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IGA 2017 Berlin: Vorne hui - hinten pfui! |
NEIN! zur Einzäunung ab Oktober 2014!
NEIN! zur Natur- und Landschaftszerstörung! NEIN! zur Geldverschwendung! Fazit: NEIN! zur IGA "VOR ORT" im Kienberg-Wuhletal-Gebiet |
JA! zu mehr Grün in Berlin! - Statuten der IGA-Ausrichter erfüllen!
JA! zu Versickerungsflächen, um den Grundwasserkörper unter Berlin aufzufüllen! JA! zu frei zugänglicher Naherholung und Biotopverbund! Fazit: JA! zur IGA dezentral in ganz Berlin! |
Im noch heute gültigen Landschaftsplan für den Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf von 1994 steht:
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s. auch Beate Kitzmann
Stand der Bearbeitung: 11.12.2014
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12. Mai 2014
Angelika Paul
Naturschutzstation Schleipfuhl
CC: Naturschutzstation Malchow
Betreff: Kienberg und renaturierte Wuhle / Wuhleteich - IGA 2017
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für die interessante Führung am Sonntag, dem 11. Mai 2014.
Ich habe die Natur genossen, das 30 lange Jahre gewachsene Grün, die
renaturierte Wuhle und die Vielfalt der Vogelstimmen, die vom Kienberg
schallten. Diese Natur pur - ein herrliches Kleinod der Naherholung
für die Anwohner! Ich selber komme aus Steglitz und könnte sie beneiden.
Nun habe ich erfahren, dass dieser Schatz an Natur "gestalteter Natur"
weichen soll. Also alles wird sauber, ordentlich, viel betonierte Wege
und viele Gebäude aus Beton und Glas, die die Artenvielfalt ersetzen
und das Einerlei der Gartengestaltung fortschreiben, obwohl der Trend in
den Gärten zu mehr Natur geht.
Die Weite des Tempelhofer Feldes mit seinem Lerchenbestand und Naherholungscharakter, die dort (ohne einsehbarem
Konzept und Kostenvorschau) verbaut werden soll, findet nun am Kienberg Einzug, wo Bäume mit Zustimmung von Naturschützern und Anliegern gefällt werden sollen.
Die Sprache ist vom Eschenahorn, der als Neophyt
verteufelt wird. Er wurde bereits 1688 in Mitteleuropa eingeführt und
ist bis heute eines der am meisten gepflanzten fremdländischen Gehölze.
Er ist als Neophyt eingebürgert. Vage versprochen wird die Bepflanzung
des Kienberges mit heimischen Bäumen, ohne konkret zu werden. Sicher ist
nur, dass "Sichtachsen" in den 30jährigen Wald auf dem Kienberg
geschlagen werden sollen.
Was damit gemeint ist, kann man schon jetzt auf der Startseite der IGA 2017 (http://www.iga-berlin-2017.de/) "genießen". Der Wolkenhain auf dem
Kienberg lässt wie in der übrigen Umgebung ein paar Bäume als Staffage
übrig. Ansonsten kann man nun auf den mit ödem Zierrasen bedeckten
"Kienberg-Terrassen" spazieren. Und als Ersatz für die lebendige Natur
um den eingefriedeten Wuhleteich gibt es nun eine Naturschutzstation
zwischen Betonplatten anstatt einer grünen Aue.
Fazit: Es werden keine neuen Lebensräume auf dem Kienberg und dem
Naturschutzgebiet Wuhletal geschaffen, die Artenvielfalt drastisch
verringert, und es werden mit der Gartenausstellung alte Zöpfe wie zu
Kaisers Zeiten nicht abgeschnitten, sondern zementiert - hin zum
repräsentativen Garten, der auf die Natur pfeift. Und das, obwohl
inzwischen jedes Kind weiß, wie schlecht es um die Natur bestellt ist.
Die Biologische Vielfalt, deren Bedeutung für uns alle ich Ihnen nicht
erklären muss, geht weltweit dramatisch zurück. Wegen ihrer extremen
Gefährdung hat die UN die Dekade der Biologischen Vielfalt 2011 - 2020
ausgerufen. Sollte nicht DIESES Anliegen unterstützt werden und nicht
die Profilierungs- und Gewinnsucht einzelner?
Ich verstehe, dass ein Prestigeobjekt wie die IGA 2017, das den
Marzahnern übergestülpt und uns Steuerzahler etwa 100 Millionen Euro
kosten wird, die für den Naturschutz und das Soziale nicht da sind,
hier stattfinden soll. Aber muss man ein Konzept befürworten, das den
Naturschutz und damit den Erhalt unserer Lebensgrundlagen nicht
voranbringt, sondern ein weiterer Schritt ist, sie zu strangulieren und
unsere Lebensgrundlagen zu vernichten?
Es gibt alternative Konzepte. Man muss sie nur einbeziehen WOLLEN. Es
mangelt nur am politischen Willen. Wollen Sie so etwas unterstützen?
Sollten wir Bürger nicht daran arbeiten, dass ein menschen- und
naturfreundliches Konzept entwickelt wird, das Kienberg und Wuhleteich
als Naturschutzgebiet und als Naherholungsgebiet den Anwohnern
erhalten wird?
Wie ist Ihre Meinung dazu? Und die Ihrer Mitstreiter und Mitstreiterinnen?
