IGA 2017 Berlin: Naturzerstörung im Namen der Natur
IGA 2017 Berlin: Vorne hui - hinten pfui!
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NEIN! zur Einzäunung ab Oktober 2014!
NEIN! zur Natur- und Landschaftszerstörung!
NEIN! zur Geldverschwendung!
Fazit: NEIN! zur IGA "VOR ORT" im Kienberg-Wuhletal-Gebiet
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JA! zu mehr Grün in Berlin! - Statuten der IGA-Ausrichter erfüllen!
JA! zu Versickerungsflächen, um den Grundwasserkörper unter Berlin aufzufüllen!
JA! zu frei zugänglicher Naherholung und Biotopverbund!
Fazit: JA! zur IGA dezentral in ganz Berlin!
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Im noch heute gültigen Landschaftsplan für den Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf von 1994 steht:
Das Wuhletal [geplantes IGA 2017 Berlin-Gelände] ist vor jeglicher weiterer Bebauung zu bewahren.
[Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz Berlin: Landschaftsprogramm / Artenschutzprogramm 1994 Erläuterungsbericht]
Dessen Einzäunung und Bebauung für die IGA 2017 Berlin soll aufgrund eines privatrechtlichen Vertrages erfolgen - gegen geltendes Baurecht.
Durch Einzäunung und Umwandlung der ursprünglichen in gestaltete Natur wird ein für Berlin einmaliger Naturschatz und Landschaft zerstört und 300.000 Anwohner von der Naherholung sowie Ausflügler und Naturfotografen aus diesem beliebten Berliner Ausflugsgebiet ausgeschlossen.
Gleichzeitig bereitet die IGA 2017 Berlin den Boden für "gehobenen Wohnungsbau” = Luxuswohnungsbau, also Gentrifizierung (Mietervertreibung).
Das knapp halbjährige Event IGA 2017 Berlin sowie die kaum zu reparierende Natur- und Landschaftszerstörung kostet uns Steuerzahler über 100 Millionen Euro, die wegen Berlins klammer Kassen zu weiterem Finanzierungsrückstau bei Infrastruktur-, Verwaltungs- und Sozialaufgaben führen.
Die IGA 2017 Berlin ist der letzte Baustein zur Privatisierung der größten und schönsten Berliner Parkanlagen durch dessen Übertragung auf die privatrechtlich organisierte Grün Berlin Stiftung. Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum hat diesem Deal, den manche als Landraub bezeichnen, bereits zugestimmt.
Wir bezahlen also dieses knapp halbjährige Event IGA 2017 Berlin mit
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Zerstörung eines wertvollen Natur- und Landschaftschatzes
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Bezahl-Naherholung und steigenden Wohnungsmieten
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über 100 Millionen Euro Steuergelder
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Privatisierung unseres großen Schatzes an Stadtgrün
(über 600 ha = über 6 Millionen Quadratmeter)
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7.10.2015: Anja Sorges gehört laut Webseite des NABU Berlin nicht mehr dem Vorstand an,
sie ist also nicht mehr Geschäftsführerin und Pressesprecherin des NABU Berlin.
Diese Seite ist Teil der Seite Filz und Verstrickung oder Akteure und Schweiger
s. auch NABU Berlin
Stand der Bearbeitung: 19.5.2015
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Inhaltsverzeichnis
s. auch: Verrohrung der Wuhle und Nachfragen beim NABU Berlin
Externe Links zum Geschehen im Zusammenhang mit den Arbeiten zur IGA Berlin 2017 in Marzahn-Hellersdorf:
Beitrag an den NABU - Fehlende Wildwechselklappen, wodurch die auf dem Kienberg lebenden Rehe auf kleimem Gelände eingesperrt werden
Ergänzung: TIERISCHES ALCATRAZ AM WUHLETEICH
Ein Opfer der IGA Berlin 2017 - Der NABU toleriert wissentlich Tierquälerei!
Graugans abgeschossen
Reh im alten Schulzaun eingeklemmt und befreit
Reh tödlich verunglückt
3. Reh im Wuhletal umgekommen
Die Kehrseite der Medaille – IGA 2017 – Rehe-Unfälle häufen sich ... Wie man dem Bild und auch der persönlichen Inaugenscheinnahme entnehmen kann, hat das Reh mehrfach gebrochene Beine, das Genick ist gebrochen. Einen natürlichen Tod kann somit nicht begründet werden.
