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IGA 2017 Berlin: Vorne hui - hinten pfui! |
NEIN! zur Einzäunung ab Oktober 2014!
NEIN! zur Natur- und Landschaftszerstörung! NEIN! zur Geldverschwendung! Fazit: NEIN! zur IGA "VOR ORT" im Kienberg-Wuhletal-Gebiet |
JA! zu mehr Grün in Berlin! - Statuten der IGA-Ausrichter erfüllen!
JA! zu Versickerungsflächen, um den Grundwasserkörper unter Berlin aufzufüllen! JA! zu frei zugänglicher Naherholung und Biotopverbund! Fazit: JA! zur IGA dezentral in ganz Berlin! |
Im noch heute gültigen Landschaftsplan für den Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf von 1994 steht:
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Diese Seite ist Teil der Seite Gefährdet die Umgestaltung des Kienberg-Wuhletal-Gebietes für die IGA 2017 Berlin die Gesundheit von Mensch und Tier?
Stand der Bearbeitung: 10.12.2014
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Dieser Brief vom 8. September 2014, ist ein - bislang unbeantwortetes - verzweifeltes Hilfeersuchen einer Berliner Bürgerin aus Marzahn-Hellersdorf an Mario Czaja (CDU), den Senator für Gesundheit und Soziales in Berlin
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S.B.
Anschrift Senator für Gesundheit und Soziales Mario Czaja Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Oranienstraße 106 10969 Berlin Berlin, den 08.09.2014 Sehr geehrter Herr Czaja, mit diesem Brief möchte ich Ihnen ein ganz besonderes Anliegen, welches nicht nur mir sondern sehr vielen Marzahn - Hellersdorfern, Lichtenbergern u. auch Berlinern aus anderen Stadtbezirken sehr am Herzen liegt, vortragen und Sie um Hilfe bitten. |
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Zunächst möchte ich mich erst mal vorstellen. Mein Name ist S. B., ich wohne seit 1990 in diesem Stadtbezirk [Marzahn-Hellersdorf] in der Nähe Kienberg – Wuhletal. Ich leide an einer unheilbaren Autoimmunkrankheit des Rheumatischen Formenkreises sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten. Ich bin aktives Mitglied der Deutschen Rheumaliga, leitete 10 Jahre lang die Selbsthilfegruppe "Undifferenzierte Kollagenose" u. habe schon mehrfach auf Gesundheitsmessen Infostände betreut. Für mein ehrenamtliches Engagement wurde ich im Roten Rathaus offiziell mit dem Berliner Freiwilligen Pass ausgezeichnet. Auch Sie unterstützen Projekte der Rheuma-Liga und machen sich stark für das Generationenbad. Das ist eine ganz tolle Sache. Allerdings soll es ja in Mariendorf entstehen und das ist für Menschen aus den östlichen Bezirken nicht gut zu erreichen. Wir haben hier aber ein auch eine tolle "Therapie – Stätte" und zwar eine bisher öffentliche, kostenfreie, barrierefreie und für alle Menschen, egal welchen Alters, welchen Geschlechts u. welcher Herkunft und egal ob wirklich krank oder als Prophylaxe zur Gesunderhaltung. |
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Ich meine damit unseren Landschaftszug Kienberg/Wuhletal/Jelena-Santic-Friedenspark.
Dieser Gegend habe ich so viel zu verdanken, ja ich gehe sogar soweit, dass ich dieser Natur zu verdanken habe, dass ich mich und mein, von Schmerzen, Fieberschüben, Operationen und sehr viel Stress und Kummer geprägtes Leben nicht aufgegeben habe. Die tägliche Bewegung an der frischen Luft, diese herrliche Urwüchsigkeit, die vielen Tiere und Pflanzen, die zur Beobachtung und zum Fotografieren einladen, die Ruhe und der Frieden hier, das alles ist Balsam für Körper, Geist und Seele. Hier ist der Ort an dem ich zu mir selbst finde und alle Pein ausblenden kann. Hier kann ich Mut, Kraft und Lebensfreude auftanken und das dann auch an andere Menschen weitergeben. Vielen Menschen geht es ähnlich, es sind Krebspatienten, Rheumatiker, Menschen mit schweren Herzerkrankungen usw. Hier trifft man Menschen, die beim Joggen ihren täglichen Arbeitsstress abbauen, Menschen, die extra hierher gezogen sind, weil es hier so schön natürlich und ruhig ist, ältere Leute, die spazieren gehen und junge Familien, die ihren Kindern die Natur zeigen wollen. |
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Erst neulich war im "Kompass" [Jugendfreizeitstätte] eine Ausstellung von einer Frau, welche mit Hilfe der Naturfotografie im Wuhletal ihre Depressionen besiegen möchte.