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Paul
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31. Mai 2014 11:32
An: Naturschutzstation Schleipfuhl; Naturschutzstation Malchow
Betreff: Fwd: Kienberg und renaturierte Wuhle / Wuhleteich - IGA 2017
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte Sie fragen, ob Sie diese Mail [obige vom 12.Mai 2014] bekommen haben? Für eine
Antwort wäre ich dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Paul
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Am 11.06.2014 schrieb Schleipfuhl:
Sehr geehrte Frau Paul,
ihre mail zur Wanderung im Wuhletal mit den Anmerkungen zur IGA 2017
haben wir erhalten. Natürlich ist die Vergabe einer internationalen
Gartenbauausstellung immer in erster Linie eine politische
Entscheidung und nicht der Wunsch von naturbegeisterten Menschen. Hier
steht gestalteter Natur im Vordergrund.
Die Entscheidung für den
Standort Marzahn-Hellersdorf wird bei vielen Bürgern im Stadtbezirk
als Chance für wirtschaftliche Entwicklung und Imagegewinn verstanden.
Seit Feststehen dieser Entscheidung begleiten Naturschutzverbände und
–organisationen die Entwicklung und öffentliche Darstellung mit
Hinweisen und durchaus auch kritischen Anmerkungen.
Das haben die
IGA-Verantwortlichen zur Kenntnis genommen und suchen aus unserer
Sicht nach für die Natur verträglichen Eingriffen. Beispielsweise ist
die umstrittene Seilbahn bei den zu erwartenden Besucherzahlen und der
bestehenden Verkehrsstruktur am Standort die wohl alles in allem
günstigste Lösung. Die Verantwortlichen haben sich in Abstimmung mit
Fachleuten des NABU für eine kurze zu überbrückende Strecke
entschieden, welche die vorhandene Vogelwelt nicht nachteilig
beeinflusst. Die dafür erforderlichen Stützen werden in relativ großem
Abstand und aus der Luft eingesetzt, so dass dafür keine größeren
Schneisen erforderlich sind. Lediglich im oberen Bereich des
Kienberges wird es zur Gehölzentnahme kommen. Hier soll zunächst eine
Neubepflanzung mit Sträuchern erfolgen.
Bei einem Rückbau (gegenwärtig
wird eine Nachnutzung von etwa 2 Jahren nach der IGA angestrebt) würde
dieser Raum wieder als freie Natur zur Verfügung stehen. Die
Alternative zur Seilbahn wäre das Anlegen und Befestigen von
zahlreichen weiteren Wegführungen. Dadurch würden sich tausende
IGA-Besucher unmittelbar durch das Wuhletal bewegen und zu einer
weitaus größeren Beeinträchtigung der vorhandenen Tier- und Pflanzenwelt führen.
Andere verkehrstechnische Varianten wurden diskutiert, sind jedoch
nicht leistungsfähig genug, um den zu erwartenden Besucherstrom zu bewältigen.
Die ursprünglich geplante Betonierung des Wuhleteiches ist nach
unseren Informationen inzwischen kein Thema mehr. Die geplante
Naturschutzstation soll, sofern überhaupt zu realisieren, kein reiner
Betonbau werden, sondern ein nach ökologischen Gesichtspunkten
ausgerichteter Bau an nicht betonierten Uferflächen.
Weiterhin wird über eine Beweidung einiger Flächen des Wuhletals
nachgedacht. Aus unserer Sicht können wir bestätigen, dass sich solche
Projekte positiv auf die Artenvielfalt in den betreffenden Naturräumen
auswirken. Dazu liegen uns jahrelange Erfahrungen und auswertende
Dokumentationen vor.
Noch ein Wort zum Eschenahorn. Natürlich sollte man von Zeit zu Zeit
gewisse Feindbilder hinsichtlich der Neophyten hinterfragen. Fest
steht jedoch auch, dass der Eschenblättrige Ahorn in der freien Natur
nach wie vor ein enormes Verdrängungspotential hinsichtlich der seit
Jahrtausenden hier heimischen Gewächse an den Tag legt. Insofern mag
er für gestaltete Parks eine Existenzberechtigung haben, für die
Artenvielfalt in naturbelassenen Räumen wirkt er jedoch definitiv
kontraproduktiv.
Mit freundlichen Grüßen
Beate Kitzmann / Steffen Gierth
Naturschutz Malchow / Naturschutz Schleipfuhl
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Anfrage:
Von: Angelika Paul
Gesendet: Dienstag, 2. September 2014
An: Schleipfuhl
Betreff: Re: Kienberg und renaturierte Wuhle / Wuhleteich - IGA 2017
Sehr geehrte Frau Kitzmann, sehr geehrter Herr Gierth,
herzlichen Dank für Ihre weiterführende Antwort!
Ich erarbeite gerade eine Webseite zum Thema IGA 2017 Berlin. Darin möchte
ich nicht nur meinen Standpunkt vertreten, sondern auch andere aufzeigen.
Daher bitte ich Sie, mir die Erlaubnis zur Veröffentlichung Ihrer Mail zu
geben.
Vielen Dank im voraus!
Freundliche Grüße
Angelika Paul
Antwort:
2.9.2014
Sehr geehrte Frau Paul,
mit einer Veröffentlichung sind wir einverstanden.
Mit freundlichen Grüßen
Beate Kitzmann / Steffen Gierth
Naturschutz Malchow / Naturschutz Schleipfuhl
Mailverkehr als pdf-Datei
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