Weitere Links:
MASTERPLAN ZUR SANIERUNG DER EMS. Die Ems ist erledigt
NABU, WWF und BUND haben mit der Meyer-Werft einen Pakt geschlossen, der noch weitgehend geheim ist. Bis 2019 verzichten die Naturschutzverbände auf ihr Verbandsklagerecht. Damit haben sie ihre bis dato vertretene Linie verlassen, die bäuerliche Landwirtschaft zu schützen. "Die sitzen lieber in den Gremien und kassieren, vor Ort
sieht man die nicht", behauptete ein Aktivist...
Schiffbau tötet Ems
Landwirte auf den Barrikaden
Fluss ohne Zukunft. Kampf um die Ems entschieden
taz vom 24. September 2015: Naturschutzbund will Kooperation mit Volkswagen vorerst nicht beenden
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17. August 2014
Liebe Frau Sorges, liebe Frau Baden,
ich recherchiere zu den Hintergründen der IGA 2017 und teile mit Ihnen das Resümee zur IGA 2017. Diese Veranstaltung ist der reinste Umweltfrevel und wahrscheinlich nicht mehr gutzumachen.
Was mich allerdings erschüttert, ist, dass Sie nur wehklagen und den Umstand beweinen, dass Natur, Umwelt und Ökosysteme - ja, sogar Ihre wertvolle, über Jahre hinweg geleistete erfolgreiche Arbeit zerstört wird, aber nichts dagegen unternehmen.
Im noch heute GÜLTIGEN Landschaftsplan von 1994 steht eindeutig:
Das Wuhletal (samt Kienberg) ist vor jeglicher weiterer Bebauung zu bewahren.
Wie sehr es geschunden wird, können Sie beiliegendem Flächenkonzept entnehmen, das unvollständig ist. U.a. fehlen die Durchwegung, die Gaststätten, die Toilettenhäuser, die Bühne, die mobilen Gebäude. Vom Jelena-Santic-Park bleibt gar nichts mehr übrig, auch der Friedenspark wird zerstört.
Die IGA Berlin 2017 GmbH bzw. Grün Berlin GmbH bereitet bereits die Naturzerstörungen vor, z.B.:
Die geringelten Götterbäume haben sich über alle Maßen vermehrt und
das Wuhleufer wird in kurzen Abständen beidseitig bis ans Wasser auf die Länge eines Millimeterrasens gemäht, sodass die Eier/Puppen des Großen Feuerfalters kaum eine Chance haben, sich zu entwickeln. Obstbäume werden geringelt, sodass sie eingehen (werden). Die Wildrosen sind schon jetzt entlaubt; sie kämpfen um ihr Überleben. Die Hagebutten versuchen eine Notreife und junge Triebe werden - noch - gebildet.
Im Wiesenpark * soll nächsten Monat ein Festival stattfinden. Leider weiß ich darüber nichts Genaueres. Die Wiesen mit den Lerchen und den Schmetterlingen dürften massiv unter dem Menschenansturm leiden.
WARUM tun Sie nicht mehr außer dem kleinen Bericht in der Mitgliederzeitung???
Warum setzen Sie sich nicht für dieses für Berlin einmalige Naturkleinod Kienberg-Wuhletal ein??? Warum verteidigen Sie nicht Ihre dort laufenden Projekte???
Letzten Endes sind Sie die Leidtragenden; denn der Ruf des NABU und anderer involvierter Naturschutzorganisationen wird - wie in Hamburg durch die igs 2013 - schwer beschädigt werden.
Für eine Antwort wäre ich dankbar.
Freundliche Grüße
Angelika Paul
3 Anlagen
Mehr Infos zur igs 2013. Nach meinen bisherigen Recherchen läuft die Berliner Schau nach dem gleichen Muster ab:
http://ibanigsda.org/2013/04/25/eroffnung-der-igs-fur-anwohnerinnen-kein-grund-zum-feiern-vielfaltiger-protest-wird-wut-und-enttauschung-ausdrucken/
http://ibanigsda.org/2013/04/11/igs-2013-eine-harmlose-blumchenschau/
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Anmerkung: *Wiesenpark: In meiner Mail habe ich mich vertippt und "Friedenspark" geschrieben. Aus dem Zusammenhang mit dem Rummel (Plattenfest - Großveranstaltung im Wiesenpark) geht aber hervor, dass es sich um den Wiesenpark handelt. Anja Sorges hat den Fehler in ihrer Antwortmail übernommen. Dies habe ich verbessert. Wenn ich den Friedenspark meine, schreibe ich immer Jelena-Santic-Friedenspark.