Kienberg und Wuhletal bilden ein sehr, sehr wichtiges Naherholungsgebiet und eine soziale Kontaktstelle für alle Menschen unabhängig vom Geldbeutel. Und sie bieten eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten, für die weder Kranken- noch Pflegekassen etwas zahlen müssen. Das macht unseren Stadtbezirk doch auch zugleich, neben den vielfältigen Krankenhäusern, ärztehäusern usw. doch zu einem ganz besonderen Gesundheitsstandort. Doch nun kommt die IGA her und auf einmal ist alles anders. Kienberg und Wuhletal sollen bebaut werden, Natur wird nach dem Geschmack irgendwelcher Landschaftsarchitekten umgestaltet bzw. weg rationalisiert [s. auch: Ursprüngliche Naturlandschaft versus symbolische Natur gärtnerischer Anlagen (Prof. Dr. Ingo Kowarik]. Die Landschaft wird durch Brücken, Aussichtsbauwerk, Seilbahn usw. dauerhaft entstellt und Tiere und ihre Lebensräume werden gefährdet. Der Biotopflächenverband [mit Brandenburg] wird durch großräumige und langjährige Einzäunungen zerschnitten und wir Anwohner und Erholungssuchende werden ausgesperrt. Das ist unsozial, unmoralisch und nicht hinnehmbar. Bereits in wenigen Wochen sollen hier das Wuhletal und der Kienberg und eventuell schon der Jelena -Santic - Friedenspark eingezäunt werden. Wo sollen wir dann hin? Es besteht die ganz große Gefahr, dass sich durch die Ausgrenzung hier erneut deutliche soziale Brennpunkte entwickeln werden! |
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Die Nutzungsverträge, welche Herr Gräff mit der Grün Berlin GmbH über einen Zeitraum von 20 Jahren schloss, sind ausschließlich zum Wohl der Grün Berlin GmbH. Unser Stadtbezirk hat davon nichts.
Diese Verträge und die hier zur IGA geplanten Maßnahmen stehen in direktem Widerspruch zu dem "Bezirkspolitischen Programm der CDU für 2011 bis 2016". Darin heißt es u.a. unter der Überschrift "Natur erleben, Umwelt schützen, erneuerbare Energien nutzen": Im Bezug auf die Wasserskianlage und den Badebetrieb am Elsesee, welche die CDU ablehnt, heißt es: Quelle: http://www.cdu-fraktion.berlin.de/image/inhalte/file/SPD_CDU_koa_vertrag.pdf Die Eingriffe, welche die Grün Berlin GmbH unter dem Deckmantel einer Gartenschau [IGA 2017 Berlin] auf dem Kienberg, im Wuhletal sowie am Jelena – Santic – Friedenspark vornehmen will, sind ebenfalls unverantwortliche Eingriffe in mehrere vorhandene Biotope. Dazu zählen nicht nur die zu erwartenden Baumfällungen, Baumaßnahmen, Umgestaltungen von Biotopen in Gartenflächen, Terrassen, Spielplätze usw. sondern auch die Einzäunungen, welche den größten Biotopflächenverbund zwischen Berlin und Brandenburg sowie wertvolle Habitate zerschneiden und außerdem die Bevölkerung noch aussperren. |
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Durch die völlig bedingungslose Nutzungsübertragung an die Grün Berlin GmbH über 20 Jahre, welche der GmbH auch noch das Recht auf Weiterverpachtung/Untervermietung (den Erlös daraus darf die GmbH behalten) einräumt, ist auch zukünftig absehbar, dass die Natur hier Stück für Stück, ohne Rücksicht auf bereits wertvolle und schützenswerte Flora und Fauna und damit verbundene naturnahe Pflege, tot gepflegt oder ganz weg rationalisiert wird und den Anwohnern und dem Stadtbezirk der schönste und ökologisch wertvollste Raum verloren geht, denn der Stadtbezirk hat dann keinerlei Einfluss mehr auf die künftige Gestaltung und darauf, Schützenswertes zu bewahren.
