bieten auch Spaziergängern Naherholung.
Darum: Erhaltet die Kleingärten.

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Cornelsenweg-Wiese, der Kolonie Wiesbaden benachbart


Rettet die Cornelsenweg-Wiese in Schmargendorf.

Liebe Charlottenburger und Wilmersdorfer, verhindert die Bebauung!
http://cornelsenwegwiese.de/

Der Weg zwischen Kolonie Wiesbaden und der Cornelsenweg-Wiese wird von Japanischen Zierkirschen gesäumt.

Spielplätze gibt es schon jetzt zu wenig in Berlin. Dieser soll das Defizit erhöhen, denn er verschwindet mit der Bebauung.

Der Brunnen-Junge ist ratlos. Wer hilft?

Die Anwohner versuchen alles. Sogar auf ein Wunder hoffen sie.

Die Bäume geben ihr Bestes. Höhlen sind besonders wertvolle Biotope, in denen viele Rote Liste-Arten vermutet werden können.

Fotos einer Anwohnerin

Alle Bäume müssen Tiefgaragen und Hochhäusern weichen...
Nie wieder solche Ausblicke!


Frühling

Sommer

Herbst

Winter

Sollte das die letzte Mahd der Wiese gewesen sein? auf der Wildkräuter, Pusteblumen, Margeriten, Storchenschnabel wachsen und viele Schmetterlinge herumflattern. Wo Spatzenkolonien und Hausrotschwanz leben und der Gartenrotschwanz und viele andere schützenswerte Vögel und die Kinder vom angrenzenden Spielplatz vorbeischauen...

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An der Wiesbadener Straße in Schmargendorf kein Klein-Manhattan!

Bereits in meinem Artikel in der Kiezzeitschrift "Berlin dabei" 16/2015 habe ich auf die Gefahren hingewiesen, die eine unsinnige und unnötige Verdichtung für Berlin bringen wird.

Als Stadtführerin besonders im Südwesten von Berlin wird mir immer wieder bestätigt, wie wunderschön gerade durch die Vielfalt der verschiedenen Orte Berlin, besonders der Südwesten, grün und gediegen ist.

Das hat natürlich seine historischen Vorgaben, die noch im Kaiserreich liegen, wo nicht nur der Adel hier seine Sommerfrische hatte, sondern auch das aufkommende Bürgertum aus Berlin sich hier wegen der guten Luft und Infrastruktur (Eisenbahn) seine Villenkolonien schuf.

Auf den noch vorhandenen Grünflächen wurden in den Jahren um den 1. Weltkrieg und danach die berühmten Reformsiedlungen geschaffen, in Zehlendorf, am Rüdesheimer Platz, die Künstlerkolonie, aber auch die Siedlungen an der Wiesbadener Straße sind heute denkmalgeschützt, so dass von Friedenau über Wilmersdorf bis nach Schmargendorf eine interessante Siedlungsgeschichte von gut hundert Jahren nachzuvollziehen ist.

Um 1960, in den Jahren um den Mauerbau, wurde auf ehemaligem Kleingartengebiet, Westberlin war eingemauert und hatte keine Erweiterungsmöglichkeiten, ein im Stil der Bauhausarchitektur und in Anlehnung an die Internationale Bauausstellung 1956 im Hansa-Viertel ein Ensemble geschaffen, dass der Architekt mit Bauhaustradition (Kreuzberg) Wilhelm Vormeier entworfen hat. Für die Genehmigung der drei sechsstöckigen Torhäuser wurde 1965 eine Senats-Verordnung erlassen, die die umgebenden Freiflächen als unüberbaubare Grünflächen ausweist.

Diese seither als geschützte Grünanlage deklarierte sogenannte Wiese am Cornelsenweg soll jetzt bebaut werden, sowie die mit altem Baumbestand umgebenen Parkplätze.

Gegen diese Bebauung hatten Bürger mit ca. 2000 Stimmen einen Einwohnerantrag eingereicht, der allerdings von der Mehrheit der BVV [Bezirksverordnetenversammlung] abgelehnt wurde. Die Bebauung wurde zwar modifiziert, jedoch der Neubau von ca. 100 hochwertigen Wohnungen in fünf- bis sechsstockigen Blöcken für einen qm-Preis von 8,50-12,50 Euro nicht reduziert oder zurückgenommen. Wenn die Bebauung der Kolonie Wiesbaden, die an die Wiese des Cornelsenwegs anschließt, mit einer sechsstöckigen Randbebauung ab 2020 vorgenommen wird, ist eine unzumutbare, weil gesundheitsschädliche Verdichtung der Wiesbadener Straße die Folge, da in unmittelbarer Nähe die Autobahn-Überbauung Schlangenbader Straße existiert mit mehreren tausend Einwohnern und die daran anschließende Schildhornstraße eine der feinstaubbelasteten Straßen Berlins überhaupt ist.

Gegen den Raubbau und die Vernichtung von Grün im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf ist ein Bürgerbegehren beantragt.

Es wird für das noch vorhandene Grün im Bezirk ein ähnlich verbindlicher Vertrag gefordert wie der Dauerwaldvertrag, den unsere Vorfahren bereits 1915 für den Erhalt des Berliner Waldes abgeschlossen haben.

Für dieses Bürgerbegehren benötigen wir ca. 10.000 Stimmen. Wir bitten daher, sich in die ausliegenden Listen gegen die Vernichtung von Grün und die Zubetonierung unseres Bezirks einzutragen.

Jenny Schon

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