Bei Anja Sorges habe ich angefragt, ob ich ihre Antwort veröffentlichen darf. Sie hat es mir ausdrücklich untersagt, ich darf noch nicht einmal daraus zitieren. Darum werde ich ihre Antwort mit eigenen Worten nach bestem Vermögen wahrheitsgetreu wiedergeben. (Carmen Baden hat auf die Antwort von Anja Sorges verwiesen, die wegen Urlaubs etwas verzögert eintraf).
23. August 2014 - Eingang der Antwortmail
Anja Sorges bedauert, dass sie meinen Unmut nicht nachvollziehen kann. Unklar ist ihr, auf welche Informationen sich meine Aussagen stützen. Dass sie sich auf den Bericht in der NABU-Mitgliederzeitung beziehen, schließt sie aus. Ebenso die verschiedenen öffentlichen, der Bürgerinformation dienenden Veranstaltungen, an denen auch die die Berliner Naturschutzverbände vertretende Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN), vertreten durch Manfred Schubert, teilgenommen hat. Die Bezirksgruppe Marzahn-Hellersdorf bzw. IG Wuhletal und Mitarbeiter der NABU Landesgeschäftsstelle Wollankstraße sind bei Fragen zur Ausgestaltung von Wegesystemen und artenschutzrechtlichen Fragen zu Kienberg und Wuhletal bei den Planungen zur IGA 2017 Berlin vertreten.
Der NABU Berlin lieferte 2013 eine kritische Stellungnahme, die Auslöser für seine umfangreiche Beteiligung bei der IGA Projekt GmbH wurde. Auf sehr viel Positives kann Anja Sorges zurückblicken; denn viele der NABU-Forderungen wurden bei der IGA 2017 Berlin-Planung berücksichtigt. Hinweise darauf liefert der Beitrag von ihr in der genannten Mitgliederzeitung sowie die gleichlautende Pressemitteilung der IGA Projekt GmbH: http://www.iga-berlin-2017.de/fileadmin/iga/images/presse/pressemitteilungen/140514_Ausgestaltung_Wettbewerb/140514_PM_Ausgestaltung_Wettbewerbsentwurf_IGA_Berlin_2017_GmbH.pdf. Diese bestätigt Anja Sorges inhaltlich, wobei sie in "Wir"-Form spricht: Wir können das inhaltlich bestätigen.
In einer ganzen Reihe von Umgestaltungen sieht sie echte Chancen für den Naturhaushalt nach dem Stand der Dinge sowie der bisherigen Erkenntnisse und Diskussionsergebnisse. Den Schwerpunkt legt sie darauf, dass Cafés und Brücken, also massive Bauwerke, nicht im anfangs geplanten Umfang gebaut werden. Die Umgestaltung des Wuhletals kommt besonders gut weg; denn Anja Sorges sieht in den geplanten Maßnahmen die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Die schon erfolgten Maßnahmen zu deren Umsetzung werden in den IGA 2017 Berlin-Planungen berücksichtigt.
Die Planungen zur Umgestaltung des Kienbergs beruhen auf langdauernden Diskussionen sowie auf wissenschaftlichen Untersuchungen. Aus Sicht des NABU ("WIR") besteht so eine Chance, dass der Eschenahorn-Bestand, der artenarm ist, in ein naturnahes Gebiet umgewandelt wird. Das soll dem Standort angepasst und keinesfalls im Handumdrehen passieren. An diesem Ergebnis von einem der Arbeitskreise waren haupt- und ehrenamtliche NABU-Berlin-Engagierte beteiligt.