Schon jetzt steht fest, dass der U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße künftig "Gärten der Welt" heißen soll und schon heute wird unser gesamter Landschaftszug auf neueren Karten als "Gärten der Welt" ausgewiesen. Wie heißt es aber in Ihrem Parteiprogramm: "Naherholungsangebote für den Bezirk dürfen nicht auf Kosten der Anwohner und der Natur geschaffen werden." Unter der Überschrift "Soziales" steht in Ihrem Parteiprogramm u.a.: Quelle: http://www.cdu-fraktion.berlin.de/image/inhalte/file/SPD_CDU_koa_vertrag.pdf |
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Es hat aber nichts mit sozialer Gerechtigkeit zu tun, wenn man den Anwohnern ihren kostenfreien Sozialraum für viele Jahre oder sogar dauerhaft wegnimmt. Viele Menschen hier können sich keinerlei Eintrittsgelder leisten! Es hat auch nichts mit sozialer Gerechtigkeit zu tun, wenn hier viele Stellen beim Grünflächenamt abgebaut werden!
Weiter heißt es: Quelle: http://www.cdu-fraktion.berlin.de/image/inhalte/file/SPD_CDU_koa_vertrag.pdf Tatsächlich mindern die hier geplanten Maßnahmen in unserem unmittelbaren Wohnumfeld jedoch die Wohn- und Lebensqualität der BürgerInnen erheblich, so dass viele schon an Wegzug denken und ältere Leute zum Teil dafür beten, das nicht mehr erleben zu müssen. Marzahn – Hellersdorf entwickelt sich immer weiter zu einem Standort der Hochleistungsmedizin. Doch nicht nur diese Art der medizinischen Versorgung dient der Gesunderhaltung der Bevölkerung und der Genesung Kranker, sondern es ist ganz speziell auch unsere fast unberührte Natur, die einen ausgesprochen positiven Effekt auf die Gesundheit hat. Wir brauchen unsere Landschaft als eine wirkungsvolle und kostenfreie Therapie, ähnlich einem Kurort oder einem Kurzurlaub. |
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Weiter heißt es:
Tatsächlich mindern die hier geplanten Maßnahmen in unserem unmittelbaren Wohnumfeld jedoch die Wohn- und Lebensqualität der BürgerInnen erheblich, so dass viele schon an Wegzug denken und ältere Leute zum Teil dafür beten, das nicht mehr erleben zu müssen. Marzahn – Hellersdorf entwickelt sich immer weiter zu einem Standort der Hochleistungsmedizin. Doch nicht nur diese Art der medizinischen Versorgung dient der Gesunderhaltung der Bevölkerung und der Genesung Kranker, sondern es ist ganz speziell auch unsere fast unberührte Natur, die einen ausgesprochen positiven Effekt auf die Gesundheit hat. Wir brauchen unsere Landschaft als eine wirkungsvolle und kostenfreie Therapie, ähnlich einem Kurort oder einem Kurzurlaub. Die Gärten der Welt haben sich in den letzten Jahren flächenmäßig immer weiter entwickelt [von 185.886 m² im Jahr 1994 ist die Gesamtfläche bis zum Jahr 2014 um 932.177 m² auf 1.118.063 m² angewachsen. Damit hat sich die Größe des Areals innerhalb von 20 Jahren mehr als versechsfacht], aber was hat das bisher dem Stadtbezirk gebracht? Es sind weder neue versicherungspflichtige Arbeitsplätze entstanden noch wurde die Infrastruktur des Bezirkes gestärkt, dafür wuchs aber das Verkehrsaufkommen und somit die Feinstaubbelastung. |
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Ich bitte Sie, als verantwortungsvollen Gesundheitssenator und Mensch, setzen Sie sich für den Erhalt unseres Kienbergs, Wuhletals (aufgrund seiner hohen Artenvielfalt an Rote Liste und FFH Arten sollte es sowieso unbedingt unter Schutz gestellt oder als Natura 2000- Gebiet gemeldet werden) und Jelena - Santic – Friedensparks in seiner natürlichen und für jedermann weiterhin öffentlich und kostenfrei zugänglichen Form ein.
Dieser Landschaftszug sollte nicht Teil der IGA sein und auch nicht in die Gärten der Welt integriert werden! Die Nutzungsverträge mit der Grün Berlin GmbH müssen annuliert werden bzw. so angepaßt werden, dass dem Stadtbezirk, der Natur und den Bürgern keinerlei Nachteile entstehen. Besser wäre es, die Pflege wieder dem Grünflächenamt zu übertragen, da es doch eher auf naturnaher Pflege qualifiziert ist. Bitte unterstützen Sie die Arbeit der Bürgerinitiative Kienberg - Wuhletal ökologisch.sozial.nachhaltig, die sich intensiv für die Natur, die Tiere und Menschen einsetzt und Konzepte entwickelt hat, dass die IGA 2017 Berlin möglich ist, auch ohne wertvolle Natur- und Lebensräume zu zerstören und deren Mitglied auch ich bin. Mit freundlichen Grüßen S. B. |
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