Blumenschauen und ähnliche intensiv gestalteten Bereiche, die bei einer internationalen GartenBAUausstellung (IGA) zu erwarten sind, werden ausschließlich in den heutigen Grenzen der Gärten der Welt ausgerichtet werden. Der NABU Berlin setzt sich auch hier für Pestizid- und Torfverbote ein. Die Diskussionen um die Seilbahn und den Wolkenhain [ein Stahlgerüst mit Plastikumhüllung, das Tag und Nacht 10 Kilometer weit bis zum Alexanderplatz strahlen soll] werden noch in der nächsten Zeit (eine Woche nach diesem Schreiben und im September 2014) mit Vertretern des NABU Berlin fortgesetzt.
Nun nimmt Anja Sorges Stellung zu - aus ihrer Sicht - meinen weiteren Kritikpunkten:
Keineswegs besteht die Funktion eines Landschaftsplans darin, wie das Amen in der Kirche zu fungieren. Im Rahmen eines Planungsverfahrens lässt er sich ändern [das es NICHT für Wuhletal und Kienberg gibt!]. Leider gibt es in Berlin wie in anderen urbanen Räumen den Kampf um Flächenkonkurrenzen, und leider gibt es zur Zeit keine rechtlich-verbindlichere Grundlage zum Schutz der Natur.
Im oben abgebildeten Flächenkozept ist die Durchwegung bereits vollständig dargestellt. Gastronomie, WC-Gebäude sowie Bühnen wird es im Wuhletal nicht geben. Möglicherweise aber wird es ein Gebäude ohne Wasser- und Abwasserversorgung als Info-Stelle geben. Das könnte unschädlich sein, wenn ein naturverträglicher Standort gefunden wird. Unverständlich ist ihr, woher ich die Informationen über den Jelena-Santic-Friedenspark und den Wiesenpark habe.
Für nicht nachvollziehbar hält sie meine Sorgen um den Artenschutz, speziell den Feuerfalter, sowie den Baumschutz. Es finden konstruktive Gespräche mit der IGA Berlin GmbH statt, wo die Vorstellungen des NABU zum Natur- und Artenschutz von denen des Veranstalters der IGA 2017 Berlin abweichen. Unter anderem betrifft das
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die korrekten Mahd-Durchführungen, die die Biologie des Feuerfalters berücksichtigt. Noch haben die Mahd-Termine nichts mit der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA Berlin 2017) zu tun, sondern beruhen auf das Flächenmanagements des Bezirks. Herausgefunden soll in den nächsten Gesprächen, was besser gemacht werden kann.
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Berlinweit verbreitete Neophyten sind die Götterbäume. Ihre Vermehrung beruht nicht auf IGA Berlin GmbH-Maßnahmen, sondern diese Baumart breitet sich wegen fehlender Finanzmittel der Bezirke seit mehr als 20 Jahren aus. Möglicherweise bietet die Finanzlage der IGA Berlin GmbH die Möglichkeit, die Götterbaum-Ausbreitung einzudämmen. Anja Sorges empfiehlt mir, mich an das zuständige Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, Straßen- und Grünflächenamt, Grünflächenpflege- und -unterhaltung, Tel. 030. 90 29 3-6740 zu wenden, wenn ich konkrete Fragen habe.
Artenschutzrechtliche Bedenken gegen eine Großveranstaltung im Wiesenpark gibt es seitens des Naturschutzverbandes nicht, da ab Anfang/Mitte August Bodenbrüter wie die Feldlerche ihre Brut bereits beendet haben. Müllbelastung kann das Ordnungsamt des Bezirkes vermeiden und Besucherströme lenken.
Aus all dem soll ich nun schließen, dass der NABU Berlin keinesfalls untätig ist. Die in die Planung involvierte NABU-Gruppe IG-Wuhletal soll die IGA Berlin 2017 GmbH zwingen, ihr Sommerevent 2017 naturverträglich zu gestalten. Dahinein investieren die engagierten Naturschützer viel Zeit. Mit einer Mitgliederzeitschrift kann man auf engem Raum nur kompakt informieren. Die Ziele wurden verdeutlicht und erste Erfolge zeichnen sich ab, was als Erfolg der Bezirksgruppe mit ihren Projekten zuzurechnen ist. Diese Projekte [einschließlich des Erhalt des Natur- und Landschaftsraums Kienberg-Wuhletal?] wurden entgegen meiner Sorgen und meines Eindrucks erfolgreich verteidigt.
s. auch: Anja Sorges vom NABU Berlin und die Eidechsen
und
NABU Berlin – Entenjagd in Helle Mitte (1 Entenbaby mit Mutter allein) #Ärztehaus
1.2.2015: Unter folgenden Links findet sich die Aussage, dass der NABU ab 2014 jährlich 100.000 € für seine Wildvogelauffangstation bekommt. Am 21.12.2013 stand das offiziell im Berliner Abendblatt:
http://www.abendblatt-berlin.de/2013/12/21/wildvogelstation-in-marzahn-gerettet/
sowie in LiMa+ vom 3.1.2014 http://www.lichtenbergmarzahnplus.de/genesungskur-im-wuhletal/
Da saß der NABU Berlin zusammen mit der ihm angeschlossenen Naturschutzstation Malchow, dem BUND und der Grünen Liga unter dem Dach der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz e.V. (BLN) mit im Boot der IGA Berlin 2017 GmbH.
Vorher hatte der NABU Berlin eine dreijährige Zitterpartie durchstanden und sein Projekt von Finanzhilfe zu Spende und Zuschuss aus verschiedenen Quellen gerettet. 2012 schien das Aus gefährlich nahe für die für Berlin einmalige - und erfolgreiche - Wildvogelstation in einem anderen Teil des Wuhletals, der nicht von der IGA Berlin 2017 betroffen ist, die 2012 vom Tempelhofer Feld in das für Berlin einmalige Naturgebiet Kienberg-Wuhletal von dem damaligen Senator für Stadtentwicklung und Umwelt und heutigem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, verlegt und von den Regierungsparteien SPD und CDU bestätigt. Da hat sich der Berliner Senat bereitgefunden, jährlich mit 100.000 Euro die Wildvogel-Station zu finanzieren [Mehr Informationen: http://www.alexander-j-herrmann.de/lokal_1_4_13_Wind-unter-den-Fluegeln--Ueberleben-der-NABU-Wildvogelstation-fuer-2014-und2015-gesichert.html]. Solche Spendierfreudigkeit - und Verantwortungsbewusstsein - würde man sich gern auch in anderen ökologischen und sozialen Bereichen wünschen!
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Nachtrag
Eine oberste Naturschützerin wechselt in die Berliner Verwaltung. Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin, gibt in der Ausgabe 4/2015 der Mitgliederzeitung des NABU Natur in Berlin bekannt, dass Anja Sorges ab 1. Oktober 2015 die Stelle der Leiterin des Naturschutz- und Grünflächenamtes in Berlin-Spandau antreten wird. Damit nimmt sie " eine sehr wichtige und verantwortungsvolle Funktion für den Schutz der Natur in diesem an Naturschätzen sehr reichen Bezirk ein". Dort steht nicht: Sie wird sich in dieser wichtigen und verantwortungsvollen Funktion für den Schutz der Natur in diesem an Naturschätzen sehr reichen Bezirk einsetzen.
Zur Wildvogelstation gibt dieselbe Publikation auf Seite 5 Zahlen an, die von meinen Recherchen abweichen: 45.000 Euro aus Senatsmitteln für 2013 und für 2014 und 2015 jeweils 85.000 Euro aus Senatsmitteln.
s. auch Verhalten von Naturschutzverbänden in anderen Fällen
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Leider habe ich vor wenigen Minuten erfahren, das seit gestern die Sandlinse* mit schweren Geräten von ausländischen Bauleuten abgetragen wird und da diese kein Deutsch verstehen, kann man auch nicht fragen, wer dieses angeordnet hat.
Die Bäume sind gefällt.
Der Biesdorf-Marzahner-Grenzgraben ist aufgestaut und baumfrei gestellt.
Bei Erdarbeiten auf der ehemaligen Schuttdeponie Kienberg kamen übelriechende Gase aus den Öffnungen. Die Bevölkerung wurde darüber nicht informiert. Die Dämpfe werden abgesaugt.
Da mir von Menschen, die Kontakt mit den ehemaligen Mitarbeitern der Depomie hatten, von Ölfässern, Altlasten Chemikalien und wenig guten dort vergrabenen Hinterlassenschaften berichtet wurde, können wir uns noch auf schlimme Funde auf dem Kienberg einrichten. Es werden sehr tiefe Eingriffe vorgenommen.
N.N.
Sandlinse*
Es sind jedoch auch innerhalb des Wuhletals kleinflächige Standorte mit ganz besonderen Standortbedingungen zu finden, an die sich Tier- und Pflanzenarten angesiedelt haben, die im weiteren Umfeld sonst nicht zu finden sind. Eine dieser Flächen ist beispielsweise die sogenannte Sandlinse nördlich des Wuhleteichs. Hier können bedingt durch die trockene Bodenbeschaffenheit auch die in Berlin seltene Grasnelke* sowie der Wachtelkönig* gefunden werden.
Quelle: http://www.iga-berlin-2017.de/planung-bau/natur-umwelt/waldentwicklung/
Grasnelke*: Die Strand-Grasnelke (Armeria elongata) ist eine Zielart für Berlin und weist somit dieses Areal als Biotop-Verbund-Gebiet aus.
Wachtelkönig*: Die Vogelart Wachtelkönig genießt europaweit den höchsten Schutzstatus. Und ausgerechnet sein Lebensraum wird als erstes für eine halbjährige Blümchenschau vernichtet, die sich IGA 2017 nennt und damit wirbt, im Namen der Natur zu agieren. Und ausgerechnet die Veranstalter dieses Events wollen Kindern und Jugendlichen die Achtung vor der Natur näher bringen. Ist das nicht der reinste Hohn oder glatter Zynismus?
s. auch Verunreinigung der Wuhle in Berlin-Hellersdorf
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http://www.turgut-altug.de/pressemitteilungen/item/truebe-aussichten-fuer-die-wuhle.html
Donnerstag, 09. Oktober 2014
Trübe Aussichten für die Wuhle
Turgut Altug, Sprecher für Natur- und Verbraucherschutz, sagt zu den Antworten auf seine Anfrage zur Renaturierung der Wuhle:
Der politische Stillstand des Senats auf Bürgermeistersuche macht auch vor dem Naturschutz keinen Halt: Von den geplanten Maßnahmen zur Renaturierung der Wuhle im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung (IGA 2017) hat Rot-Schwarz aus zeitlichen Gründen und wegen fehlender Haushaltsmittel Abstand genommen. Das hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf meine Anfrage jetzt eingeräumt. Die IGA 2017 hält damit schon jetzt ihre Versprechen nicht mehr und macht sich selbst überflüssig.
Der Zustand der Wuhle ist von einem guten ökologischen Zustand weit entfernt und es sind nur kleine Fortschritte zu verzeichnen. Dabei sieht die Wasser-Rahmenrichtlinie (WRRL) der Europäischen Union vor, dass alle Flüsse und Seen in Europa in einem "guten ökologischen Zustand" sein sollen. Seit Beginn der ersten Renaturierungsphase 2008 ist der Senat dennoch weitgehend untätig geblieben, obwohl das in den vergangenen Jahren unter Mitwirkung zahlreicher Bürgerinnen und Bürger erarbeitete detaillierte Renaturierungskonzept schon in der Schublade der Senatsverwaltung liegt.
Insgesamt sind das trübe Aussichten für die Wuhle – immerhin einer der längsten Berliner Flüsse – und den Naturschutz in unserer Stadt.
s. auch Verunreinigung der Wuhle in Berlin-Hellersdorf
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26. August 2014. Weg zwischen Biesdorf-Marzahner Grenzgraben und Kienberg-Südhang, den zukünftigen Kienberg-Terrassen
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12. Dezember 2014. Derselbe Weg ist nicht wiederzuerkennen. Jede Menge Bäume sind am Südhang des Kienbergs gerodet. Nur einige Obstbäume durften das Massaker überleben. Der Biesdorf-Marzahner-Grenzgraben ist völlig frei von dem streng geschützten Schilf und Röhricht, den Weiden, den Wildpflanzen und vielem mehr. Nur einige Robinien und junge Walnussbäume durften stehen bleiben. Zudem wurde er unsachgemäß gestaut, sodass Fische die Barriere nicht mehr überwinden können.
21.9.2015. Inzwischen ist die Trockenmauer (links), in der Wildbienen nisteten, verschwunden und durch eine mit Naturstein verkleidete Betonmauer, ersetzt.
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